Handball, 3. Liga: TuS Fürstenfeldbruck – HSG Konstanz 31:31 (16:16). – Unter extrem erschwerten Bedingungen, über weite Strecken ohne sieben wichtige Spieler, holte sich die HSG Konstanz im Topspiel beim TuS Fürstenfeldbruck einen Punkt. Mit etwas mehr Fortune wären es nach einer 30:27-Führung sechs Minuten vor Schluss sogar zwei geworden – doch der langjährige Erstligaspieler Jonas Link besorgte in Überzahl mit der Schlusssirene doch noch den 31:31-Ausgleich für den letztjährigen Drittliga-Vizemeister.

Nach elf Siegen in Folge mussten die Brucker Panter vor 440 Zuschauern wieder einmal einen Punkt abgeben, bleiben aber auch im zwölften Spiel hintereinander seit Januar ungeschlagen. Die HSG in dieser Spielzeit damit ebenso. „Die Teams sind den Erwartungen gerecht geworden“, befand Jörg Lützelberger. „Es war wirklich alles drin und ein tolles Handballspiel.“ Viele Klippen hatte sein junges Team im Spitzenspiel umschifft und war „viel näher an zwei Punkten dran, als einen zu verlieren“, so der 38-Jährige. Nach dem 30:27 bei weniger als sechs verbliebenen Spielminuten standen seine Schützlinge ganz dicht vor einem unter diesen Vorzeichen eher als überraschend einzustufenden Auswärtssieg.

„Das tut jetzt erst einmal weh“, mussten Michel Stotz und Co. nach 60 rassigen, teilweise hitzigen Spielminuten tief durchatmen und die erste Enttäuschung abschütteln. Jonas Link, mit 31 Jahren und über 300 Erst- und Zweitligaspielen ein Unterschiedsspieler in der Crunchtime, ließ seine Mannschaft in Überzahl mit der wirklich allerletzten Sekunde jubeln und versetzte den Konstanzern nach aufopferungsvollem Kampf noch einen gehören Schlag in die Magengrube. Nachdem die Gelb-Blauen in dieser Woche und am Spieltag viele Hürden zu überwinden hatten, hatte Lützelberger seine geknickten Schützlinge aber direkt in der Kabine aufgefordert, auch über die bemerkenswerte Leistung fast über die komplette Spielzeit zuvor zu sprechen.

Denn vor der Fahrt vor die Tore Münchens standen die Vorzeichen alles andere als gut. Während die Gastgeber aus dem Vollen schöpfen konnten, kamen auf Konstanzer Seite neben den Ausfällen der vier Langzeitverletzten auch noch die von Führungsspieler Felix Sproß und Spielmacher Christos Erifopoulos. Ein weiterer schwerer Nackenschlag war dann die Rote Karte und Disqualifikation für Kapitän Michel Stotz. Ohne einen weiteren Leitwolf kämpfte sich die HSG 35 Minuten mit zwölf Akteuren durch die Partie, während Fürstenfeldbruck aus dem Vollen schöpfen und die Kräfte gut verteilen konnte. So kam Konstanz zwar nicht optimal in die Partie, dafür aber mit einem 4:0-Lauf nach den ersten sechs Minuten (5:3) stark zurück (5:7/15.).

Aron Czako hatte kurz vor der Halbzeit die Zwei-Tore-Führung konserviert, ehe den Gastgebern der letzte Treffer vor dem Seitenwechsel zum 16:16 gelang. In einem packenden Schlagabtausch musste Bruck sein Abwehrsystem umstellen und beide Teams setzten immer wieder auf den siebten Feldspieler. Nach der Pause folgte die wohl schwächste Phase der Konstanzer, die bis zur 39. Minute mit zwei Treffern zurücklagen. Mit dem Tor von Lars Michelberger, den Bruck nicht an seinen sieben Toren hindern konnte, lag Konstanz über fast die gesamte restliche Spielzeit mit zwei oder Treffern vorne – bis zur Schlusssirene. Sebastian Hutecek hatte seine Farben 16 Sekunden vor dem Ende schon in Ekstase versetzt und den vermeintlichen Siegtreffer erzielt.

HSG Konstanz: Wolf, Göres (Tor); Stotz (1), Czako (5), Foege (1), Michelberger (7), Hutecek (2), Knipp (2), Beckmann (2), Pliuto, Fenyö (2), Ingenpaß (2), Köder (7/4). – Z: 440.