Fußball-Landesliga: Die neue Saison hat für die sieben Schwarzwälder Landesligisten denkbar schlecht begonnen. Nach drei Spieltagen stehen nur zwei Siege auf der Habenseite. Bad Dürrheim am ersten Spieltag und Löffingen am Wochenende durften sich über drei Punkte in einem Spiel freuen.

Der FC Neustadt ist auf dem besten Weg, sich den Titel der Remis-Könige zu sichern. In drei Spielen gab es drei Punkteteilungen. „Auf so eine Bezeichnung habe ich keine Lust. Es ist einfach ärgerlich, dass wir eine 2:0-Führung nicht ins Ziel bringen können“, sagt Co-Trainer Ranil Weerakkody nach dem 2:2 in Schonach. Neustadt habe in den ersten 45 Minuten laut Weerakkody „kein gutes Spiel gezeigt“. Erst nach dem Seitenwechsel agierte die Elf mehr nach den Vorgaben der Trainer. Sicherheit gab die 2:0-Führung jedoch nicht. „Wir haben bei den Gegentreffern geschlafen“, macht Weerakkody die Schwachstellen deutlich. Offen ist die Schwere der Verletzung von Tobias Gutscher, der nach 27 Minuten vom Platz musste. „Er kam frei zum Schuss und wurde böse abgeräumt. Warum es da keinen Elfmeter für uns gab, erschließt sich mir nicht“, so Weerakkody.

Das könnte Sie auch interessieren

Als einen weiteren Schritt in die richtige Richtung wertet Alex Fischinger, Trainer des FC Schonach, die Punkteteilung gegen Neustadt. „Das Unentschieden ist definitiv ein gerechtes Ergebnis. Die erste Halbzeit ging mit drei Großchancen und auch optisch an uns, die zweiten 45 Minuten an Neustadt. Meine Elf hat sich ein dickes Kompliment verdient, weil sie nach dem 0:2 an sich geglaubt hat“, lobt Fischinger. Der Trainer ist unterdessen auf einem guten Weg, noch einen richtigen Vollblutstürmer zu verpflichten. Nach SÜDKURIER-Informationen soll es sich um einen US-Boy handeln, der bereits in der Oberliga Hamburg zum Einsatz kam.

Mit einer 0:2-Niederlage kehrte der FC Bad Dürrheim vom Gastspiel beim Hegauer FV zurück. Nur 14 Akteure standen Trainer Enrique Blanco dabei zur Verfügung. „Ich kann über meine Mannschaft nichts Schlechtes sagen. Wir haben die Partie bis in die Nachspielzeit offen gehalten“, resümiert Blanco. Der Coach fand allerdings einen Aspekt, den es dringend zu verbessern gilt: „Wenn ich an unsere hochkarätigen Chancen denke, tut die Niederlage sehr weh. Andererseits erwischte der gegnerische Torhüter einen Sahnetag.“ Nun freut sich Blanco darauf, dass sich in dieser Woche die Reihen wieder etwas füllen und andere Akteure ihren taktischen und körperlichen Rückstand weiter verringern.

Das könnte Sie auch interessieren

Viel richtig hat der FC Löffingen beim 4:3-Erfolg in Denkingen gemacht. Schon nach 100 Sekunden führte die Elf von Trainer Jörg Klausmann, der sich für ein 4:4:2-System entschied und dabei den Gegner sichtlich überraschte. Offenbar hatte Denkingen nur mit Benjamin Gaudig im Angriff gerechnet, doch Simon Weißenberger unterstrich nicht nur wegen des Siegtreffers, dass diese Lösung passte. „Mit unserer taktischen Aufstellung, aber unserer Aggressivität, haben wir den Gegner verwirrt. Hinzu kam, dass Denkingen in der Schlussphase und Nachspielzeit offensiv alles auf eine Karte setzte“, so Klausmann. Löffingen hatte drei erstklassige Kontermöglichkeiten in der Nachspielzeit. Die Dritte davon nutzte Weißenberger zum Siegtreffer.

Der FC Furtwangen ging nach der Auftaktniederlage gegen Überlingen auch im zweiten Heimspiel gegen die SG Dettingen-Dingelsdorf mit einer Niederlage vom Platz. Furtwangens Trainer Uwe Müller musste einmal mehr seine Elf umstellen. Mit Torhüter Marvin Kern und Robin Hartelt feierten gleich zwei Spieler ihre Startelf- und Ligapremiere, nachdem die eigentliche Nummer eins, Christoph Wehrle, ausfiel und auch Jens Fichter nur für 30 Minuten in Halbzeit zwei in Betracht kam. „Ich habe schon vor vier Wochen davor gewarnt, wie eng es bei uns wird. Jetzt haben wir die Situation, die ich so in meiner Trainerlaufbahn noch nie erlebt habe. Es nervt gewaltig“, macht sich Müller Luft.

Nach der 0:2-Heimniederlage gegen F.A.L. muss auch der FC Gutmadingen weiter auf den ersten Saisonerfolg warten. „An unserer Effizienz im Abschluss müssen wir dringend arbeiten“, erkannte Trainer Steffen Breinlinger. Zwar habe die Elf nach vorne gespielt, dann aber nicht konsequent die Angriffe beendet. So steht nach drei Partien erst einen Treffer auf der Habenseite. Breinlinger bereitet aber nicht nur der Torabschluss Sorgen: „Wir haben noch Baustellen in allen Bereichen. Auch in der Athletik, in der Entschlossenheit und in der taktischen Disziplin. Wir haben im Training viel zu tun.“ Natürlich sei das Auftaktprogramm schwer gewesen, aber mehr als einen Zähler hatte sich Breinlinger dennoch erhofft.

Das könnte Sie auch interessieren

Zwei Spieltage musste der FV Marbach zuschauen, bevor die Elf am Samstag starten durfte. Der Punktspieleinstieg ging bei der 1:4-Heimniederlage gegen den FV Walbertsweiler-Rengetsweiler jedoch gründlich daneben. „Wir waren mutlos und in allen Belangen unterlegen“, sagt Marbachs Co-Trainer Fabian Schwarz und kündigt für die erste Trainingseinheit eine „knallharte Analyse“ an. Dabei wollten die Marbacher ihrem Trainer Manuel Fleig ein Geschenk zur Hochzeit auf den Tisch legen, doch daraus wurde nichts. Nach drei Minuten lag die Elf 0:1 zurück, nach 30 Minuten schon mit 0:3. „Wir waren von der ersten Minute an nicht mit dem Kopf bei der Sache. So kannst du in der Liga nicht auftreten. Wir waren sogar zwei Klassen den Gästen unterlegen“, findet Fabian Schwarz klare Worte.