Fabio Rescigno geht in seine 30. Fußballsaison, „vielleicht ist das auch meine letzte als aktiver Spieler, mal sehen“, sagt er. Entsprechend hat der erfahrene Torhüter des Türkischen SV Konstanz – Rescigno spielte in der Vergangenheit für den SC Pfullendorf in der Regionalliga und den FC 08 Villingen in der Oberliga – schon einiges erlebt in seiner Laufbahn.

Eine derart verrückte Spielzeit wie die vergangene Runde war aber auch für den 38-Jährigen neu.

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Wegen der Corona-Krise wurde unter anderem die Bezirksliga Bodensee nach 16 Partien abgebrochen. Am Grünen Tisch wurde daraufhin entschieden, dass der TSV per Quotientenregelung in die Landesliga aufsteigen darf. Die Mannschaft lag mit einem Punktedurchschnitt von 2,19 knapp vor dem Türkischen SV Singen auf Rang eins.

Jetzt starten die Konstanzer am kommenden Sonntag, 30. August, mit einem Heimspiel gegen den FV Walbertsweiler-Rengetsweiler (15 Uhr) in die Saison.

Torhüter Fabio Rescigno während eines Spiels in der Bezirksliga zwischen dem FC Hilzingen und seinem TSV Konstanz.
Torhüter Fabio Rescigno während eines Spiels in der Bezirksliga zwischen dem FC Hilzingen und seinem TSV Konstanz. | Bild: Fotodesignts

„Die Stimmung bei uns ist sehr gut, alle sind heiß“, erzählt TSV-Kapitän Fabio Rescigno, der auch schon über Landesliga-Erfahrung verfügt. „Die Spannung im Training ist da, genauso eine gewisse Aggressivität und eine hohe Konzentration.“

Wegen eines Corona-Falls innerhalb der Mannschaft mussten einige Spieler zuletzt in Quarantäne – ein herber Schlag. Rescigno: „Knapp eine Woche hat uns das in der Vorbereitung zurückgeworfen. Uns kam aber entgegen, dass wir vergangene Woche zum Auftakt spielfrei hatten; das war ein Glücksfall.“

Fabio Rescigno, Torhüter und Mannschaftskapitän beim TSV Konstanz.
Fabio Rescigno, Torhüter und Mannschaftskapitän beim TSV Konstanz. | Bild: privat

Der Auftakt schmeckt wie ein Überraschungsei

Was dem Türkischen SV Konstanz momentan fehlt? „Seit mehreren Monaten hatten wir keine Wettkampfpraxis mehr, deswegen wird unser erstes Spiel so etwas wie ein Überraschungsei“, vermutet Rescigno. „Ich weiß nicht, ob wir so gut starten werden wie in der vergangenen Bezirksliga-Saison. Damals hatten wir 5:0 gewonnen“, sagt der gebürtige Schwarzwälder mit einem Schmunzeln.

Im Pokalspiel Anfang August gegen den Türkischen SV Singen konnten die Konstanzer jedenfalls auch nur bedingt Wettkampfluft schnuppern. Nach sintflutartigen Regenfällen wurde die Begegnung vor Beginn der zweiten Halbzeit abgebrochen.

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Dennoch geht der TSV mit „großen Erwartungen“ in das Spiel gegen Walbertsweiler-Rengetsweiler, so der 38-Jährige. „Unser Coach hat uns im Training vor dem Gegner gewarnt und heiß gemacht. Er hat die Mannschaft beobachtet und gesehen, dass Walbertsweiler über einen großen Teamgeist verfügt und kämpferisch agiert.“

Gesundheit steht über allem

Trotz aller Vorfreude auf das Punktspiel-Comeback hat für den Torhüter in Corona-Zeiten etwas anderes Priorität: „Ich hoffe, dass alle gesund bleiben.“ Laut Rescigno gibt es vonseiten der Vereinsführung kein klar formuliertes Saisonziel. Vorrangig gelte es jedoch, die Klasse zu halten.

„Die Landesliga ist eine Wundertüte, dafür sorgen natürlich auch die coronabedingten Einflüsse und die Bewegungen auf dem Spielermarkt“, so der Kapitän des TSV Konstanz. Eines dürfte auf jeden Fall klar sein: Obwohl Fabio Rescigno auf etwa 30 Jahre Fußball zurückblicken kann, macht auch er nach wie vor neue Erfahrungen. Mindestens das hat er aus der Corona-Krise gelernt.