Fußball-Oberliga: FC 08 Villingen – FV Ravensburg 1:1 (0:0). Am Ende hielten beide Serien. Nach dem 1:1-Unentschieden bleibt der FC 08 Villingen im eigenen Stadion weiter ungeschlagen, der FV Ravensburg in allen seinen Begegnungen im Jahr 2024 ebenfalls. Und trotzdem hatten beide Trainer anschließend Grund, sich zu ärgern.
Marion Klotz etwa, weil er und seine Mannschaft den möglichen Sprung an die Tabellenspitze verpassten. Auf der anderen Seite Michael Schilling, da den Gästen nur wenige Sekunden zum großen Coup fehlten. „Natürlich sind wir im ersten Moment enttäuscht, in der Nachspielzeit noch den Treffer zum Ausgleich kassiert zu haben“, meinte der Ravensburger Coach. Denn da legten die Gastgeber in Person von Marcel Sökler am Karsamstag den Oberschwaben doch noch auf den letzten Drücker ein Ei ins Nest. „Dieser Ärger wird sich jedoch schnell legen und dem Stolz darüber Platz machen, bei einem Top-Team der Oberliga ein Remis geholt zu haben“, so Schilling weiter.
Es fehlt die letzte Konsequenz
Insgesamt war es eine Begegnung, in der starke Abwehrreihen das Bild bestimmten. Nicht etwa, weil es viele hochkarätige Chancen gab. Sondern vielmehr, weil es dank derer Arbeit dazu meist erst gar nicht kam. Und wenn doch, brachten die Defensivspieler auf beiden Seiten irgendwie immer noch ein Körperteil dazwischen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass nüchtern betrachtet in so mancher Offensivaktion eine etwas höhere Geschwindigkeit dem Angriffsspiel des FC 08 gut zu Gesicht gestanden hätte. Ebenso, dass ihnen, als sie in Durchgang zwei vehement auf den Ausgleich drängten und Ravensburg unter Dauerdruck stand, nach einem Foul an Daniel Caligiuri ein glasklarer Elfmeter verwehrt wurde.
Doch selbst Torschütze Sökler musste zugeben: „Unser größtes Manko ist derzeit, dass wenn wir uns über außen oft gut durchspielen, uns die letzte Konsequenz fehlt. So müssen wir mit diesem einen Punkt leben, können am Ende sogar glücklich darüber sein. Gelingt Ravensburg bei ihrem Konter zehn Minuten vor Ende das zweite Tor, kommen wir wahrscheinlich nicht mehr zurück.“
Köpfe nicht hängengelassen
Dennoch wollte Klotz nicht jammern und hob vielmehr die Moral seiner Truppe hervor. „Es kann manchmal schon frustrierend sein, wenn du permanent anrennst, der nächste Schuss aber abgefälscht oder vom Torwart gut gehalten wird. Wir haben aber den Kopf nicht hängen lassen, sind weiter angelaufen und haben deshalb – wenn auch spät – verdient den Ausgleich erzielt“, betonte der Chef-Trainer des FC 08.
Apropos Rang eins. Bereits mehrfach in dieser Saison hatte Villingen die Chance, von Schwächen der Konkurrenz zu profitieren und den Platz an der Sonne zu übernehmen. Selbst wenn dies nur eine Momentaufnahme und für das eigene Selbstbewusstsein ein weiterer Schub gewesen wäre. Doch verdaddelten die Schwarz-Weißen dies ebenso regelmäßig.
„Dass wir den Patzer von Großaspach nicht genutzt haben, ist nun mal so. Ändert aber nichts daran, dass wir unsere Ziele weiter verfolgen“, meinte der Nullacht-Trainer. Übrigens ist aus dem bisherigen Drei- nicht ganz unerwartet inzwischen ein Vierkampf geworden. Nach sechs Siegen und einem Unentschieden seit der Winterpause mischt der 1. CfR Pforzheim als „Mannschaft der Stunde“ ebenfalls ganz vorne mit.
Tore: 0:1 (70.) Schmidtke, 1:1 (90. + 2) Sökler. SR: Eiletz (Rheinfelden). Zuschauer: 750.
FC 08 Villingen: Klose, Krieger (ab 86. Yilmaz), Busam, Zölle, Rinaldi (ab 62. Boulachab), Pintidis, Caligiuri, Alihoxha (ab 73. Rodewald), Ceylan, Sökler, Emminger (ab 62 Cristilli).