Südbadenliga: TV Ehingen – TuS Steißlingen 26:26 (13:13). – In einem packenden und spannenden Derby trennten sich die beiden Nachbarn mit einem gerechten Unentschieden, das der TV Ehingen gegen den TuS Steißlingen dennoch wie einen Sieg feiern konnte. Mit taktischer Finesse hatten die Hausherren den Tabellenführer überraschen können und den Favoriten zumindest ins Straucheln gebracht.
„Ich musste etwas Verrücktes machen“, sagte Ehingens Trainer Lukasz Stodtko mit einem verschmitzten Lächeln. Mit einer sehr offensiven Abwehr und einer Manndeckung gegen TuS-Spielmacher Niklas Ruß, aber auch mit unbändigem Einsatzwillen und Kampfgeist zeigten die Ehinger trotz der Personalmisere eines ihrer besten Spiele in der Eugen-Schädler-Halle.
Tolle Stimmung im fairen Derby
Die Halle war pickepackevoll, als die durchweg faire Begegnung angepfiffen wurde. Beide Fanlager unterstützten lautstark ihre Teams und so kam auch schnell eine tolle Derbystimmung auf. Die Ehinger dominierten in der Anfangsphase und führten bis zur 21. Minute mit 10:7. Dann folgte eine kurze Schwächephase der Hausherren, die vom TuS Steißlingen gnadenlos ausgenutzt wurde. Beim Stand von 10:11 führte Steißlingen erstmals. Zur Pause stand es 13:13.
Nach Wiederanpfiff rissen die Gäste die Partie an sich und spielten sich eine Drei-Tore-Führung heraus (14:17/38.). Mit Ausnahme des 18:18 (45.) und des 22:22 (53.) lag der TuS vorne. Als dann Daniel Weber in der 58. Minute das 24:26 erzielte, schien die Begegnung entschieden. Aber mit einem absoluten Kraftakt und zwei Treffern von Marius Dreher in Unterzahl kam der TV Ehingen zurück und kam zu dem aufgrund der beiden Halbzeiten gerechten Unentschieden gegen den Tabellenführer.
„Ich habe meinen Spielern gesagt, sie sollen an sich glauben und kämpfen. Nur so kann uns in unserer Situation eine Überraschung gelingen“, sagte Stodtko. „Und das haben sie bravourös gemacht. Ich bin stolz auf meine Jungs“, freute er sich über diesen Teilerfolg. „Das fühlt sich an wie ein Sieg.“ Aber auch die sehr offensive Abwehrformation war ungewöhnlich. „Das war einen Versuch wert. Ich wusste auch nicht, wie lange die Kraft meiner Spieler anhalten wird“. Das hat sie, denn die Ehinger waren zwar platt, aber sie haben sich nie aufgegeben. (js)
TV Ehingen: Beck, Ciornei, Greiner (Tor); Koch (1), Sartena (4), Preter, Küchler (3), Dreher (8/3), Sauter (2), Duffner (8/2), Plesse, Eschbach, Hohlwegler, Beising. – TuS Steißlingen: Leon Sieck, Bammel (Tor); Storz (3), Renz, Lennart Sieck (4), S. Maier (1), Müller (1), Klotz, Hohlweg (6), Zeller, Ruß (2), Schmidt (8), Weber (1/1).
Nächster Rückschlag für HSG Konstanz II
TuS Helmlingen – HSG Konstanz II 35:34 (20:17). – Schon wieder musste die Drittliga-Reserve in letzter Sekunde den K.o.-Schlag hinnehmen. Dementsprechende Fassungslosigkeit und Enttäuschung herrschte nach dem 34:35 (17:20) in Helmlingen.
Sechs Sekunden vor Abpfiff hatte Felix Narr den Ausgleich erzielt – doch Helmlingen rollte noch einmal über die schnelle Mitte an, suchte aus rund 20 Metern den Abschluss, und nach der Parade von Noah Frensel prallte der Ball vom Pfosten zurück zu einem Helmlinger. Dass sich alle Konstanzer wie in Schockstarre befanden, brachte Vitor Baricelli auf die Palme. „Das war kein Pech. Das war fehlende letzte Konsequenz und Körpersprache“, schimpfte der Trainer.
Nach einem schweren Start (1:5) kämpfte sich das Konstanzer Perspektivteam zurück (7:7), musste aber nach einer Führung wieder einem Drei-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Mit der Umstellung auf eine 5:1-Abwehr lief es deutlich besser. „Wir haben zu viel verworfen“, ärgerte sich der HSG-Coach. Allzu oft wurde TuS-Torhüter Nebojsa Nikolic mit 24 gehaltenen Bällen zum Matchwinner. Er parierte auch beim Stand von 33:33 zweieinhalb Minuten vor Ende einen Siebenmeter. (joa)
HSG Konstanz II: Frensel (Tor); Klein (2), Iberl, Köble, Farias-Veeser (5), Schmid (2), Lebherz (4/1), Ennighorst (2), Narr (4), Krawietz (7), Koester (1), Müller, Soos (7/5).