Handball: Da Joschua Braun die HSG Konstanz im Sommer verlassen wird und sich für ein halbes Jahr bis Januar 2023 für ein Auslandssemester in Sydney nach Australien begeben möchte, hielt die HSG Konstanz Ausschau nach einem neuen Linkshänder. Fündig wurde der Drittliga-Spitzenreiter beim Erstligisten TVB Stuttgart. U21-Nationalspieler Luis Plymford Foege unterschieb für zunächst zwei Jahre bis Juni 2024 bei der HSG.
Explosiv und athletisch
Zum Einsatz kam der wurf- und sprunggewaltige Rückraumspieler per Zweitspielrecht in dieser Saison hauptsächlich beim Drittligisten TSB Heilbronn-Horkheim. Für diesen erzielte Foege bislang 55 Tore in erst 16 Partien. Heilbronn muss coronabedingt noch fünf Partien in der Drittliga-Vorrunde austragen. Letzte Saison war er ebenfalls per Zweitspielrecht mit dem TuS Kaiserslautern-Dansenberg in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga aktiv, stand allerdings auch schon 20 Mal im Bundesliga-Aufgebot des TVB Stuttgart. Wie auch im Testspiel des TVB in Konstanz, in dem Foege dreimal traf. 20 Jahre jung ist er, 1,92 Meter groß und 95 Kilogramm schwer. Sehr explosiv, dynamisch und athletisch. André Melchert hält viel vom Rückraumspieler mit den strammen Abschlüssen. „Luis ist ein sehr talentierter, durchtrainierter Spieler, der sich super entwickeln kann“, sagt der Geschäftsführer der HSG. „Er hat einen starken Wurf, kann in seinem Alter aber auch noch viel lernen.“ Diese Zeit wollen sie ihm bei der HSG Konstanz geben und ein junges Talent fördern und entwickeln.
Geboren in der Hauptstadt des karibischen Inselstaaates Haiti, Port-au-Prince, kam Luis Plymford Foege im Alter von neun Monaten nach Deutschland und wuchs in Ostfildern direkt vor Stuttgart auf. Als er in der Grundschule von seinen Klassenkameraden mit in das Training genommen wurde, war es um den jungen Luis geschehen. „Das halbe Dorf hat dort Handball gespielt“, erklärt Foege. Richtig durchgestartet ist er, als der TVB Stuttgart auf ihn aufmerksam wurde und er bereits als B-Jugendlicher um die Deutsche Jugendmeisterschaft mitspielen konnte. In der A-Jugend-Bundesliga machte er dann weiter auf sich aufmerksam. Bei Jugend trainiert für Olympia erreichte er das Bundesfinale und wurde mit 17 in die Jugend- und später die Junioren-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes (DHB) berufen. Mit der U19- und U21-Nationalmannschaft war er bei den Nationen-Turnieren dabei und konnte eines gewinnen. Die ganz großen Highlights EM und WM blieben ihm aber verwehrt. Abgesagt – wegen der Corona-Pandemie. Dafür wurde er schon mit 17 in den Bundesliga-Kader des TVB Stuttgart aufgenommen und wurde in der Saison 2018/19 zum jüngsten Bundesliga-Spieler der Saison. Täglich durfte er sich mit Keepern wie Jogi Bitter messen und trainiert aktuell im Rahmen seines Doppelspielrechtes jede Woche zwei bis dreimal bei den Profis mit. Parallel besucht er eine Sportschule.
Vorfreude auf den neuen Verein
„Ich sehe nach vorne und freue mich sehr auf die Aufgabe bei der HSG Konstanz“, verrät er. Mit seiner Freundin wird er an den Bodensee ziehen und wahrscheinlich bei einem Sponsor eine Ausbildung beginnen. Foege: „Die HSG ist ein super Verein und bekannt für ihre gute Jugend- und Nachwuchsarbeit. Mit Jörg Lützelberger freue ich mich auch schon auf einen tollen Trainer, der junge Spieler sehr gut weiterentwickeln kann. Er macht eine exzellente Arbeit mit den Jungs.“