Herr Wildöer, macht es Spaß, wieder auf dem Feld stehen zu können?
Ja, definitiv. Es war aufgrund meiner Verletzung lange unklar, ob es für mich überhaupt noch mal klappt mit dem Handball. Ich habe seit mehreren Jahren Probleme mit dem linken Sprunggelenk, an dem ich 2019 operiert wurde. In der Vorbereitung bin ich trotz Bandage zweimal umgeknickt. Ein Spezialist hat mir nun versichert, dass es geht, solange ich keine Schmerzen habe. Da dies aktuell so ist, macht es extrem viel Spaß, nach sechs Monaten endlich wieder voll bei der Mannschaft zu sein.
Wann war Ihr Comeback?
Ich wollte langsam reinkommen und saß bei den Siegen gegen Zizishausen und in Konstanz schon auf der Bank, kam aber noch nicht zum Einsatz. Das erste Spiel, in dem ich aber nur in der Abwehr reinkam, war gegen Köndringen-Teningen. Bei den letzten beiden Siegen gegen Schutterwald und Birkenau habe ich in der Abwehr durchgespielt und wurde langsam wieder an den Angriff herangeführt.
Von diesen fünf Partien gewann Steißlingen vier. Nur, weil Sie zurück sind?
(lacht) Das kann man nicht so sagen. Wir hatten in der Hinrunde großes Verletzungspech in einem allgemein kleinen Kader. Inzwischen haben wir aber Spieler aus der zweiten Mannschaft hochgezogen wie Daniel Weber, und Talente wie Claudio Gattinger, Manuel Müller oder Niklas Bartels super integriert. Sie helfen der Mannschaft weiter. Wir haben jetzt einen großen Kader, und man sieht, wozu wir fähig sind, wenn wir vollzählig antreten können. Den Lauf wollen wir fortsetzen und uns von den Abstiegsrängen entfernen.
Was sind Ihre Saisonziele?
Bei uns ist das Ziel immer der Klassenerhalt. Gerade die oberen Mannschaften haben ganz andere Möglichkeiten als wir. Wir sind ein kleiner Verein, der sich langfristig in der Oberliga etablieren will. Da die 3. Liga verkleinert wird, steigen dieses Jahr mindestens vier, eher sogar fünf Teams ab. Aktuell stehen wir nur einen Punkt vor dem ersten Abstiegsplatz, und es sind noch zwölf Spiele, da kann viel passieren. Es wird ein extrem harter Kampf.
Freuen Sie sich schon auf das Rückspiel gegen Ihren Ex-Verein HSG Konstanz?
Definitiv, Duelle mit Konstanz sind immer was Besonderes. Die Spieler auf beiden Seiten kennen und schätzen sich untereinander. Der Sieg in Konstanz hat uns extrem Auftrieb gegeben. Das Derby ist ein Highlight. Im Heimspiel Ende April rechnen wir mit vollem Haus.