Fußball-Landesliga: Mit Abschluss der Saison verliert der mit fünf Vereinen gestartete Fußballbezirk Schwarzwald zwei weitere Teams aus der Landesliga. Während die DJK Donaueschingen den Aufstieg in die Verbandsliga schaffte, muss der FC Bad Dürrheim zurück in die Bezirksliga. Hier die über die gesamte Saison gesehenen Tops und Flops vom Schwarzwälder Quintett.
DJK Donaueschingen
Tops: Die DJK hat gleich im ersten Anlauf die Rückkehr in die Verbandsliga geschafft. Die Grün-Weißen sind in nahezu allen Bilanzen spitze. Trainer Benjamin Gallmann hatte immer rund 17 bis 18 Spieler zur Verfügung, wodurch sich auch verletzungsbedingte Ausfälle gut kompensieren ließen. Ab dem sechsten Spieltag stand die Elf ununterbrochen auf Rang eins. Einige junge Spieler (Vöckt, Stolz, Richter) wurden integriert und zeigten dem Trainer, dass er zukünftig auf sie bauen kann. Für die DJK spricht zudem die stets gute Zuschauerkulisse. Die DJK spielte nahezu immer einen attraktiven Fußball, weshalb Gallmann von einer „fantastischen Saison“ sprach.
Flops: Einen kleinen Hänger hatten die Allmendshofener nur Ende Oktober/Anfang November, als zwei Spiele in Folge (in Frickingen und gegen Dettingen) verloren gingen. Die Mannschaft holte auf eigenem Platz weniger Punkte als auswärts.
Fazit: Die Donaueschinger haben zum zweiten Mal nach 2019 den Sprung in die Verbandsliga geschafft. Da es in der Mannschaft namhafte Abgänge (Ohnmacht, Sarr, Wild, Reich, Limberger) gibt, stehen Trainer und Verantwortliche vor der Herausforderung, die Lücken zu schließen. Mit Hoheisel und Hönig kommen zwei langzeitverletzte Spieler zurück, doch das allein wird kaum reichen. Mannschaft und Trainer kennen die neue Liga, was die Eingewöhnungsphase verkürzen sollte. Der Klassenerhalt wäre in der Wertigkeit sicherlich mit der Meisterschaft vergleichbar.
FC Gutmadingen
Tops: Gutmadingen hat auch im vierten Jahr in Folge die Liga gehalten und scheint ein Abonnement auf die Plätze neun bis elf zu haben. Bis zum neunten Spieltag (Platz drei) spielte die Elf sogar ganz weit oben mit. Es folgten die bekannten Wellentäler mit langen Erfolgs- und Misserfolgsserien. Gegen Ende der Saison war die Elf topfit und zeigte wieder ihre besten Spiele (zehn Punkte aus fünf Partien). Die erfahrenen Spieler, laut Trainer Andreas Holdermann „die Huber Generation“, zeigte einmal mehr, wie wichtig sie sind. Jüngere Spieler wie Niklas Vöckt oder Justin Reiser haben einen Sprung nach vorne gemacht, der auch Elias Schelling zugetraut wird
Flops: Nach dem Abschied von Trainer Breinlinger zur Winterpause brauchte das Team unter dem neuen Duo Nitsch/Holdermann lange, um wieder in Fahrt zu kommen. An einem schweren Schicksalsschlag hatte die Elf aus verständlichen Gründen lange zu knabbern. Die 75 Gegentreffer zeigen, woran die Trainer Holdermann/Marius Nitsch verstärkt zu arbeiten haben. Nur einmal, am letzten Spieltag, gab es eine Partie ohne Treffer (0:0 bei der DJK).
Fazit: Gutmadingen verfügt personell über eine gute Basis. Insgesamt 13 Spieler kamen auf 20 oder mehr Einsätze. Dauerbrenner ist Tobias Kienzler, der in allen 30 Spielen auf dem Platz stand. Auch bei Spielerwechseln gab es keinen Qualitätsverlust auf dem Platz. „Wir haben den Klassenerhalt über das Kollektiv geregelt. Der Zusammenhalt in Gutmadingen ist einzigartig. Uns war es wichtig, mit einem positiven Gefühl aus der Saison in die Pause zu gehen“, betont Holdermann, der die Trainingsbeteiligung lobt. Die Mannschaft bleibt personell zusammen, doch eine weitere Verjüngung muss kommen. Für Gutmadingen gilt auch im fünften Landesliga-Jahr, die Klasse zu halten oder, wie es Holdermann ausdrückt, „eine sorgenfreie Saison zu spielen“.
FC Königsfeld
Tops: Der Aufsteiger hat vor allem dank einer starken Vorrunde (20 Punkte) das primäre Ziel Klassenerhalt geschafft. Die Mannschaft hat viele Erfahrungen gesammelt, die im zweiten Jahr helfen werden. Königsfeld ist in der Liga angekommen. Gegen die Spitzenteams hat die Elf achtbare Ergebnisse abgeliefert und auch gepunktet. Die Spieler haben sich als Einheit präsentiert, und das Trainer-Duo Patrick Fossé/Erik Raab durfte sich immer über eine große Trainingsbeteiligung freuen. „Für uns war es ein wichtiges Lehrjahr, im positiven wie im negativen Sinn“, resümiert Fossé. Für ihn haben einige Akteure, allen voran Sven Schwarzwälder, einen großen Leistungsschritt nach vorne gemacht. Routiniers wie Raab (40 Jahre) oder Moosmann (36) haben die junge Elf geführt.
