Felix, wie kurz war die Nacht nach dem Triumph in Freiburg?
Recht kurz. Aber nicht, weil ich – wie viele meiner Mitspieler – lange gefeiert habe. Dafür war ich zum einen viel zu kaputt, da das Spiel schon ordentlich Körner gekostet hat. Zum anderen musste ich ja am anderen Tag wieder arbeiten. Das hätte ich wohl besser planen und einen freien Tag machen sollen.
Haben Sie etwa nicht daran geglaubt, eine Runde weiter zu kommen gegen den Oberligisten?
Doch, ich habe fest daran geglaubt. Wie alle im Team. Zwischenzeitlich ist dieser Glaube zwar schon mal kurz etwas ins Wanken gekommen. Beispielsweise, als wir einen Elfmeter zum möglichen Ausgleich verschossen haben. Das reißt einen schon etwas runter.
Aber kurz darauf haben Sie ja das 2:2 gemacht – was am Ende gereicht hat.
Ja, mit dem Kopf. Allerdings musste ich den auch machen. Der Eckball von Daniel Wehrle war traumhaft serviert. Das Tor hat mich doppelt gefreut – für uns als Mannschaft und für Daniel, weil er nach dem verschossenen Elfer ziemlich geknickt war.
Und dann begann das große Zittern in der Verlängerung.
Ja, das war schon eine heiße Schlussphase. Aber wir hatten nach der Achterbahnfahrt zuvor wieder neue Energie für den Endspurt und haben noch mal alle Kräfte mobilisiert und es dann auch geschafft.
Ein verdienter Sieg aus Ihrer Sicht?
Ganz klares Ja. Wir haben dem Druck eines starken Gegners standgehalten. Ich denke, wir wollen das Halbfinale auch ein Stück weit mehr als der Freiburger FC. Es war verdient, was auch die Freiburger anerkannt haben.
Sie sind mit vier Siegen in vier Pflichtspielen ins Jahr gestartet. Ist die Mannschaft in der Winterpause in den Kessel mit dem Zaubertrank gefallen?
(lacht) Es läuft gut bei uns. Die Gründe? Ich denke zum einen, dass wir in der Hinrunde hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben sind. Und das motiviert, das spornt an, es besser zu machen. Zum anderen ist unser Kader jetzt etwas kleiner. Hört sich komisch an, aber das ist für uns besser. Wenn es weniger Spieler sind, rückt eine Mannschaft enger zusammen. Und das ist der andere Grund für unseren Lauf: der Teamspirit. Wenn einer einen Fehler macht, bügelt der andere ihn aus.
Was ist jetzt noch möglich im Pokal?
Alles. Unser Ziel ist der Pokalsieg! Egal wer im Halbfinale wartet, wir sind gerüstet.
Stimmen zum Spiel
„Was für ein geiler Abend! Das ist das, was man als Fußballer erleben will. Es war ein dramatisches, unglaubliches Spiel!“Oliver Preiser, Präsident des FC 03 Radolfzell
„Geil! Einfach nur geil! Das war eine überragende Leistung meiner Mannschaft. Mehr kann man einfach nicht dazu sagen!“Steffen Kautzmann, Trainer des FC 03 Radolfzell
„Die Jungs haben 120 Minuten alles reingelegt und haben verdient gewonnen. Die Nacht war sehr kurz, aber das macht nichts, wenn man am Morgen darauf mit einem Lächeln aufwacht!“Alexander Stricker, Co-Trainer des FC 03 Radolfzell
„Freiburg hat super gespielt in der ersten Hälfte. Dass wir diesen Druck überstanden haben, gerade in der Schlussphase in Unterzahl, ist einfach wahnsinnig!“Alexander Thumer, Sportlicher Leiter