Jawin Schell

Fußball, Bezirksliga: Wie geht man eine Rückrunde an, wenn man als Tabellenletzter 15 Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz hat? Ewald Heichele, beim TuS Immenstaad seit dem Winter Nachfolger des glücklosen Daniel Schmid, hat dafür ein ganz einfaches Rezept. Weil sein Team nicht mehr viel zu verlieren hat, will er ihm wenigstens die Freude am Spiel zurückbringen. Der Grundstein dafür ist nach dem klaren 3:0-Sieg über den SV Aach-Eigeltingen, den ärgsten Konkurrenten im Abstiegskampf, schon gelegt.

„Lust am Fußball kann man nur entwickeln, wenn man auch gewinnt“, weiß Heichele. „In diesem Spiel war es vor allem wichtig, das verlorene Selbstvertrauen wieder zurückzugewinnen.“ Die Tabellensituation beurteilt er trotz des zwischenzeitlichen Befreiungsschlags weiterhin realistisch. „Man braucht keinen Mathe-Leistungskurs, um auszurechnen, wie schwer es bei unserem Rückstand werden wird“, meint er trocken. „Wir wollen die Rückrunde anständig bestreiten, damit die Leute sehen, dass wir doch guten Fußball spielen können.“ Deshalb arbeitet Heichele mit seiner Mannschaft vor allem daran, einen gepflegten Spielstil auf den Rasen zu bringen. „Ich habe eine sehr klare Vorstellung vom Fußball“, betont der ehemalige U-19-Trainer des FC Überlingen. „Fußball ist ein wunderschöner Sport, aber ihn schön zu spielen ist sehr schwer.“

Die Grundlagen dafür wurden in der kurzen Winterpause gelegt. „Wir haben neben der Kondition den Schwerpunkt hauptsächlich auf die Technik gesetzt“, verrät Heichele. „Ich bin sehr zufrieden, wie die Mannschaft mitgezogen hat.“

Weniger zufrieden kann nach der Pleite im Abstiegsduell sein Gegenüber Antonio Iannone, Spielertrainer beim SV Aach-Eigeltingen, sein. „Das ist eine Niederlage, die sehr weh tut“, gibt er deshalb auch ohne Umschweife zu, macht jedoch dem Gegner ein Kompliment: „Immenstaad war aggressiver gegen den Ball und hat auch noch viele zweite Bälle gewonnen – der Sieg war auf jeden Fall verdient.“

Vor allem die Sperre von Torjäger Frederik Edbauer machte sich laut Iannone bemerkbar. „Ohne unseren besten Mann in der Offensive hat vorne einfach die Qualität gefehlt“, sagt der Coach des SV Aach-Eigeltingen. Dass der Tabellenletzte aus Immenstaad derart stark aufspielte, war für ihn keine Überraschung. „Wenn man sich deren Spiele in der Vorrunde anschaut, haben sie oft knapp verloren und eigentlich nie eine wirkliche Klatsche kassiert – wir wussten, dass wir auf einen schwierigen Gegner treffen würden“, bekräftigt Antonio Iannone.

Er traut seiner Mannschaft trotz des Rückschlags den Klassenerhalt weiter zu. „Es ist klar, dass wir gegen den Abstieg spielen. Aber ich kenne meine Mannschaft gut und weiß, dass sie die richtige Einstellung hat“, stellt er klar. „Es ist weiterhin noch alles möglich – und das ist für mich mit Sicherheit nicht nur eine Floskel.“