Handball, 2. Bundesliga: HSG Konstanz – Eintracht Hagen (heute, 19 Uhr, Schänzlehalle). – Teil zwei der Englischen Woche: Nur zwei Tage nach dem Duell beim Spitzenreiter Bergischer HC muss die HSG Konstanz am Mittwochabend gegen Eintracht Hagen ran.

Auch wenn sich die gute Leistung – mit Ausnahme des Torabschlusses – nicht im Ergebnis ablesen lässt, so konnte die HSG Konstanz dem Erstliga-Absteiger in Wuppertal doch einige Aufgaben stellen und provozierte 13 technische Fehler beim Topfavoriten. Diese Ballgewinne zu nutzen wird die Aufgabe gegen Eintracht Hagen. Die Nordrhein-Westfalen haben große Pläne, inklusive Neubau einer Multifunktionsarena, verfügen dank Mäzen Detlef Spruth (Vorsitzender) über einen guten Etat und hatten sich nach Platz sieben in der letzten Saison über die Top fünf in dieser Spielzeit den mittelfristigen Aufstieg in die 1. Bundesliga zum Ziel gesetzt. Damit steht für Hagen, das nur zwei Punkte mehr als die HSG Konstanz auf dem Konto hat, am Bodensee viel auf dem Spiel. Bedeutend mehr noch als für die Gastgeber selbst.

Vor den beiden letzten Spielen wurde der bisherige Trainer Stefan Neff entlassen und durch den ehemaligen tschechischen Nationalspieler Pavel Prokopec ersetzt. Doch auch die Partien unter neuer Führung gingen gegen Großwallstadt und Dessau verloren. Dabei zeigen sich erstaunliche Parallelen zur HSG. Zuletzt konnte das Momentum einer 17:13-Führung nicht genutzt werden und Hagen unterlag nach vielen technischen Fehlern insbesondere in der Crunchtime noch mit 30:32 – trotz hochdekoriertem Kader. Nicht viel anders in Sachen Fehler war es den Konstanzern in den vielen Begegnungen auf Augenhöhe wie zum Beispiel gegen Dormagen, Ludwigshafen oder auch in Lübeck nach eigener Führung in der Schlussphase ergangen.

Als unglücklich empfindet nun angesichts der Bedeutung des direkten Duells HSG-Coach Vitor Baricelli die unterschiedlichen Voraussetzungen in der Englischen Woche. Hagen spielte bereits am Freitag in eigener Halle, Konstanz war noch am Sonntagabend in Wuppertal gefordert. Montagnacht um 2 Uhr war der Mannschaftsbus zurück an der Schänzle-Sporthalle. „Wir mussten am Montag zunächst die Regeneration in den Vordergrund stellen, da einige Spieler etwas angeschlagen aus dem Spiel beim BHC gekommen sind“, erklärt Baricelli. „Da war es zunächst nicht möglich, normal zu trainieren.“

Eine Ausrede soll die hohe Belastung nicht sein. Alle sind heiß darauf, den nächsten Schritt zu machen. Baricelli: „Wir haben uns in der Abwehr gesteigert und wissen, wo wir sein müssen, wie und wo wir Druck machen müssen.“ Mit im Aufgebot ist wieder Spielmacher Christos Erifopoulos, der in Wuppertal sein Comeback geben und erste Minuten sammeln konnte.