Tim, lieben Sie die kalte Jahreszeit?

Warum, ich habe es lieber warm?

Sie waren in Australien, als bei uns Sommer war, und sind jetzt, da in Australien der Sommer bevorsteht, zurück im Schwarzwald?

Das war Zufall.

Wie kam es zu Ihrem Abstecher auf den fünften Kontinent?

Ich war schon vorher einmal mit meinem besten Kumpel drei, vier Monate zum Spaß dort. Ich wollte meine Kenntnisse in der englischen Sprache aufbessern und die Kultur besser kennenlernen. Damals haben wir im Catering gearbeitet. Danach kam die Idee, dort einmal Fußball zu spielen.

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Wie läuft so etwas ab?

Ich habe bei einem Klub in der Nähe von Perth ein Probetraining absolviert. Danach kam das Angebot mit einem Vertragsentwurf zu mir nach Hause.

Wie würden Sie Ihr dortiges Team in der deutschen Ligenstruktur einordnen?

Vielleicht mit der Verbandsliga.

Galten Sie als Amateur oder Profi?

Die offizielle Bezeichnung ist semiprofessionell, also Halbprofi.

Reicht die Entlohnung für ein Leben in Australien, oder muss man mehr tun?

Ich habe nebenbei als Dachdecker gearbeitet, ganz ohne Vorkenntnisse. Es hat Spaß gemacht.

Waren Sie der einzige Ausländer im Team?

Ein Ire war noch dabei, mit dem ich zusammengelebt habe.

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Wie schwer oder einfach war es, im Team Fuß zu fassen?

Ich war die ganze Saison Stammspieler und habe mich schnell integriert. Wir haben die Saison auf Platz fünf abgeschlossen. Mir sind sieben Tore und acht Assists gelungen. Nicht so schlecht. An die Gegebenheiten gewöhnt man sich schnell. Bis zum Trainingsplatz waren es rund 40 Minuten Anreise.

Sie sind zurück, haben zweimal für den FC Königsfeld gespielt, und prompt gewinnt die Mannschaft zwei Spiele in Serie. Sind Sie der Glücksbringer?

Nein, sicher nicht. Ich bin an einem Freitag zurück und habe am Samstag in Geisingen gespielt, wie auch jetzt gegen GoBi. Wir verstehen uns alle in der Mannschaft ausgezeichnet und kennen die Abläufe. Da war ich schnell wieder drin, zumal ich auf der Sechser-Position spielen durfte, was mir sehr gelegen kommt.

Bleiben Sie für den Rest der Saison in Königsfeld?

Ende Januar steht die nächste Herausforderung in Amerika an.

Warum Amerika? Wollen Sie da auch Fußball spielen?

Ich möchte dort Physiotherapie studieren und Fußball spielen. Ein, zwei Vereine haben Interesse. Da hoffe ich auf ein Stipendium.

Wie lässt sich ein Kontakt in die USA knüpfen?

Da gibt es spezielle Agenturen. Ich habe zudem ein Highlight-Video mit Fußball-Szenen von mir zusammengeschnitten und es dann hingeschickt. Seitdem gibt es das Interesse von den Amerikanern.

Verfolgen Sie den FC Königsfeld bei Ihren Auslandsaufenthalten?

Natürlich. In Königsfeld spielen meine besten Freunde.

Schafft Königsfeld auch ohne Sie den Klassenerhalt in der Landesliga?

Definitiv. Da habe ich überhaupt keine Zweifel.

Fragen: Dietmar Zschäbitz


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