Der Rückblick

Den Türkischen SV Singen gibt es seit 1981, in die Landesliga hatte es der Klub in seinen 41 Jahren Vereinsgeschichte allerdings noch nie geschafft – bis Anfang Juni dieses Jahres, als die Meisterschaft in der Bezirksliga Bodensee unter Dach und Fach gebracht wurde: „Man hat gespürt, wie erleichtert die Leute waren, die hier jeden Tag ihr ganzes Herzblut hineinstecken“, sagt Trainer Fabian Wilhelmsen, der maßgeblichen Anteil am Titel hatte.

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Denn am fünften Spieltag, Anfang September 2021, übernahm er ein Team, das in vier Duellen nur einen Punkt geholt hatte – und startete dann eine furiose Aufholjagd. Keine einzige Niederlage kam in der restlichen Runde hinzu. „Hut ab, was die Mannschaft diese Saison geleistet hat. Der Druck war schon da, das muss man ehrlicherweise zugeben“, sagt er.

Fabian Wilhelmsen
Fabian Wilhelmsen | Bild: privat

Kein Wunder, denn eigentlich wollten die Singener schon seit Jahren in der Landesliga vertreten sein, zwei Mal bremste den Klub das Coronavirus allerdings aus: „Die Abbrüche waren extrem ärgerlich für uns“, sagt der 36-Jährige, der sich nun auf die Herausforderung mit seiner Mannschaft freut.

Das Personal

Für die neue Spielzeit hat sich der TSV Singen sowohl in der Breite als auch in der Spitze verstärkt. Mit 21 Feldspielern und zwei Torhütern geht es an das Projekt Landesliga. Der 26 Jahre alte Offensivspieler Volkan Bak und sein vier Jahre jüngerer Bruder Batuhan Bak kamen vom FC 08 Villingen, Allrounder Ardian Neziri kehrte vom SV Mühlhausen zurück. Zudem wurden Etienne Häusler, Emre Karademir, Jan Frühsorger, Hannes Müller, Mohammad Abdul Rahman und Andrei Ciora geholt. „Wir sind sehr zufrieden mit den Neuverpflichtungen“, sagt Wilhelmsen. Gerade, dass es einige junge Spieler aus dem Singener Raum sind, freut ihn: „Wir haben einen guten Weg eingeschlagen.“ Schmerzhaft sei der Abgang von Bernard Suker, der berufsbedingt in Zürich lebt: „Nicht nur sportlich, sondern vor allem menschlich ist das ein großer Verlust für uns.“

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Die Ziele

Mit dem Abstiegskampf möchte Wilhelmsen „so schnell es geht nichts mehr zu tun haben“. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre der Wunsch des 36-Jährigen, der auch klarstellt, dass man die Liga noch nicht gut kenne. In seinem Kader seien eben auch viele Spieler ohne Landesliga-Erfahrung: „Das Tempo wird in jedem Spiel hoch sein, dafür müssen wir bereit sein.“

Der Meistertipp

Drei Kandidaten auf den Meistertitel gibt es für Fabian Wilhelmsen: SpVgg F.A.L., FC Neustadt, FC Radolfzell. „Aber wer weiß, mit den Meistertipps ist das immer so eine Sache. Da kann man schon auch mal daneben liegen“, sagt Wilhelmsen, der zum Beispiel auch nicht ausschließen möchte, dass dem FC Bad Dürrheim eine starke Saison und der Sprung auf die ersten drei Plätze gelingt.

Darauf freue ich mich am meisten

„Natürlich auf die Spiele gegen Mannschaften aus unserem nächsten Umkreis“, sagt Wilhelmsen und zählt auf: SC Gottmadingen-Bietingen, Hegauer FV, SC Konstanz-Wollmatingen, VfR Stockach, FC Radolfzell. Beim TSV Singen bemühe man sich, dass einige Derbys sogar am Freitagabend stattfinden können. „Ein Derby bei Flutlicht. Das ist eine tolle Atmosphäre“, sagt der Trainer Fabian Wilhelmsen.