Es gibt Tage, an denen will einem einfach nichts gelingen. Oder zumindest wenig. Zwar gelang Isabel Krause am Samstag ein Treffer für die Radolfzeller Nordsterne im Saisoneröffnungsspiel gegen den SC Konstanz-Wollmatingen, aber der Frust über den verpassten Erfolg überwog auch noch einen Tag nach dem 2:2.
„Wir haben einfach viel zu wenige Abschlüsse hinbekommen“, ärgerte sich die Mittelfeldspielerin beim Telefon-Interview. „Die Kommunikation hat nicht geklappt, wir sind falsch gelaufen, konnten unsere Leistung nicht abrufen.“ Irgendwie sollte es halt nicht sein, trotz der optischen Überlegenheit. Der SC Konstanz-Wollmatingen kam in der ersten Halbzeit eigentlich nur ein einziges Mal gefährlich vor das gegnerische Tor, schloss den Konter aber mit dem 1:0 durch Anne Julia Stern ab.
Nach der Pause fanden die Radolfzellerinnen dann besser in die Partie, schließlich war da auch die Verstärkung endlich angekommen. Rijanna Georgea Reinhardt und Ronja Grieger mussten am Vormittag arbeiten, kamen erst zur Halbzeit zum Sportplatz und rückten dann ins Team.
Getrübte Freude
In der 63. Minute nahm Krause dann ein Zuspiel an, gewann das Laufduell gegen die Verteidigerinnen, umspielte die Torfrau und schob locker ein. Und als vier Minuten später Justine Bickel auf 2:1 stellte, schien die Partie gedreht und der Sieg in Reichweite. Doch die Gäste blieben effektiv, Amrei Breig (70.) sorgte für das 2:2. Weitere Treffer gab es nicht zu bejubeln, eine Punkteteilung zum Auftakt sorgte zumindest bei den Nordsternen für getrübte Freude.
Die Chance auf Wiedergutmachung folgt aber bereits am Mittwoch um 19 Uhr. Dann ist Bezirkspokal, dann ist die Motivation bei vielen Spielerinnen sogar größer als im Rundenspielbetrieb. Warum? „Irgendwie ist der Pokal jedes Jahr unser erstes Ziel“, erklärt die aus Rielasingen stammende Krause, die derzeit eine Weiterbildung zur Wirtschaftsfachwirtin macht.
„Das Endspiel mit den vielen Zuschauern, die besondere Atmosphäre, das ist schon toll.“ Gegner am Mittwoch ist die Mannschaft der SG Immenstaad/FN-Fischbach, die ihr Bezirksligaspiel am Wochenende mit 1:0 beim FC Überlingen gewann.
„Dann können wir zeigen, dass wir es besser können“, hofft Krause auf einen Sieg und den Einzug ins Viertelfinale. In der Jugend spielte die heute 25-Jährige zunächst in Rielasingen in einer Jungenmannschaft, dann folgte der Wechsel zum Hegauer FV. Nach einer weiteren Station in Worblingen kam sie zu den Radolfzeller Nordsternen, wo sie seit sechs Jahren mit ihrer Schnelligkeit, ihrem starken Schuss überzeugt. Schwächen?
Der Defensivdrang könnte ausgeprägter sein, so die Selbsteinschätzung. Wichtiger ist aber, der Zusammenhalt im Team, eben auch nach schlechten Spielen. „Unser Trainer Mathias Brecht macht hier seit drei Jahren einen tollen Job. Die Stimmung ist super, da sind viele Freundschaften entstanden.“ Der Kern der Mannschaft sei zusammengeblieben, Andrea Hahn kam aus Orsingen-Nenzingen dazu. Eine starke Mannschaft eigentlich. Zumal auf schwache Tage meist wieder stärkere folgen. Vielleicht schon am Mittwoch im Pokal.
