Fußball: Die DJK Konstanz zählt in Südbaden zu den absoluten Spitzenteams! Nein, nicht sportlich. Die Zeiten, Ende der 70er-Jahre, als der Verein in der 1. Amateurliga sogar dem SC Freiburg auf Augenhöhe begegnete, sind beim aktuellen Kreisligisten längst vorbei.
Aber wie schon in den Jahren zuvor ist der Konstanzer Club ganz vorne dabei, wenn der Südbadische Fußballverband (SBFV) in Sachen Schiedsrichtereinsätze mit den Vereinen abrechnet.
Vereine sind in der Pflicht
Der Paragraf 52 der Spielordnung nimmt die Vereine in Sachen Schiedsrichter in die Pflicht. „Jeder Verein hat für seine am Spielbetrieb teilnehmenden Mannschaften Herren (Bundesliga bis Kreisliga C), Frauen (Bundesliga bis Kreisliga A), A-, B- und C-Junioren (Bundesliga bis Landesliga) und B-Juniorinnen (Bundesliga bis Verbandsliga) eine festgelegte Anzahl an Spielleitungen zu leisten“, heißt es dort.
Und wenn das Soll nicht erreicht wird, dann muss dies mit Zahlungen ausgeglichen werden. Dafür werden Clubs, deren Unparteiische mehr als nur ihr Soll leisten, mit bis zu vierstelligen Auszahlungen belohnt. So konnte sich der FC Kandern über einen Zuschuss von 5500 Euro freuen.
Dicht dahinter, mit 4500 Euro für die Saison 20/21, folgt die DJK Konstanz. Allerdings liegt das Soll des aktuellen Kreisligisten nur bei 30 Einsätzen, durch die abgebrochene Saison wurden vom SBFV die Sollwerte sogar auf nur 30 Prozente einer normalen Spielzeit reduziert. Und mit 117 Spielen, die von DJK-Schiedsrichtern geleitet wurden, liegen die Konstanzer eben deutlich über den nur neun geforderten Matches.
Vierstellige Zuschüsse für einige Bodensee-Clubs
Über einen vierstelligen „Zuschuss“ dürfen sich im Bezirk Bodensee auch der VfR Sauldorf und die Spfr Owingen/Billafingen (jeweils 2500 Euro), der SV Bohlingen, der TSV Stetten a.k.M. und der FC Aramäer Pfullendorf (2000 Euro), der SV Gailingen, der FC Kluftern und der SV Mühlhausen (je 1500 Euro) sowie der TuS Meersburg und der SV Orsingen-Nenzingen (jeweils 1000 Euro) freuen.
In Summe schüttet der SBFV 225500 Euro an die südbadischen Clubs aus, doch da die Soll-Einnahmen 303550 Euro betrugen, bleibt noch einiges in der Verbandskasse. Ganz vorne bei den Clubs, die bezahlen müssen, liegt der Freiburger FC, denn der Oberligist hätte 178 Spiele abdecken müssen (normalerweise 595), kam aber nur auf bescheidene 39, sodass der FFC 7150 Euro an den Verband überweisen muss. Dicht dahinter liegt der SC Freiburg.
Auch der SC Freiburg muss zahlen
Der Bundesligist müsste seine Unparteiischen zu 1255 Spielen (reduziert auf 376) schicken, doch er kommt nur auf 246, sodass sich die Rechnung des SBFV auf 6000 Euro beläuft. Doch kein Club in Südbaden kommt auf mehr Einsätze.
Gar keinen Schiedsrichtereinsatz konnte der Landesligist SC Gottmadingen-Bietingen nachweisen, 66 hätten es aber sein müssen – macht dann 4000 Euro in die Verbandskasse. Und auf 2500 Euro beläuft sich die Rechnung für die SpVgg F.A.L.. Der Verbandsligist FC Radolfzell muss 3900 Euro überweisen. Beachtlich: Obwohl die Schiedsrichter des Oberligisten FC 08 Villingen für 129 Spielleitungen verantwortlich gewesen wären, kassieren die Nullachter mit 199 Spielen (der zweitbeste Wert aller Clubs) stattliche 2500 Euro.