Omar, Glückwunsch zum Klassenerhalt mit dem FC Erzgebirge Aue. Wie zufrieden sind Sie mit der Saison Ihres Teams?
Nach so einer Hinrunde können wir sehr glücklich sein, dass wir drei Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt geschafft haben. Zu Beginn der Rückrunde haben wir gut gepunktet, da ging es bergauf. Das war wichtig. Selbst nach einer schwachen Phase haben wir uns gefangen und am Ende unser Ziel erreicht, demnach sind wir erleichtert.
Nach 16 Spieltagen waren Sie noch Tabellenletzter der 3. Liga: Wie habt ihr euch aus der Krise herausgekämpft?
Unser Coach Pavel Dotchev hat einen großen Anteil daran. Der Trainerwechsel tat einfach gut. Der Verein ist solide aufgestellt, als Mannschaft haben wir aber zu Beginn der Saison zu wenig Punkte geholt. Dotchev kennt die 3. Liga gut und hat uns viel Mut zugesprochen.
Sie haben einige Jahre in Heidenheim gespielt. Der 1. FC steht nun kurz vor dem Aufstieg in die Bundesliga. Wünschen Sie Ihm das und haben Sie noch Kontakt nach Heidenheim?
Klar! Ich habe viele Freunde und Verwandte, die in Heidenheim leben. Zu ihnen habe ich nach wie vor einen guten Draht. Es freut mich sehr, dass die Heidenheimer so konstant gut spielen. Das Team hat in dieser Saison noch mal einen richtigen Sprung gemacht. Da passt einfach alles zusammen und die Ergebnisse spiegeln dies wider.
Nach Ihrem erfolgreichen Kampf gegen den Krebs sagten Sie, dass Sie Gas geben wollen. In 22 Einsätzen gelangen Ihnen nun drei Tore und eine Vorlage – hat also offensichtlich ganz gut geklappt?
Ich will einfach Fußball spielen und meine Karriere genießen, vor allem seit meinem unerwarteten Schicksalsschlag. Ich kann zufrieden sein, aber ein oder zwei Dinger mehr hätte ich schon machen können.
Gegen Zwickau im September 2022 haben Sie Ihr Comeback gefeiert – und sind schnell wieder zum Stammspieler geworden. Hätten Sie das nach der schweren Zeit mit der Erkrankung erwartet?
Nach meinem ersten Spiel war es nicht ganz leicht, da ich schon noch ein wenig eingeschränkt war. Im Winter habe ich meine Rückstände aufgeholt durch hartes Training. Es läuft, ich bin zufrieden. Ich habe mich zurückgekämpft und kenne meine Stärken.
Und diese sind?
Ich hatte immer ein Ziel vor Augen, das ich verfolgt habe. Und aufgeben war nie eine Option für mich. Das habe ich auch meiner Familie und auch meinem Berater zu verdanken, die mich sehr unterstützt haben.
Gab es auf Ihrem Weg zum Comeback auch Rückschläge?
Es gab immer mal Phasen, die nicht so gut liefen, denn das Immunsystem war sehr geschwächt. Auch nach der Krankheit war ich nicht ganz fit. Aber so ist das im Sport, auch nach anderen Verletzungen.
Jetzt sind Sie aber wieder bei 100 Prozent?
Mittlerweile ja.
Wie fühlt sich das an?
Ich bin stolz auf mich. Ich muss zwar noch zu Nachuntersuchungen, die sind aber natürlich auch sehr wichtig.
Was sind Ihre Ziele für die Zukunft? Bleiben Sie bei Aue? Ihr Vertrag läuft ja noch bis 2024...
Ich genieße die Zeit hier sehr. Der Verein ist top und hat mir in der schweren Zeit geholfen. Wie es weiter geht, werden wir sehen. Um meine Zukunft mache ich mir natürlich Gedanken. Aber ich konzentriere mich darauf, gut zu spielen, Tore zu erzielen und Vorlagen zu geben.