Fußball, Bezirksliga: Eigentlich war für Ronny Klockner in seiner Zeit als Jugendfußballer gar nicht absehbar, dass er mal zwischen den Pfosten stehen würde. Denn bei seinem Heimatverein, dem württembergischen Club FC Ostrach, stürmte Klockner als junger Bursche über Jahre hinweg.
„In der C-Jugend war ich noch Angreifer, erst in der B-Jugend kam dann der Wechsel ins Tor“, erzählt er. Aber warum plötzlich diese neue Rolle auf dem Spielfeld, obwohl er von einigen gegnerischen Trainern als Kopfballungeheuer gefürchtet war?
„Ich habe einfach gemerkt, das läuft ganz gut. Ich wurde größer und hatte den Eindruck, ich bin als Torwart talentiert“, sagt er, um dann noch mit einem Lachen zu ergänzen: „Und die Ausdauer war auch noch nie meine große Stärke.“
Sijaric holt Klockner nach Pfullendorf
Aber eben seine Größe, seine Spannweite und seine Reflexe. In der A-Jugend wurde der SC Pfullendorf auf ihn aufmerksam, es folgte der Wechsel in die Jugendabteilung der Linzgauer. „Adnan Sijaric hat mich damals nach Pfullendorf geholt, er hat zu diesem Zeitpunkt die A-Jugend trainiert“, erzählt Klockner, für den sich somit ein Kreis schließt.
Denn in der Winterpause hat der Torhüter die Pfullendorfer, bei denen er fünfeinhalb Jahre aktiv war, verlassen und sich dem Bezirksligisten FC RW Salem angeschlossen, der eben seit dieser Spielzeit von Sijaric trainiert wird. „Ich hatte sehr offene Gespräche mit Adnan und freue mich jetzt einfach auf diese neue Herausforderung.“
Dem SC Pfullendorf ist Klockner „dankbar, weil ich brutal viel gelernt habe“. Nach einem Jahr bei den A-Junioren schaffte er damals schnell den Sprung in den Verbandsliga-Kader, trainierte jahrelang mit der Linzgauer Nummer eins, Sebastian Willibald.
Als der 35-Jährige im Sommer 2023 aufhörte und als Trainer beim Landesligisten SpVgg F.A.L. anheuerte, hoffte Klockner auf eine neue Chance. Doch SCP-Trainer Hakan Karaosman setzte in dieser Runde auf Rückkehrer Nino Trost.
Ein neues Kapitel in Salem
Für Klockner beginnt nun also ein neues Kapitel – mit dem klaren Plan, bei seinem neuen Club die Nummer eins zu sein? „Natürlich möchte ich regelmäßig spielen, jeder Fußballer will das.
Aber für mich geht es jetzt erst mal darum, mich bestmöglich in unser Torwartteam einzubringen“, sagt Klockner, der seine Ziele beim Tabellenzweiten der Bezirksliga voll auf das Team münzt: „Ich will mich gemeinsam mit der Mannschaft weiterentwickeln. Mir gefallen die Ambitionen des Clubs, die Menschen hier wollen was reißen. Ich hoffe natürlich, dass wir im Sommer in die Landesliga aufsteigen werden.“
Was es Klockner einfach macht: Bei den Salemern, die am Montag mit der Vorbereitung für die zweite Saisonhälfte begonnen haben, trifft der Ostracher auf viele bekannte Gesichter.
Denn der 23-Jährige hat in Pfullendorf nicht nur unter Coach Sijaric gespielt, sondern auch an der Seite von Luca Gruler, Silvio Battaglia, Esref Su oder Mentor Cakiqi. „Es ist cool, die Jungs wieder zu sehen. Aber ich bin ein offener Mensch und freue mich auch genauso drauf, hier neue Leute kennenlernen zu dürfen.“