Volleyball, 2. Bundesliga: SSG Langen – TSV Mimmenhausen (Sonntag, 16 Uhr, Sportzentrum Nord). – Da steht der TSV Mimmenhausen zwei Spieltage vor Saisonschluss auf dem ersten Abstiegsplatz, und dennoch hat Christian Pampel Recht, wenn er sagt, dass in dieser Partie seine Mannschaft Favorit sei. Aufsteiger SSG Langen hat schon vor geraumer Zeit anerkennen müssen, dass es für den hessischen Meister der 3. Liga nicht zum Klassenerhalt reicht. Trotz prominenter Unterstützung durch einen der besten Diagonalangreifer, die Volleyball-Deutschland je hatte – neben Christian Pampel versteht sich: der Schwenninger Jochen Schöps. Deutscher Meister, Pokalsieger und Gewinner der Champions League mit dem VfB Friedrichshafen, polnischer Meister sowie Volleyballer des Jahres 2007 war der 318-fache Nationalspieler ebenfalls, und ist derzeit Co-Trainer der deutschen Junioren-Nationalmannschaft. Aber die SSG hat er trotz seiner immer noch reichlich vorhandenen volleyballerischen Klasse nicht zum Klassenerhalt führen können. Nur einen einzigen Saison-Erfolg hat die Sport- und Sängergemeinschaft eingefahren. Alle anderen Partien gingen mehr oder weniger deutlich verloren.
Statistik spricht für den TSV
Die nackten Zahlen des TSV Mimmenhausen sehen im Vergleich sehr viel besser aus. Die Mannschaft von Trainer Christian Pampel hat zehnmal so viele Siege eingefahren wie die des Gastgebers, steht aber seit Wochen ebenso auf einem Abstiegsplatz. „Wir haben tatsächlich mehr Punkte als Langen, das lässt sich nicht verneinen.“ Daraus werden am Sonntag, bremst Pampel, aber erst dann wichtige Zähler im Rennen um den Klassenerhalt, wenn seine Spieler „zeigen, dass sie nicht nur im Volleyballspielen besser geworden sind, sondern auch im Kopf“.
Schlechte Erinnerungen ans Hinspiel
Der Volleyballästhet denkt ans Hinspiel mit Grausen zurück. Beim 3:2 „waren wir nicht gut, nervös, zerfahren – und es war wild!“ Dass der TSV inzwischen besser geworden ist, macht den Trainer schon stolz. Trotz der misslichen Lage, in der er und sein Team stecken. Jetzt punkten sie auch dann, wenn es darauf ankommt, merkt er an. Bestes Beispiel das Duell mit dem TSV Grafing vor 14 Tagen. Den Tabellenfünften besiegten Kapitän Jan Jalowietzki und Team nach einer blitzsauberen Vorstellung mit 3:0.
Taktische Angaben gut umgesetzt
Ein Sieg, der dem TSV-Trainer nicht mal so sehr wegen der Maximalpunktzahl gefiel. „Die Spieler haben die taktischen Angaben gut umgesetzt“, freut sich Pampel immer noch gewaltig darüber, dass das im Training Eingeübte Früchte trage. Ob auf der Zuspielposition, über die Außen oder der Diagonalen: „Die Spieler haben kapiert, dass es auch funktioniert, wenn sie nicht kopflos draufhauen!“ Auf diese Erkenntnis baut Pampel. „Wenn sie sehen, dass sie damit Erfolg haben, auch in schwierigen Situationen, bringt sie das doch voran.“ Ob es dann drei Punkte werden, sei trotzdem nicht sicher. Auch nicht gegen Langen. Aber mit der (späten, vielleicht zu späten) Erkenntnis von Grafing, den spielerischen Schritt nach vorn am Sonntag fortsetzen, das wolle er sehen. Kein „nur nach vorne stolpern“, bloß sich nicht wieder so „durchmogeln“ wie häufig in der Punkterunde. Eben, wie ein Favorit auftreten, mit der „Gewissheit, dass wir gewinnen können, dann gewinnen wir auch!“ Und dann ist der TSV Mimmenhausen nicht mehr nur auf dem Papier der Favorit.