Jawin Schell

Fußball, Aufstiegsrelegation zur Landesliga: FC Schonach – TSV Konstanz (Samstag, 16 Uhr). – Önder Demirekin hat in seinem aktiven Fußballerleben schon so einige Schlachten geschlagen. Geballte Erfahrung, die der Coach des Türkischen SV Konstanz nun an seine Spieler weitergeben kann – und die diese wohl auch bitter nötig haben. Denn angesichts einer so unmöglich scheinenden Aufgabe wie der Egalisierung einer 2:5-Hinspielniederlage, hilft vor der anstehenden Partie beim FC Schonach nur die Erinnerung an Sensationssiege aus vergangenen Zeiten. „Ich habe schon Spiele gewonnen, in denen meine Mannschaft zur Pause noch mit 0:4 zurücklag. Im Fußball ist und bleibt alles möglich – und ich traue der Mannschaft deshalb auch alles zu“, spricht Demirekin seiner geknickten Truppe Mut zu.

Die Schlappe aus dem Hinspiel, als der TSV vor eigenem Publikum eine 2:0-Führung verspielte, nagt dennoch an Mannschaft und Trainer. „Der 1:2-Anschlusstreffer nach einem individuellen Fehler kurz vor der Halbzeit war sehr unerwartet und hat uns deshalb umso mehr wehgetan“, so Demirekin. „Die Köpfe gingen nach unten und als wir dann das dritte und vierte Tor suchen wollten, haben Kraft und Kondition nicht mehr gereicht.“ Nichtsdestotrotz kann er auch aus dieser Partie Schlüsse ziehen, die ihm selbst Mut für das Relegationsspiel am Samstag in Schonach machen. „Im Hinspiel haben wir in der ersten Hälfte bis auf einen fatalen Ballverlust genau die Leistung gezeigt, die wir uns vorgestellt hatten“, bekräftigt er. „Zusätzlich ist mein Team auswärts stärker, weil sich die Spieler dort nicht so viel Druck machen und sich wohler fühlen – ich hoffe das wird am Samstag genauso.“

Ähnlich wie Vereinsvorstand Abdullah Karaboga will er den Erfolg dieser Spielzeit nicht nur am Ausgang der Relegationsbegegnungen messen. „Diese Saison hat den Verein weitergebracht“, ist er sich sicher. „Wir haben eine junge Mannschaft, von der wohl nur wenige geglaubt haben, dass sie es überhaupt so weit schaffen könnte. Allein die Teilnahme an der Relegation ist an sich ein guter Erfolg. Falls wir es dieses Jahr nicht schaffen, versuchen wir eben im nächsten Jahr, direkt auf Platz eins zu landen“, sagt Demirekin.

Dieser Einschätzung zum Trotz, glimmt beim erfahrenen Trainer weiterhin ein Funke Hoffnung auf die Sensation. „Natürlich werden wir primär einfach alles geben, um die Pleite aus dem Hinspiel wiedergutzumachen“, stellt er klar. „Aber wir fahren nach Schonach, um zu gewinnen, und wenn sie gegen uns vier Tore in einer Halbzeit schießen können – dann können wir das gegen sie mit Sicherheit auch.“