Die Vorstandsriege des Oberligisten 1. FC Rielasingen-Arlen traf die Nachricht, dass Trainer Michael Schilling seine Kündigung abgeschickt habe, wie aus heiterem Himmel. Den Präsidenten und Macher des Clubs, Peter Dreide, erreichte die Neuigkeit auf Dienstreise in den USA. Weder er noch die drei anderen Mitglieder des engeren Vorstands seien, so Dreide, von Schillings Schritt vorab informiert worden, sodass man sich von Clubseite auch mit Statements zurückhält. „Wir haben das gestern auch erst aus den Medien erfahren“, erklärt Dreide, der nach eigenen Aussagen noch nichts Schriftliches vorliegen habe.

Die Aussagen von Trainer Schilling bezüglich der Kündigung waren allerdings eindeutig, und auch Dreide räumt ein: „Arbeitsrechtlich ist das in Ordnung.“ Nach Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit hätte der Präsident jedoch wohl eine andere Vorgehensweise erwartet.

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Im Mittelpunkt der clubinternen Diskussionen dürfte nach seiner Rückkehr von der Geschäftsreise aber die Frage stehen, wie es beim Oberligisten nun weitergeht. Michael Schilling bot an, das Dienstverhältnis und die damit verbundenen Aufgaben bis zum Ende der Kündigungsfrist im März 2023 fortzusetzen, wenn das vom Verein so gewünscht werde. Peter Dreide betonte: „Wir haben keinen Backup und wollen jetzt auch nichts Kurzfristiges.“

Schilling bietet Übergangslösung an

So liegt es wohl nahe, dass zumindest am kommenden Wochenende, beim wichtigen Oberligaspiel beim Aufsteiger Offenburger FV, Michael Schilling noch auf der Trainerbank sitzen wird. Der scheidende Coach betont: „Ich mache meinen Job weiterhin so gut wie möglich, denn das haben meine Spieler verdient!“

Entscheidend dabei dürfte auch sein, wie die Reaktion der Spieler ausfallen wird. Allgemein ist zu hören, dass das Verhältnis des Trainers zu seiner Mannschaft recht gut ist. Doch rufen die Kicker auch das Maximum ab, wenn sie wissen, dass ein Coach auf Abruf auf der Bank sitzt? Schilling hingegen dürfte sein Amt nach wie vor hochmotiviert ausüben, da er auch beruflich klar auf die Karte Fußball gesetzt hat und darin, dann bei einem anderen Club, über kurz oder lang auch seine weitere Zukunft sehen wird.

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Das Tischtuch zwischen Trainer und Vorstandschaft hingegen scheint zerrissen. Denkbar ist, dass Schilling bis zur Winterpause die Mannschaft coacht, und dann ein neuer Trainer zur Rückrundenvorbereitung das Amt beim 1. FC Rielasingen-Arlen übernimmt. „Das werden wir nicht über Nacht entscheiden. Wir müssen jetzt erst einmal sehen, wer als Trainer in Frage kommt“, betont Präsident Dreide.

Ansonsten möchten weder er noch andere Vorstandmsitglieder des Clubs den Schritt von Schilling, der den 1. FC Rielasingen-Arlen seit September 2018 trainiert, kommentieren. „Darüber möchte ich nicht in der Presse spekulieren und wir geben auch keine übereilten Statements ab“, erklärt der Rielasinger Präsident. Nun kommt wohl die Phase, in der über mögliche Kandidaten spekuliert wird. Fußballlehrer mit Oberligaerfahrung sind im Raum Hegau-Bodensee jedoch rar.