Fußball-Landesliga: FC Königsfeld – FC Überlingen (Samstag, 16 Uhr). Am dritten Spieltag empfängt der FC Königsfeld einen Gegner, an den FCK-Trainer Patrick Fossé „schmerzhafte Erinnerungen“ hat. Im März dieses Jahres kassierten die Königsfelder in Überlingen eine 1:6-Klatsche. „Wir hatten damals eine gute Vorbereitung absolviert und sind voller Euphorie nach Überlingen gefahren. Dann hat uns Überlingen den Hintern versohlt. Das darf uns kein zweites Mal passieren“, sagt Fossé, der ebenso weiß. „Wir sind für Überlingen so etwas wie der Lieblingsgegner. In den direkten Duellen ist für uns nie viel herausgesprungen.“
Überlingen, mit vier Punkten aus den ersten zwei Partien gestartet, und als einzige Elf der Liga noch ohne Gegentreffer, besitzt laut Fossé „eine clevere Mannschaft und einen cleveren Trainer“. Defensiv stehe Überlingen sehr stabil und sei nur schwer zu knacken. Königsfeld hat erst einen Zähler auf der Habenseite, doch der wurde am vergangenen Spieltag in Salem geholt und darf sich sehen lassen. „Das Selbstvertrauen sollte bei uns stimmen. Wir haben in Salem 90 Minuten gut gespielt und gut gearbeitet. Auch in der Schlussphase der Partie konnten wir in allen Bereichen noch nachlegen, was mich zuversichtlich stimmt“, ergänzt Fossé.
Weiterhin herrscht in Königsfeld ein Kommen und Gehen von Spielern aus oder in den Urlaub. So wird Fossé mit seinem Trainerkollegen Mike Seidel die Mannschaft erneut verändern müssen. Ausgenommen ist die Torhüterposition, wo der erst 20-jährige Daniele Fiormarino für seine Leistungen großartige Kritiken erhielt und wieder zwischen den Pfosten stehen wird. „Wir haben diese Woche gut trainiert und schon im Hinblick auf die personellen Veränderungen gearbeitet. Wir wissen, dass Überlingen vor allem im Umschaltspiel brandgefährlich ist. Darauf sind wir eingestellt und werden alles versuchen, um die ersten Punkte auf eigenem Platz zu holen“, fügt Fossé an.
Seltenes Schwarzwald-Derby
FC Neustadt – FV Möhringen (Samstag, 14 Uhr). Obwohl beide Vereine zum Bezirk Schwarzwald gehören, gab es in den vergangenen Jahren keine direkten Duelle, weil Neustadt immer deutlich höherklassig agierte. Nun hat Möhringen durch den Aufstieg nachgezogen. Neustadt startete mit vier Punkten aus den ersten zwei Partien, Möhringen ging zweimal mit leeren Händen vom Platz.
„Ich rechne mit einem sehr engen Spiel. Wir wollen alles versuchen, um den Sieg in Stockach mit drei weiteren Punkten zu veredeln. Wir haben Selbstvertrauen und sollten das auf dem Platz zeigen“, wünscht sich FCN-Trainer Sascha Waldvogel. Er selbst hat den kommenden Gegner bisher noch nicht gesehen, weiß jedoch, dass Möhringen oftmals ein schnelles Spiel mit hohem Tempo aufzieht. „Wir müssen in der Verteidigung sehr konzentriert auftreten und sollten die Angreifer der Gäste nicht in Abschlusspositionen kommen lassen“, hat Waldvogel seinen Spielerin eingeimpft
Schmerzhaft ist weiterhin der Ausfall von Thomas Fischer, den eine Verletzung nach der anderen jagt. Die aktuelle Knieverletzung lässt keinen Aufschluss darüber, ob und wann Fischer zurückkehrt. Umso mehr freut sich Waldvogel, dass er bei den Neuzugängen offenbar goldrichtig lag. Der vom B-Kreisligisten Schluchsee/Feldberg gekommene Marco Kaiser hat bisher keine Punktspielminute verpasst und der aus dem eigenen Nachwuchs stammende Matthis Beha durfte schon 74 Minuten ran.
