Fußball, Landesliga: FC 03 Radolfzell – FC Singen 04 (Samstag, 14.30 Uhr). – „Am Samstag ist der FC Radolfzell der Topfavorit. Aber wir haben nichts zu verlieren und vielleicht können wir ja doch was holen!“, bringt Ingo Kastler, Trainer des FC Singen 04, die Ausgangslage vor dem Nachbarschaftsduell auf den Punkt.

Gerne verwendet man Formulierungen wie „Mannschaft der Stunde“, um einen Trend, wie ihn der FC Radolfzell aktuell erlebt, zu beschreiben. Aber genau genommen ist das zu kurz gegriffen, denn die Mettnauer sind das Team des Jahres 2025 in der Landesliga. Mit einer beeindruckenden Serie spielte sich die Mannschaft der Coaches Steffen Kautzmann und Philip Weidmann zurück in den Kreis der Titelanwärter.

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Allerdings: Will man hier im Saisonendspurt mitmischen, muss man noch immer auf Ausrutscher der beiden Aufsteiger FC RW Salem und FC Pfaffenweiler hoffen, darf sich aber selbst keinen solchen leisten.

Auf dem FC Radolfzell lastet daher der Druck des „Siegenmüssens“, will man die gute Ausgangslage weiter ausbauen.

Trainer Ingo Kastler hat mit dem FC Singen 04 eine hohe Hürde vor sich: Am Samstag ist sein Team in Radolfzell gefordert.
Trainer Ingo Kastler hat mit dem FC Singen 04 eine hohe Hürde vor sich: Am Samstag ist sein Team in Radolfzell gefordert. | Bild: privat

Ganz anders die Lage beim FC Singen 04. Lange wirkte der Traditionsclub vom Hohentwiel orientierungslos, schien der Bezirksliga entgegenzutaumeln.

Nun, nach fünf Spielen ohne Niederlage, darunter Siege gegen den VfR Stockach und den FC Pfaffenweiler sowie Punktgewinne gegen den FC Überlingen – trotz Unterzahl – und gegen den Tabellenführer FC Rot-Weiß Salem, hat sich die Lage etwas entspannt.

Coach Kastler traut der Sache aber nicht so ganz und gibt als Ziel aus, den fünftletzten und somit absolut sicheren Tabellenrang zu erreichen. Allerdings: Zwar sind vier Absteiger aus der Landesliga theoretisch möglich, realistische Szenarien gehen von zwei, vielleicht nur einem Absteiger aus.

Aber der elfte Rang wäre sicher gut für die Nerven und auch gut für die Planung der Saison 2025/26, zumal das Personalkarussell in der Hegauer Fußballszene schon jetzt hektisch rotiert. Daher geht Kastlers Blick natürlich auch auf die Verbandsliga. Der positive Trend beim SC Pfullendorf beruhigt ihn, die Unruhe beim 1. FC Rielasingen-Arlen hingegen bereitet ihm Sorgen, denn die Talwiesenelf könnte im Falle eines Abstiegs die Zahl der Landesligaabsteiger erhöhen.

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Aber es geht nicht nur um Punkte für den Klassenerhalt, für Kastler und zwölf seiner Spieler geht es beim Spiel auf der Mettnau sozusagen zurück zu den Wurzeln, denn sie haben bereits beim FC Radolfzell gespielt.

Kastler selbst ist als junger Spieler in der Phase, als Guntram Gentes Radolfzeller Trainer war, mit dem FCR aufgestiegen, war in den vergangenen Jahren vielfältig im Radolfzeller Nachwuchs und in der Fördergruppe des SC Freiburg eingebunden. „Das war eine schöne Zeit. Ich habe viel gelernt, es sind Freundschaften entstanden!“, blickt Kastler zurück. Und doch hört man heraus, dass er am Samstag nichts zu verschenken hat.