Fußball, Landesliga: Nach der 0:2-Niederlage beim Aufsteiger FC Pfaffenweiler zogen die Verantwortlichen der SG Dettingen-Dingelsdorf, die als Dritter der vergangenen Saison ans Tabellenende abgerutscht war, die in der Szene übliche Reißleine: Trainerentlassung, obwohl eine Niederlage gegen den momentan souverän auftretenden Tabellenführer nun wahrlich keine Schande ist. Peter Büttner, der das Amt erst im Sommer übernommen hatte, musste gehen.
Der Spielführer und Co-Trainer Yannick Stadelhofer übernahm zunächst als Interims-Trainer die Verantwortung, konnte jedoch ein 0:3 gegen einen weiteren stark aufspielenden Aufsteiger, den FC RW Salem, nicht verhindern. Dennoch entschied sich die SG-Vorstandschaft, Stadelhofer vom Interims- zum Chef-Trainer zu machen.
„Die Wende ist das noch nicht“
Unter dem SG-Urgestein gelang gleich der erste Sieg der Saison, ein 2:0 beim FC Überlingen, und nun ließ die Elf vom Bodanrück einen 2:1-Sieg gegen den FC Radolfzell folgen und konnte damit die Rote Laterne der DJK Donaueschingen weiterreichen. „Die Wende ist das sicher noch nicht, aber es geht in die richtige Richtung und so wollen wir am besten Schritt für Schritt weitermachen!“, weiß auch Stadelhofer, dass nun weitere Erfolge folgen müssen.
Was aber hat sich in den vergangenen Wochen geändert? „Wir haben im taktischen Bereich und auch von den Trainingsinhalten ein paar Sachen geändert. Aber das Wichtigste ist, dass Spaß und Vertrauen zurückkommen. Und dazu gehört auch, dass jeder Einzelne wieder an sich und die Mannschaft glaubt, denn wir wissen um das Potenzial von den Jungs!“, betont Stadelhofer vor allem, dass sich die Einstellung geändert habe.
Doch der Sieg in einem eher schwachen Landesligaspiel gegen den zumeist planlos agierenden FC Radolfzell stand nicht zuletzt wegen eines Handspiels des Spielertrainers auf der Kippe, denn dies führte zu einem Strafstoß und zum zwischenzeitlichen 1:1. Schon auf dem Feld war Stadelhofer nicht einverstanden mit der Schiedsrichter-Entscheidung:
„Der Schuss war aus ein bis zwei Metern Entfernung und meines Erachtens war meine Hand beziehungsweise mein Arm vor meinem Oberkörper, sodass ich meine Körperfläche nicht vergrößerte.“ Zudem stellte er fest: „In der zweiten Hälfte gab es eine ähnliche Szene, die nicht zu einem Elfmeter für uns geführt hat.“ Nachdem doch noch der Siegtreffer gelang, lässt sich natürlich entspannter auf die Szene blicken: „Die Diskussionen mit Handspiel gab es früher schon, heute trotz VAR weiterhin, und im Amateursport erst recht.“
War das Auftaktprogramm der SG durchaus anspruchsvoll, geht es nun gegen Gegner auf Augenhöhe, wie Stadelhofer glaubt. „Prinzipiell bin ich der Meinung, dass wir, wenn wir unsere Leistung zu 100 Prozent auf den Platz bringen, gegen jeden Gegner eine Chance haben!“ Doch er warnt auch: „Auf der anderen Seite können wir aber auch gegen jede Mannschaft verlieren, wenn nur ein paar Prozent fehlen!“