ESV Südstern Singen – FC Neustadt (Samstag, 16 Uhr)

Welche Perspektive dominiert beim spielstarken Aufsteiger ESV Südstern Singen: Darauf hoffen, dass der Nachbar Türk. SV Singen ins Straucheln kommt und sich so die Tür zur Meisterschaft und zum Aufstieg noch öffnet? Oder Platz zwei absichern und schon einmal mit der Aufstiegsrunde planen?

Wie auch immer: In beiden Fällen ist ein Sieg gegen den abstiegsgefährdeten FC Neustadt auf eigenem Platz fast schon Pflicht. Doch leicht dürfte diese Hürde nicht zu meistern sein, wie Singens Coach Vice Barjasic ahnt: „In der jetzigen Phase der Saison, bei der Tabellenkonstellation, wird das keine einfache Aufgabe werden, da Neustadt jeden Punkt gegen den Abstieg braucht und ein kampfstarkes Team ist. Trotzdem muss man sagen, dass es ein Heimspiel ist und wir mit Blick auf das Spiel, das parallel stattfindet, gewinnen müssen.“

Denn nahezu zeitgleich tritt der Tabellenführer Türk. SV Singen beim Ligadritten SG Dettingen-Dingelsdorf an, und der Ausgang dieser Partie ist für den ESV Südstern fast schon vorentscheidend. „Sollten wir gewinnen, dann können wir ganz entspannt auf das Ergebnis aus Dettingen schauen. Denn wenn wir selbst gewinnen, dann sind wir so oder so doppelter Sieger: Entweder Punkte auf Platz eins gutgemacht oder Platz zwei ein wenig abgesichert und vom Dritten abgesetzt.“

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Zweifelsfrei hat der FC Neustadt zuletzt einige überraschende Ergebnisse eingefahren, aber bei den Gastgebern lief es – vom 4:4 gegen den VfR Stockach abgesehen – rund. „In den letzten fünf Spielen haben wir 22 Tore geschossen, da macht es schon Spaß, bei uns Fußball zu schauen!“, ist Barjasic mit der Leistung seines Teams zufrieden.

Es wird nicht auf mögliche Gegner geachtet

In der Offensive läuft es, auch dank hochkarätiger Einzelkönner, hervorragend. Einzig die Defensive bereitet leicht Sorgen, wie das Spiel gegen Stockach unterstrich, als eine 3:1- und eine 4:2-Führung nicht zum Sieg reichte. Die 42 Gegentore unterstreichen dies.

Der Tabellenführer Türk. SV musste bisher erst 13 Gegentreffer hinnehmen und belegt damit die alte Fußballerweisheit: „Der Sturm entscheidet ein Spiel, die Abwehr die Meisterschaft!“ Personell sieht es bei den Singenern gut aus. Anders als in der Hinrunde, als Barjasic gegen Neustadt selbst als einer von zwei Einwechselspielern auf der Bank saß.

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Mit der Aufstiegsrunde oder gar möglichen Gegnern (in der Staffel 1 kämpfen noch vier Teams um die ersten beiden Plätze, in der Staffel 2 sieht es ganz nach dem Verbandsliga-Absteiger FC Waldkirch aus) beschäftigt sich Barjasic noch nicht.

„Die anderen beiden möglichen Konkurrenten habe ich noch nicht im Blick, da wir selbst erstmal Platz zwei erreichen müssen und da sind noch ein paar Spiele zu absolvieren“, sagt der Südstern-Coach, der es gerne dem SC Konstanz-Wollmatingen nachmachen würde: Nach der erfolgreichen Aufstiegsrunde in die Landesliga erneut in die Aufstiegsrunde und hier den Durchmarsch über zwei Aufstiegsrunden von der Bezirks- in die Verbandsliga schaffen.

Die weiteren Spiele in der Landesliga

  • FC Gutmadingen – SV Denkingen (Samstag, 11 Uhr). – Zu wenig Konstanz gab es zuletzt bei den Resultaten des SV Denkingen. Und da auch die Konkurrenz im Abstiegskampf immer wieder punktet, müssen die Linzgauer um jeden Zähler kämpfen. In Gutmadingen wird das allerdings ein schweres Unternehmen.
  • FC Überlingen – FV Walbertsweiler-Rengetsweiler (Samstag, 14 Uhr). – Im Vorjahr sorgten eine starke Rückrunde und eine günstige Tabellenkonstellation für den Klassenerhalt des FV Walbertsweiler-Rengetsweiler. Doch weder das eine noch das andere scheint in dieser Runde einzutreffen. Der spielstarke FC Überlingen hingegen kann unbeschwert aufspielen.
  • FC Radolfzell – SC Gottmadingen-Bietingen (Samstag, 14.30 Uhr). – Der FC Radolfzell spielt eine stabile Rückrunde, ließ mit dem Sieg über den Türk.SV Singen aufhorchen und hat nun ein Polster von acht Punkten auf die Abstiegsplätze, scheint somit nahezu am rettenden Ufer. Die Gäste sind längst jenseits von Gut und Böse.
  • SG Dettingen-Dingelsdorf – Türk.SV Singen (Samstag, 15.30 Uhr). – Das Spitzenspiel des 25. Spieltages mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen: Während für die Gäste aus Singen alles andere als der Titel nunmehr eine Enttäuschung wäre, sind die Gastgeber deutlich über ihrem Soll, aber immer noch heiß genug, um das Rennen um Platz zwei mitzugehen und dem Favoriten ein Bein zu stellen.
  • FC Öhningen-Gaienhofen – VfR Stockach (Sonntag, 15 Uhr). – Nur ein knapper Sieg gegen das abgeschlagene Schlusslicht Geisingen in den jüngsten fünf Spielen ist für den FC Öhningen-Gaienhofen zu wenig, um sich aus der Abstiegszone zu befreien. Auch der VfR Stockach ist eine hohe Hürde.
  • SpVgg F.A.L. – Hegauer FV (Sonntag, 15 Uhr). – Während sich der Hegauer FV zuletzt mit zwei Siegen zumindest ein klein wenig Luft im Landesliga-Abstiegskampf erarbeitet hat, steht die SpVgg F.A.L. nach wie vor mit dem Rücken zur Wand. Beide Teams brauchen Punkte, die Gastgeber dringender als die Gäste – klassisches Prädikat: Abstiegskampf pur! (jr)