Es ist viel los beim ESV Südstern Singen. Gerade im Winter sorgte der Verein mit hochkarätigen Neuzugängen und einem überraschenden Trainerwechsel für Aufsehen.
Am Freitag verkündete der Verein nun einen unerwarteten Abgang: Nedzad Plavci wird die Südsterne nach der Saison verlassen. „Natürlich fällt mir der Abschied nicht leicht – dennoch ist jetzt für mich der richtige Zeitpunkt gekommen“, begründet Plavci seine Entscheidung. Der Taktgeber im Mittelfeld fühle sich auch noch mit 36 Jahren „fit genug, um in anderen Vereinen sportliche Akzente zu setzen“, erklärt er.
Gespräche mit ESV-Präsident Labinot Nikqi habe es vergangene Woche gegeben. In Verhandlungen über eine mögliche Vertragsverlängerung habe man sich allerdings nicht einigen können, wie Plavci betont. Dennoch stellt der Leistungsträger fest: „Es gab keinerlei Streitigkeiten – wir werden im Guten auseinandergehen.“
Hoher Stellenwert beim ESV
Welch hohen Stellenwert der kreative Spielgestalter beim ESV Südstern Singen einnimmt, verdeutlicht der Verein auf seinen sozialen Kanälen. „Es war eine Ehre, dich als Spieler und Mensch in unserem Team zu haben. Du hast uns mit deiner Top-Qualität, deinem Einsatz und deinem Teamgeist nicht nur sportlich, sondern auch menschlich bereichert“, dankt der Verbandsligist seinem Ausnahmespieler in einem Instagram-Beitrag.
Und das nicht ohne Grund. Zur Rückrunde der Saison 2021/22 wechselte Plavci vom damaligen Oberligisten FC 08 Villingen zu den Südsternenen in die Kreisliga-A. Der 36-jährige feierte in seiner ersten Saison den direkten Aufstieg in die Bezirksliga. Im folgenden Jahr gelang dann über die Relegation der Sprung in die Landesliga. Die damaligen Aufstiegsspiele gegen den FV Möhringen bleiben Plavci bis heute in Erinnerung. Ging das Hinspiel im Schwarzwald noch mit 1:2 verloren, wendete sich das Blatt mit einem folgenden 5:1-Erfolg im Singener Hardt-Stadion. „Das werde ich nicht vergessen – das war ein sehr emotionales Spiel mit extrem vielen Zuschauern“, erzählt Plavci rückblickend.
Neuer Verein noch offen
Gekrönt wurde die Aufstiegsserie des Vereins in der vergangenen Saison, als Plavci die Südsterne wiederum per Relegation in die Verbandsliga führte. Und auch dort geht der 36-Jährige voran: Elf Tore und zehn Vorlagen steuerte der flinke Zentrumspieler bereits bei.
Für welchen Verein Plavci in der kommenden Saison auf Torejagd gehen wird, steht noch nicht fest. „Ich werde das alles in Ruhe auf mich zukommen lassen“, meint er. Allerdings sei es nicht einfach, in der Region höherklassig zu spielen. An ein Karierende denkt Plavci jedenfalls noch nicht.