Fußball-Oberliga: Mit dem 4:0-Erfolg setzte der FC 08 Villingen das nächste Ausrufezeichen in der Oberliga Baden-Württemberg, Leidtragender diesmal die TSG Backnang. Als Duell der besten Heim- gegen eine der erfolgreichsten Auswärtsmannschaften hochstilisiert, konnten die Gäste diesen Vorschuss-Lorbeeren aber zu keiner Zeit gerecht werden.

Baumeister: Es sind nicht allein die sechs Siege, die der FC 08 bei sechs Versuchen im eigenen Stadion eingefahren hat. Sondern beeindruckend auch die Spielweise, mit der diese Siege erzielt und wie dadurch an den Grundmauern der „Festung Friedengrund“ gewerkelt wurde. Seit Ende August gelang es keinem Gegner mehr, dort ein Tor zu schießen, auf der anderen Seite trifft Villingen fast nach Belieben.

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Schlüssel: Überhaupt ist die Defensive der Schlüssel zum Erfolg. Ein Torverhältnis von 16:1 in den letzten vier Begegnungen spricht eine deutliche Sprache. Ok, Backnang erwies sich in seinen eigenen Angriffsbemühungen entgegen aller Erwartungen dann doch eher als harmlos, allzu oft musste der FC 08 kein Problemlöser sein. Dennoch muss diese Tür erst einmal geschlossen bleiben. „Die Mannschaft nimmt es ernst, dass zunächst die Null stehen muss und investiert dazu viel. Doch wie sie dann in Umschaltmomenten agiert und durch ihr gutes Pass-Spiel den Vorwärtsgang einlegt, hat mir sehr gut gefallen“, betonte Sport-Vorstand Denis Stogiannidis.

Zurückhaltung: Rund um die MS Technologie-Arena war sie vor, während und nach den Spiel ein Thema: die erst mögliche und durch den Sieg dann auch tatsächlich errungene kurzzeitige Tabellenführung. Allerdings galt dies mehr für das Umfeld, als bei der Mannschaft selbst. Sie erweckte sogar den Eindruck froh zu sein, sollte dieser Moment wieder vorbei ist. Was knapp 24 Stunden später durch den Erfolg von Großaspach auch wirklich der Fall war. Einer der am häufigsten gebrauchten Ausdrücke stattdessen bei den Spielern und Verantwortlichen: Momentaufnahme.

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Meinungen: So meinte beispielsweise Ergi Alihoxha: „Wir lassen uns nicht in eine Favoritenrolle drängen, bleiben schön auf dem Teppich.“ In ein ähnliches Horn stieß Kapitän Tevfik Ceylan als er sagte: „Die Saison ist noch extrem lang. Wir halten den Ball flach, arbeiten in Ruhe weiter.“ Und Stogiannidis erinnerte konkret nochmals daran, dass erst zwölf Spieltage absolviert seien. Und in den restlichen Begegnungen bis zur Halbserie vier der fünf Partien gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel zu bestreiten seien. Hinzu kommt Oberachern, die Truppe ist nach einem mäßigen Saisonstart inzwischen mächtig im Aufwind. „Wir sind ohnehin nicht als einer der Top-Anwärter auf Platz eins gestartet“, machte der Villinger Sport-Vorstand deutlich.

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Gradmesser: Dennoch konnte man an diesem Tag fast schon Mitleid mit Mario Klotz haben. Der ehemalige 08-Spieler und heutige TSG-Trainer musste tatenlos mitansehen, wie seine Mannschaft trotz defensiv ausgerichteter Aufstellung mit einer Fünfer- und davor einer Vierer-Kette keine wirkliche Chance gegen die Offensiv-Power der Schwarz-Weißen hatte. Als Kaninchen vor der Schlange entpuppte die sich, was Klotz zu der Aussage brachte: „Für uns zählt der Klassenerhalt und deshalb ist Villingen kein wirklicher Gradmesser für uns. Dennoch müssen wir das Spiel in Ruhe aufarbeiten, die dabei gemachten Fehler analysieren und schnell abstellen.“

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