Flops: Königsfeld hat schnell lernen müssen, dass sich die Elf in der Liga keine Schwächephasen erlauben darf und diese hart bestraft werden. Mit dem 4:7 in Gottmadingen gab es eine deutliche Pleite. Die Elf vergab, unglücklich, aber auch aus Unvermögen, einige Punkte. Für den Aufsteiger waren mehr als 31 Punkte und Platz zwölf möglich. Die 39 Gegentreffer allein in der Rückrunde sind deutlich zu viele. In 30 Spielen gelangen lediglich sieben Siege.
Fazit: Mit Nico Rall, Kevin Weißer und Christian Moosmann verabschieden sich einige Stammspieler. Dennoch sollte die Elf das Potenzial haben, um auch im zweiten Jahr die Klasse zu halten. Neuzugänge sind fest eingeplant. „Wir werden noch mehr und härter im Fitnessbereich arbeiten müssen“, kündigt Fossé an. Für ihn war die vergangene Saison eine mit Licht und Schatten. Königsfeld will sich in der Liga etablieren. Schafft es die Elf den Titel Remis-König (10 Partien) abzulegen und die engen Spiele für sich zu entscheiden, verspricht die Zukunft einiges.
FC Neustadt
Tops: Die Hochschwarzwälder haben den Klassenerhalt geschafft, was jedoch als Minimalziel nicht der Anspruch ist. Die Elf hatte ihre Stärken in der Defensivarbeit (viertbeste Abwehr). Die Trainer hatten nie Sorgen mit der Trainingsbeteiligung. Junge Spieler wie Tobias Tritschler, Rommler und Brossi haben gezeigt, dass der Verein auch zukünftig auf sie bauen kann.
Flops: Neustadt kam ab dem sechsten Spieltag nicht mehr von den zweistelligen Plätzen weg und profitierte als Drittletzter davon, dass es nur einen oder zwei Absteiger gibt. In der Rückrunde holte die Elf aus 15 Spielen nur neun Punkte. Auswärts (zehn Punkte) sind die Hochschwarzwälder ein gern gesehener Gast. Die Elf schaffte es nie, an den guten Gesamteindruck der vergangenen Saison (4. Platz) anzuknüpfen. Nur 39 eigene Treffer zeigen deutlich, dass zu viele Möglichkeiten ungenutzt blieben. Oft vergab Neustadt in den Schlussminuten Punkte.
Fazit: Neustadt steht vor einem kleinen Umbruch. Trainer Heitzmann und die Spieler Mundinger (lange Kapitän), Gutscher (zwölf Jahre in Neustadt) sowie Klein sind weg. Sascha Waldvogel sollte als Trainer in der Premierensaison an der Seite von Heitzmann viele Erfahrungen gesammelt haben und hat mit Fabian Gampp einen Spieler als Assistenten an seine Seite geholt. Hoffnung sollte machen, dass die Elf nie eine Klatsche kassierte und auch gegen die Top-Clubs achtbare Ergebnisse erzielte. „Neustadt muss es zukünftig schaffen, die 50:50-Spiel auf seine Seite zu ziehen. Ich mache mir um die Zukunft keine Sorgen, denn die Jungs wollen lernen und haben eine gewisse Stabilität“, sagt Heitzmann, der zur U16 des SC Freiburg wechselt.
FC Bad Dürrheim
Tops: Richtige Tops lassen sich beim Schlusslicht der Liga kaum finden. Der Verein sollte jenen jungen Spielern dankbar sein, die sich am Saisonende das Trikot überstreiften und teils derbe Klatschen kassierten. Ohne diese Spieler hätte die Saison wohl ein noch schlimmeres Ende genommen.
Flops: Der FC Bad Dürrheim hat nach zwei Jahrzehnten mit teils tollen Erfolgen im überbezirklichen Fußball (Verbands- und Landesliga) den Ligaerhalt deutlich verspielt und kehrt in die Bezirksliga zurück. Das Experiment mit ausländischen Fußballern, die Tabellenspitze anzugreifen, ist krachend gescheitert. Schon in der Winterpause gab es eine größere Abwanderungswelle, die sich später fortsetzte. Zum Ende der Saison standen einige Spieler aus der aufgelösten zweiten Mannschaft auf dem Platz, die deutliche Niederlagen kassierte. Bei 96 Gegentreffern wurde Bad Dürrheim neben dem Walbertsweiler-Rengetsweiler (100) zur Schießbude der Liga. Zwei Trainerwechsel, Blanco/Verratti und Verratti/de Rosa, konnten den Niedergang nicht aufhalten. Tabellenplatz 13 war die beste Platzierung an 30 Spieltagen. Hinzu kommen zwölf Platzverweise mit gelbroten oder roten Karten.
Fazit: Der FC Bad Dürrheim muss und will neu anfangen. „Nachdem sich abzeichnet hat, wohin die Riese geht, haben wir alle Aktivitäten und Kräfte in den Neuaufbau gesteckt“, sagt Franco de Rosa, sportlicher Leiter und zuletzt Interimstrainer. Ob dieser Neuaufbau gleich im ersten Jahr Früchte trägt, bleibt abzuwarten. Schon andere Landesligisten wurden nach dem Abstieg in die Kreisliga A durchgereicht. Die vom Vorsitzenden Benjamin Wildgruber angekündigten Ansätze, zukünftig auf Legionäre zu verzichten und eigenen Talenten eine Chance zu geben, sind löblich. Die geplante Spielgemeinschaft mit Hochemmingen ist gescheitert. Der FC Bad Dürrheim wird aus eigener Kraft seine unmittelbare Zukunft regeln müssen.