Ohne personelle Sorgen reisen die Möhringer in den Hochschwarzwald. FVM-Trainer Sheriff Bah atmet auf: „Erstmals in der jungen Saison sind nahezu alle Spieler da. Auch der Fitnesstand der Spieler stimmt. Dennoch wird es in der Anfangsformation kleinere Änderungen geben“, betont Bah. Er machte sich zuletzt wegen der zwei Auftaktniederlagen keine Sorgen, weiß jedoch auch, dass er und die Spieler an Punkten gemessen werden. „Wir werden eine gute Leistung zeigen und uns weiter verbessern. Wir haben einen guten Teamgeist und alle ziehen an einem Strang“, so Bah.
An zwei Dingen ließ Bah zuletzt verstärkt üben. Einmal an der Chancenauswertung, in der vergangenen Saison noch die große Stärke der Möhringer. Zudem stellte Bah das Defensivverhalten in den Mittelpunkt. „Sechs Gegentreffer in zwei Spielen sind eindeutig zu viel. Hier müssen wir stabiler auftreten.“ Am vergangenen Sonntag sah der Übungsleiter im Spiel seiner Schützlinge gegen Konstanz-Wollmatingen (1:2) einen Aufwärtstrend, den es nun in Neustadt fortzusetzen gelte.
Gutmadingen wieder gegen Neuling
FC Gutmadingen – FC RW Salem (Samstag, 16 Uhr). Am dritten Spieltag wartet auf den FC Gutmadingen bereits der dritte Aufsteiger. Nach dem Sieg gegen Möhringen und der Niederlage in Pfaffenweiler wartet nun der von allen Experten als stärkster Neuling eingeschätzte Meister der Bezirksliga Bodensee. „Auf dem Papier ist Salem ein Aufsteiger, doch die Elf hat mehr zu bieten. Salem ist für mich auch kein Geheimfavorit sondern eine Mannschaft, die auf jeden Fall um die ersten zwei Plätze mitspielen wird. Wir müssen uns im Vergleich zu den zwei Auftaktpartien deutlich, um zu punkten“, betont Gutmadingens Trainer Andreas Holdermann.
Beim Training unter der Woche sprach Holdermann deutlich die schon wieder sehr vielen Gegentreffer (5) an. Eigentlich sind wir stabiler geworden, doch wir kassieren zu einfache Tore. Allein drei davon sind nach Standards gefallen. Da müssen wir gegen Salem anders auftreten, denn die Gäste haben an den ersten zwei Spieltagen schon die meisten Tore in der Liga erzielt“, fügt Holdermann an. Er wird erneut einige Umstellungen vornehmen müssen, denn Tobias Kienzler fehlt aus privaten Gründen und Lukas Riedmüller musste zuletzt in Pfaffenweiler kurzfristig absagen. „Wir sind noch weit davon entfernt, um mit einer Wunschformation zu beginnen. Auf der anderen Seite haben wir eine großen Kader, so dass ich nicht jammern möchte“, ergänzt der Übungsleiter.
Gutmadingen will gegen Salem den Heimvorteil ausspielen. Den Gegner hat Holdermann noch nicht gesehen, sich jedoch „viele Informationen aus guten Quellen“, besorgt. Salem hat einige erfahrene Akteure im Team, die schon höherklassig aktiv waren. Erfahren ist auch die Gutmadinger Elf. Holdermann: „Wir haben in den vergangenen Jahren schon oft gezeigt, dass wir auch gegen favorisierte Gegner bestehen können. Salem kommt zum richtigen Zeitpunkt, denn es macht immer Spaß, sich mit den besten Teams der Liga zu messen.
