Fußball, Landesliga: Türk. SV Singen – FC Königsfeld (Sonntag, 15 Uhr). – Zuletzt eine 1:2-Niederlage beim FC Radolfzell, einem Team, das noch um den Klassenerhalt kämpft: Sollte dem Türk. SV Singen auf der Zielgeraden etwa die Luft ausgehen? Doch selbst beim engsten Verfolger und Nachbar ESV Südstern Singen macht man sich diesbezüglich keine großen Hoffnungen. Acht Punkte sowie das deutlich bessere Torverhältnis sollten ausreichen, auch wenn rechnerisch bei noch sieben anstehenden Spielen und somit 21 zu vergebenden Punkten rechnerisch noch viel möglich ist.
„Für mich ist das Ergebnis keine Überraschung, denn der FC Radolfzell hat eine sehr kompakte, eingespielte Mannschaft und für die Radolfzeller war das eine große Motivation, in einem Derby gegen den Tabellenführer, der jetzt viele Spiele in Folge gewonnen hat, zu siegen!“ blickt der Trainer des Türk. SV, Ali Günes, auf den letzten Spieltag zurück.
Günes hatte vor dem Match auf der Mettnau eine leichte Vorahnung, da er auch in den Spielen zuvor teilweise die letzte Konsequenz, die sein Team über lange Strecken ausgezeichnet hat, vermisst hatte. Doch man merkt, dass diese Niederlage am ehemaligen Profi des SC Freiburg nagt: „Unterm Strich muss ich feststellen: Wenn wir es intelligent gemacht hätten, dann hätten wir auch dieses Spiel gewinnen oder zumindest einen Punkt holen können.“
„Sind noch nicht durch“
Wichtig, so Günes, sei es, dass die Mannschaft eine Reaktion zeige. „Es geht jetzt darum, wieder diszipliniert zu spielen und nicht zu denken, dass wir da auf dem Weg zum Titel schon durch sind!“, so der Singener Coach. Überhaupt hat der Ex-Profi zu den vorgezogenen Glückwünschen so seine Meinung: „Es regt mich auf, wenn alle meinen, dass wir schon Meister sind! Solange mathematisch noch alles möglich ist, werden die anderen Mannschaften versuchen, uns einzuholen.“
Und das kommende Heimspiel wird alles andere als ein Selbstläufer, wie Günes betont: „Das Spiel gegen den FC Königsfeld wird sehr schwer werden, denn das ist eine sehr kompakte Mannschaft, gegen die wir uns schon in der Hinrunde sehr schwergetan haben!“, weiß der Coach der Hohentwieler, dass der Gegner zuletzt einige beachtliche Ergebnisse erzielt hat.
Nach der jüngsten Niederlage definiert Günes das anstehende Heimspiel als Schlüsselspiel, in dem die Hebel wieder auf Endspurtmodus umgelegt werden müssen. Und einen Titel hat sich der Türk. SV auf jeden Fall schon erspielt, wie viele Gegner betonen: Die Singener sind vorbildliche Gäste und verlassen ihre Kabine besenrein – keine Selbstverständlichkeit. Zumindest dies ist schon meisterwürdig.
Die weiteren Spiele in der Landesliga
- SC Gottmadingen-Bietingen – FC Öhningen-Gaienhofen (Samstag, 15.30 Uhr). – Der SC Gottmadingen-Bietingen ließ zuletzt mit einem 3:0-Sieg in Überlingen aufhorchen und kann nun relativ entspannt aufspielen. Auch dem FC Öhningen-Gaienhofen gelang zuletzt ein Sieg, von Entspannung ist die Höri-Elf aber noch ganz weit entfernt.
- FC Neustadt – Hegauer FV (Samstag, 15.30 Uhr). – Mit einem Sieg könnte der Hegauer FV nach dem Trainerwechsel nicht nur einen großen Schritt zum rettenden Ufer machen, er könnte den Gegner auch im Tabellenkeller fixieren. Doch der FC Neustadt glänzte zuletzt mit einem 3:0-Sieg bei F.A.L.
- SV Geisingen – FC Radolfzell (Samstag, 16 Uhr). – Wer den souveränen Tabellenführer schlägt, muss sich gegen das abgeschlagene Schlusslicht eigentlich keine Sorgen machen! Solche Gedanken sind eine gute Grundlage für Überraschungen. Von einem Selbstläufer sollten die Radolfzeller, die noch dringend Punkte zum Klassenerhalt brauchen, keinesfalls ausgehen.
- FV Walbertsweiler-Rengetsweiler – FC Gutmadingen (Samstag, 16 Uhr). – Bei einem der dominierenden Singener Clubs kann man schon verlieren, die Punkte für den Klassenerhalt sollte man gegen andere Gegner holen. Die 0:6-Niederlage des FV nach einem beachtlichen 0:1 zur Pause sowie mehreren Ausgleichschancen gegen Südstern ist aber schon heftig. Zwar ist Gutmadingen kein Spitzenteam, aber allemal ein unangenehmer Gegner.
- VfR Stockach – FC Überlingen (Samstag, 16 Uhr). – Nach vorne geht für beide Teams nicht mehr viel, nach hinten auch nicht, sodass ein offener Schlagabtausch erwartet werden darf, zumal beide Teams im Offensivbereich überdurchschnittliche Spieler haben.
- SG Dettingen-Dingelsdorf – SpVgg F.A.L. (Samstag, 17 Uhr). – Mit Blick auf die Tabelle ist klar: Die SG geht hier als klarer Favorit ins Spiel, kann unbeschwert aufspielen, während die Gäste, vor allem nach der Heimniederlage gegen den FC Neustadt, dringend Punkte brauchen.
- SV Denkingen – ESV Südstern Singen (Sonntag, 15 Uhr). – Der SV Denkingen braucht noch dringend Punkte für den Klassenerhalt, die stark besetzte Gästeelf möchte mit einem Sieg noch ein wenig Druck auf den Tabellenführer Türk. SV Singen ausüben, auch wenn man längst mit der Aufstiegsrunde der Vizemeister plant. (jr)