Am Freitagabend, 19.30 Uhr, startet die Landesliga mit dem Derby zwischen dem FC Singen 04 und dem SC Gottmadingen-Bietingen aus der Winterpause. Könnte es besser losgehen als mit dem Top-Duell Erster gegen Dritter?
Benjamin Winterhalder (FC Singen 04): Es war eine lange Vorbereitung, und wir sind logischerweise froh, dass es wieder losgeht. Dann gleich das Derby, das ist eine geile Geschichte.
Bastian Schmittschneider (SC Go-Bi): Das ist auf jeden Fall ein Highlightspiel für uns. Vor allem die Freitagabendspiele unter Flutlicht sind besonders. Dann auch noch ein Derby in Singen – das ist perfekt. Wir freuen uns alle sehr darauf und sind auch schon heiß. Das sind immer brisante Spiele.
Wie hat Ihre Mannschaft die Winterpause verbracht?
Winterhalder: Wir hatten eine kurze Trainingspause, in der haben sich aber alle mit individuellen Plänen fit gehalten. Alle Jungs haben das gut durchgezogen, sodass wir ohne größere Laufeinheiten starten konnten. Wir mussten nicht bei null wieder anfangen.
Schmittschneider: Wir sind zwar später in die Vorbereitung eingestiegen, aber dafür haben wir intensiver trainiert. Seit dieser Saison haben wir auch einen Fitnesstrainer, der uns auf Trab hält. Man hat gemerkt, dass privat einige mehr gemacht haben als in der Vergangenheit.
Herr Winterhalder, der FC Singen 04 ist mit drei Siegen in vier Testspielen unbesiegt. Warum setzen Sie diese Erfolgsserie heute Abend fort?
Winterhalder: Wir hatten zwar in der Vorbereitung auch richtig Probleme mit Corona, können aber im Großen und Ganzen zufrieden sein. Jetzt am Freitag zählt‘s, da geht es um Punkte. Die Serie reißt nicht, weil wir noch was gutzumachen haben nach der 0:3-Niederlage im Hinspiel. Das weiß jeder, alle sind total heiß.
Herr Schmittschneider, warum gelingt dem SC nach fünf Testspiel-Niederlagen ausgerechnet jetzt der erste Sieg?
Schmittschneider: Die Vorbereitung war wegen Corona schwieriger als früher, wir haben auch bewusst Gegner ausgewählt, die höherklassig oder gleichklassig spielen. Die Ergebnisse waren nicht perfekt, aber man konnte so seine Erkenntnisse rausziehen und hoffentlich an den letzten Stellschrauben drehen. Aber am Freitag spielen wir gegen den FC, und für dieses Spiel muss man keinen extra motivieren. In der Vergangenheit konnten wir den Schalter umlegen von Test- auf Pflichtspiel.
Erwarten Sie eine torreiche Partie oder ein zähes Ringen, wenn der beste auf den drittbesten Angriff der Landesliga 3 trifft und sich die zweitbesten Defensivreihen gegenüberstehen?
Winterhalder: Für mich als Innenverteidiger wäre es gut, wenn wir hinten zu null spielen, dann würde vorne auch ein Tor reichen. Aber auch wenn das Spiel 3:1 für uns ausgeht, beschwere ich mich nicht.
Schmittschneider: In den letzten Spielen gegen Singen sind immer einige Tore gefallen. Ich denke, es wird wieder hin und hergehen. Aber natürlich ist der FC der klare Favorit.
Sie spielen in der Defensive. Auf welchen Gegenspieler müssen sie besonders aufpassen?
Winterhalder: Sie haben viele gute Jungs und sind recht gut eingespielt. Ob ich direkt auf einen aufpassen muss, weiß ich nicht. Sie haben ihre Qualitäten in der Offensive. Da bin aber nicht nur ich als Innenverteidiger gefordert, sondern unsere gesamte Viererkette und die Sechser.
Schmittschneider: Singen hat generell eine sehr gute Offensive, aus der man fast schon alle Spieler herausheben kann, da die meisten schon höher gespielt haben. Auf meine direkten Gegenspieler Sebastian Stark und Sven Körner sollte ich persönlich als Außenverteidiger besonders ein Auge haben. Mit Benny Winterhalder telefoniere ich beruflich sehr viel, da wurde die Woche über schon ein bisschen gestichelt. (lacht)
Glauben Sie, dass diese Saison endlich wieder einmal regulär zu Ende gespielt werden kann?
Winterhalder: Ich gehe stark davon aus, dass die Rückrunde zu Ende gespielt werden kann. Keiner will mehr einen Abbruch.
Schmittschneider: Zu wünschen wäre es auf jeden Fall, dass sportlich der Richtige am Ende aufsteigt. Ich gehe aber davon aus und bin positiv gestimmt.
Wo landet Ihr Verein am Ende?
Winterhalder: Gute Frage. Natürlich wollen wir jedes Spiel gewinnen und am Ende ganz oben stehen. Ob‘s reicht, steht auf einem anderen Blatt. Wenn ja, dann wäre es eine geile Geschichte.
Schmittschneider: Schwierig. Ziel war das vordere Drittel, Viertel vielleicht, wenn‘s gut läuft. Alles weitere ist ein Bonus für uns. Ein Platz zwischen eins und sechs wäre optimal.
Wer gewinnt das Derby unter Flutlicht am Freitag-Abend?
Winterhalder: Natürlich wir. Wir sind heißer, haben – wie gesagt – noch eine Rechnung offen aus dem Hinspiel und sind gerade richtig gut drauf.
Schmittschneider: Wir gewinnen am Freitag, weil wir uns alle länger kennen. Wir haben vielleicht nicht die besseren Einzelspieler, aber wir sind das bessere Team.