„Große Herausforderung“
SC Konstanz-Wollmatingen – FC Pfaffenweiler (Samstag, 14.30 Uhr). Den FC Pfaffenweiler hat am Mittwochabend das Aus im südbadischen Pokal beim Verbandsligisten Türk. SV Singen (0:7) nicht unvorbereitet getroffen. Dementsprechend sollte das Selbstvertrauen nach dem guten Meisterschaftsstart mit sechs Punkten aus zwei Partien auch nicht gelitten haben. „Wir haben in Singen einige Spieler eingesetzt, die noch Rückstand hatten. Ich hatte mir dennoch etwas mehr Gegenwehr erhofft, denn teilweise waren wir überfordert. Das Spiel haben wir schnell abgehakt“, sagt FCP-Trainer Patrick Anders.
Mit dem Verbandsliga-Absteiger SC Konstanz-Wollmatingen baut sich nun die nächste Hürde vor dem Aufsteiger auf. „Es wird eine große Herausforderung, denn die Gastgeber sind ebenfalls gut gestartet und haben Ambitionen, ganz oben in der Tabelle anzugreifen“, ergänzt Anders. Am Donnerstagabend hatte er seine Spieler zu einer weiteren Trainingseinheit eingeladen, um die Elf auf Konstanz einzustellen. Klar ist schon jetzt, dass es bei den Schwarzwäldern personell wieder einige Umstellungen geben wird. In Singen pausierende Spieler werden zurückkehren. So könnte Marco Anders wieder zwischen den Pfosten stehen, nachdem in Singen Semih Gökdag im Tor stand. Anders: „Wir werden mit der besten Mannschaft beginnen.“
Nicht dabei ist Neuzugang Luca Pantel, der in Singen, erst nach 45 Minuten eingewechselt, nach rund 70 Minuten wieder verletzt den Platz verlassen musste. „Die Diagnose steht noch aus. Von einer leichten Zerrung bis zu einem möglichen Muskelfaserriss ist einiges denkbar. Luca wird am Samstag fehlen“, fügt Anders an.
Erfolgself hat einen Bonus
DJK Donaueschingen – VfR Stockach (Sonntag, 15 Uhr). Benjamin Gallmann, Trainer der DJK Donaueschingen, wird nach dem überraschenden wie wichtigen 3:0-Erfolg beim FC Singen am vergangenen Spieltag weitgehend auf die erfolgreiche Mannschaft setzen, die sich einen kleinen Bonus beim Trainer erarbeitet hat. Allein Tugay Öztürk, der sich aus beruflichen Gründen abgemeldet hat, steht nicht zur Verfügung. Unterdessen hat sich der Kader in den vergangenen Tagen wieder gefüllt, nachdem Aron Baumeister, Ömer Cil, Faris Jusic und Florian Vöckt das Training nach ihrem Urlaub wieder aufgenommen haben, zunächst jedoch eher für Teileinsätze eingeplant sind, da das Quartett noch einen Trainingsrückstand hat.
Stockach ist mit nur einem Punkt aus den ersten zwei Spielen gestartet und strebt den ersten Erfolg an. „Der VfR hat in der vergangenen Saison den vierten Abschlussplatz belegt und sich auf einigen Positionen verstärkt. Diese Elf wird um die Meisterschaft mitspielen. Wir werden da einen optimalen Tag brauchen, um zu punkten, was natürlich unser Ziel ist“, sagt Gallmann. Nach der überraschenden Heimniederlage der Stockacher gegen Neustadt sei jedoch mit einem Gast zu rechnen, der auf eine Wiedergutmachung brennt.
Der jüngster Erfolg hat der Elf aus Allmendshofen viel Selbstvertrauen gegeben, vor allem nach der 0:2-Auftaktniederlage gegen F.A.L. auf eigenem Platz. Spielerisch sah der Auftritt der Grün-Weißen in Singen schon gut aus, doch für die junge Elf ist jede Begegnung eine neue Herausforderung. Einmal mehr will Gallmann die richtige Balance zwischen Defensivverhalten und den Offensivaktionen finden. Im bisher letzten Punktspielduell zwischen beiden Mannschaften feierte die DJK am 1. April 2023 in Stockach einen 4:0-Auswärtserfolg, was im Hinblick auf den Sonntag jedoch wenig Aussagekraft besitzt, steht doch mit Maximilian Richter nur ein DJK-Spieler aus der damaligen Erfolgself im Kader.
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