Markus Dufner, vom 18. bis 24. August wird die 17. Auflage der Überlingen Open ausgetragen. In diesem Jahr präsentiert sich das von Ihnen organisierte Tennisturnier in einem neuen Gewand. Was wird anders sein als zuvor?

Markus Dufner: Wir waren bisher in der World Tennis Tour ein Turnier mit 15.000 Dollar Preisgeld, in den letzten Monaten haben wir es nach großem Aufwand in die 30.000-Dollar-Kategorie geschafft. Das bestätigt mich und uns, dass sich das Turnier als Highlight in der Region etabliert hat. Unsere Partner und Sponsoren, die Stadt und die Verbände haben ihren Beitrag erhöht, um dies zu ermöglichen, darüber hinaus musste uns der Deutsche Tennis Bund beim Tennis-Weltverband ITF in London empfehlen.

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Was bedeutet das für die Zuschauer? Kommen prominentere Spieler?

Markus Dufner: Grundsätzlich bedeutet mehr Preisgeld mehr zu vergebene ATP-Weltranglistenpunkte, das heißt: noch bessere Spieler. Die Serie nennt sich in der Vermarktung „Die Stars von morgen“. Auf unserer Meldeliste stand sogar schon mal Sascha Zverev, der aber als 14-oder 15-Jähriger nicht ins Feld kam. Alle anderen Spieler im deutschen Davis-Cup-Team haben bei uns schon gespielt: Dominik Koepfer, Yannick Hanfmann, Jan-Lennard Struff, der zweifache Grand-Slam-Sieger im Doppel, Kevin Krawietz. Justin Engel, der 2024 als drittjüngster Spieler der Geschichte ein Match auf der ATP-Tour gewonnen hat, war letztes Jahr in Überlingen im Viertelfinale. Der wird jetzt als großer Hoffnungsträger im deutschen Tennis gepusht und ist schon um die Nummer 350 der Weltrangliste. Wenn sein Weg weiter so nach oben zeigt, kann es gut sein, dass er Wildcards bei höheren Rangturnieren bekommt. Wenn er aber mal leicht stagniert oder eine Delle hat in seiner Entwicklung, dann sind seine Trainer gut beraten, ihn andere Turniere spielen zu lassen, um Matchpraxis zu sammeln. Es ist also nicht auszuschließen, dass wir ihn noch einmal hier sehen werden.

Also sind die Turniere Ihrer Kategorie in erster Linie ein Mittel, um Talenten Spielpraxis zu verschaffen, die sie bei großen Turnieren nicht kriegen würden?

Markus Dufner: Das und eher noch die ersten wichtigen Punkte in der Weltrangliste. Wenn du bei größeren Turnieren in den ersten Runden verlierst, gehst du leer aus. Wenn die Spieler bei uns ins Viertel- oder Halbfinale kommen, können sie leichter in der Weltrangliste weiter nach oben kommen.

Bei den Spielern scheinen die Überlingen Open gut anzukommen. Sie wurden schon zweimal zum besten und schönsten Turnier der Serie in Deutschland gewählt. Was machen Sie besser als andere Ausrichter?

Markus Dufner: Unser Turnier macht die Kombination aus Professionalität und einer familiären Atmosphäre aus. Außerdem haben wir jedes Jahr plus minus 4000 Besucher, das ist außergewöhnlich für diese Kategorie. Wir wollen das Turnier für Spieler, Zuschauer und Sponsoren attraktiv machen. Bei uns gibt es einen riesigen Center Court mit großer Tribüne, wir haben Ballkinder, Linienrichter, einen Shuttle- und Hotel-Service, sowie ein großes Rahmenprogramm.

Turnier-Organisator Markus Dufner.
Turnier-Organisator Markus Dufner. | Bild: Jürgen Rössler

Haben Sie schon Zusagen von Aktiven?

Markus Dufner: Nein, die Spieler melden sich direkt beim Weltverband über eine Plattform an, und ich bekomme dann zwei Wochen vorher die sogenannte Entry List derer, die es geschafft haben. Es melden sich mehrere hundert Spieler an, 20 kommen direkt ins Hauptfeld, hinzukommen acht Qualifikanten und vier Wildcards. Zwei davon vergeben die Verbände an Nachwuchstalente, zwei darf ich vergeben. Dementsprechend beliebt bin ich vor dem Turnier (lacht). Da kriege ich Anrufe und Mails aus der ganzen Welt von Leuten, mit denen ich irgendwann irgendwo mal ein Bierchen getrunken habe.

Worauf dürfen sich die Zuschauer noch freuen in diesem August?

Markus Dufner: Wir haben auf der Anlage des TC Altbirnau seit letztem Jahr Flutlicht. Es kam so gut an, dass wir nun an vier Abenden Night Sessions anbieten. Ein Highlight! Das heißt, das Spiel des Tages findet unter Flutlicht statt. Letztes Jahr waren 300, 350 Leute, da, die bis halb elf teilweise in der lauen Sommernacht unter der Woche Tennis geschaut haben. Darauf freue ich mich schon jetzt.