„Für die Zuschauer war es ein schönes Spiel, für die Trainer eines zum Haareraufen“, sagt Alexander Schnetzler über die 4:5 (2:2)-Niederlage seines SV Meßkirch gegen die SG Illmensee/Heiligenberg. Neun Tore in 90 Minuten – kein Wunder, dass sich Trainer und Spieler beider Lager nach dem Abpfiff einig waren.

1:1 durch Alessandro Lettieri (SG) Video: Fischer, Eugen

„Die Defensive gehört nicht zu den Stärken dieser Mannschaften“, sagt Ex-Profi Schnetzler, der bei den Meßkirchern als spielender Co-Trainer mit viel Erfahrung eine gewisse Ruhe auf den Platz bringen soll, wenn eine Partie auf Messers Schneide steht. „Es kann nicht sein, dass ein 19-Jähriger auf die Bank muss für mich mit 42“, sagt Schnetzler.

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Dieser Plan wäre auch gegen Illmensee/Heiligenberg beinahe aufgegangen. Nach einem wilden Hin und Her wurde die Nummer 13 des SVM in der 72. Minute beim Stand von 3:4 eingewechselt – und nur zehn Minuten später erzielte Alexander Schnetzler den Ausgleich.

2:2 durch Niko Hantmann (SVM) Video: Fischer, Eugen

Dabei sollte es allerdings nicht bleiben an diesem Nachmittag, an dem „beide Abwehrreihen nicht geglänzt haben“, so Schnetzler. In der Nachspielzeit trafen die Gäste doch noch zum 5:4, was den umjubelten zweiten Saisonsieg der SG bedeutete.

Alexander Schnetzler.
Alexander Schnetzler. | Bild: Verein

„So was darf einfach nicht passieren“, sagt Schnetzler, der sich auch einen Tag danach noch immer über das Zustandekommen des fünften Gegentreffers ärgert. „Unsere Spieler haben sich im Strafraum weggedreht. Da muss ich mich reinwerfen mit allem, was ich habe.“

2:3 durch Elias Samol (SG) Video: Fischer, Eugen

Das Problem der Meßkircher ist laut dem früheren Zweitligaspieler, dass die gute, junge Mannschaft „zu unkonstant“ spiele. „In der Woche zuvor waren wir beim 8:0 gegen Uhldingen sehr gut, vorne wie hinten, und dann kriegen wir unsere Leistung nicht auf den Platz. Gegen Illmensee/Heiligenberg hat keiner zu Normalform gefunden. Dann wird‘s schwer“, sagt Schnetzler.

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Mit dem Aufstieg habe das Team so überhaupt nichts zu tun. Die mit 14 Toren aus drei Spielen drittbeste Offensive der Staffel 3 belegt aktuell Rang zehn. Etwas mehr dürfe es schon sein.

3:4 durch Alessandro Lettieri (SG) Video: Fischer, Eugen

„In den beiden Saisons, die wegen Corona abgebrochen wurden, waren wir einmal Dritter und einmal Vierter. Unser Ziel sollte zwischen Platz drei und fünf sein“, sagt der 42-Jährige, der keinen Zweifel daran hat, dass die defensive Wende gelingt: „Das Schöne an unserer Mannschaft ist, dass sie sehr charakterstark und selbstkritisch ist.“

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In dieser Woche liege der Fokus nun auf der Abwehr, und dann freuen sie sich beim SV Meßkirch schon aufs kommende Wochenende. „Am Sonntag steht das Derby beim SC Göggingen an, da sind eh alle heiß“, sagt Alexander Schnetzler, der spielende Co-Trainer. „Dann wird die Mannschaft ein anderes Gesicht zeigen, davon bin ich überzeugt.“

SG-Jubel nach dem 4:5 Video: Fischer, Eugen

Vielleicht wieder eines, das auch die Trainer zum Strahlen bringt, statt zum Haareraufen.