2. Bundesliga: VfL Lübeck-Schwartau – HSG Konstanz 40:35 (19:19). – Große Enttäuschung bei der HSG Konstanz nach 50 starken Minuten in Lübeck. Trotz langer Führung bis in die letzte Viertelstunde und trotz 35 erzielter Tore hat es für die Gelb-Blauen auch im dritten Spiel nicht zu den ersten Punkten gereicht.
Dabei hatte sich die junge Mannschaft der HSG Konstanz für die Partie beim bislang in drei Pflichtspielen in dieser Saison ungeschlagenen VfL Lübeck-Schwartau viel vorgenommen. Für den hohen Aufwand mit 900 Kilometern einfacher Anfahrt sollte Zählbares her – und Trainer Vitor Baricelli war überzeugt, dass sein Team ein gutes Spiel machen würde. Genau das trat auch ein.
Wenig Abwehr auf beiden Seiten
Vor allem offensiv wussten die Gäste von Beginn an mit schnellem, variantenreichem Spiel und vielen sehenswerten Ideen zu gefallen. Frech, unbekümmert und durchsetzungsstark präsentierten sich die Konstanzer. Abwehr wurde allerdings von beiden Teams wenig gespielt, beide Seiten setzten auf extrem hohes Tempo im Angriff. So ging es Schlag auf Schlag hin und her und nach zwischenzeitlicher Zwei-Tore-Führung der Gäste mit 19:19 in die Halbzeit.
Auch in Durchgang zwei gaben zunächst weiter die weit gereisten Konstanzer den Ton an und führten zwischenzeitlich mit 22:19. Doch Lübeck konterte und das Polster wurde kleiner. Als die Gastgeber auf 28:28 stellten, war das Momentum klar auf Seiten der Hansestädter. Die profitierten nun zudem davon, dass ein Tor von HSG-Kapitän Michel Stotz zurückgepfiffen und stattdessen auf Offensivfoul entschieden wurde.
Kämpferisch war Konstanz nichts vorzuwerfen. Noch einmal Felix Sproß mit einem herrlichen Zuspiel auf engstem Raum auf Nikita Pliuto zum 31:29 der HSG zeugte vom Willen der Gäste. Wieder ein Lübecker Kempa-Trick zum 32:31 für den VfL läutete jedoch die 35:40-Niederlage ein, die auf zu vielen Fehlwürfen sowie zu vielen technischen Fehlern in den letzten zehn Minuten fußte.
Nils Conrad im VfL-Tor profitierte davon, dass sich Konstanz nun schwertat, gute Wurfpositionen zu erspielen. Mit der Roten Karte für Lukas Köder nach einer unglücklichen Aktion auf der Außenbahn und einer in der Offensive, auf dem Boden liegend, kassierten Zeitstrafe für einen Trikotzupfer beim Gegenspieler war die bittere Niederlage besiegelt.
Sonntag Duell der Absteiger in Konstanz
„Ich habe der Mannschaft dennoch gesagt“, erklärte Baricelli, „dass wir, auch auswärts, noch einen Schritt nach vorne gemacht haben. Wir sind weiter in einem Prozess und werden positiv bleiben und an uns glauben.“ Nach zuletzt zwei guten Spielen gegen Ludwigshafen und Lübeck ohne Lohn aufgrund zu vieler Fehler in der Crunchtime soll der finale Schritt zu den ersten Punkten nun im Duell der Aufsteiger gegen Ferndorf am Sonntag, 17 Uhr, in der Schänzlehalle gemacht werden.
HSG Konstanz: Poltrum, Göres (Tor); Stotz (4), Czako (1), Michelberger (3), Sproß (1), Erifopoulos (5), Schwormstede, Gorbunovs (4), M. Pliuto (3), N. Pliuto (6), Hadlich (2), Fuhrmann, Köder (5/3), Schlafmann (1). – Z: 1250. – Bes. Vork.: Rot (51.) für Köder (Konstanz).