Fußball: – Einzig das Wetter spielte nicht mit, ansonsten wäre die inoffizielle Eröffnung des neuen Kunstrasenplatzes beim SV Untermettingen ein noch schöneres Fußballfest geworden. So mussten die über 550 Zuschauer, sofern sie keinen Platz auf der neuen Tribüne gefunden hatten, über eine Stunde lang unter ihren Regenschirmen ausharren.
Erst in der Schlussphase des Hauptrundenspieles im SBFV-Rothauspokal gegen Oberligist FV Lörrach-Brombach konnten die Schirme zur Seite gelegt werden. Zu diesem Zeitpunkt aber war der Traum von der Sensation längst ausgeträumt. Am Ende siegte der drei Klassen höher spielende Gast mit 5:0 (2:0).
So richtig schien Trainer Erkan Aktas dem Braten nicht getraut zu haben. Dass die Gastgeber ihr schier aussichtsloses Unterfangen auf ihren nagelneuen Kunstrasenplatz – und nicht auf der Fußballwiese in Detzeln – austragen wollten, nötigte dem Übungsleiter des FV Lörrach-Brombach schon vor der Partie großen Respekt ab: „Das ist ein feiner Zug. Würde nicht jeder Verein machen“, so Aktas, der allen Eventualitäten vorbeugte und seine aktuell stärkste Formation aufs Feld schickte.
Schließlich sahen sich die Oberliga-Akteure zunächst wirklich einem frech agierenden Gastgeber ausgesetzt. Animiert von der stattlichen Kulisse, die zunächst die Sportanlage und dann den Auftritt der SG Mettingen/Krenkingen bestaunte, tauchten die Fußballer aus dem Steinatal zwei, drei Mal forsch in der gegnerischen Hälfte auf. Doch letztlich sah sich Torwart Marc Philipp keinen unlösbaren Aufgaben ausgesetzt.
Fußball SBFV-Vereinspokal
„Das zeitige Führungstor hat uns in die Karten gespielt“, freute sich Erkan Aktas, dass es sich seine Mannschaft – mit den Ex-Laufenburger Alija Kapidzija und Emanuel Esser in der Startformation – nicht unnötig schwer machte. Nach einer abgewehrten Ecke war Leon Riede zur Stelle und sorgte für das 0:1.
Sieben Minuten später war es erneut eine Ecke, die für Gefahr und das zweite Tor des FV Lörrach-Brombach sorgte. David Pinke machte aus kurzer Distanz schon fast alles klar. Nur selten kamen die Gastgeber noch zu entlastenden Angriffen. Vielmehr musste Yannik Boll mehrfach sein Können unter Beweis stellen, um einen höheren Rückstand zu vermeiden. Allerdings ließen die Gäste auch die nötige Konsequenz im Abschluss vermissen.
Nach der Pause blieb die Partie einseitig, der FV Lörrach-Brombach beherrschte Ball und Gegner. Der eingewechselte Sidy Dieng erhöhte mit einem verdeckten Schuss ins lange Eck auf 3:0 (60.).
Dann aber bot sich der SG Mettingen/Krenkingen tatsächlich die Chance zum Anschlusstreffer. Daniel Albicker kreuzte den Weg von Verteidiger David Pinke, fiel prompt und Schiedsrichter Michael Speh zeigte zur Überraschung der Gäste auf den Punkt.
Julian Bächle (65.) schnappte sich den Ball, schaute sich Torwart Marc Philipp aus, der bereits auf dem Weg ins rechte Eck war: „Ich hab das im Ansatz gesehen und in die Mitte gezielt“, beschreibt Bächle seinen Schuss, der aber nicht ins Tor wollte. Philipp hob mit einem Reflex den linken Fuß im Fallen und entschärfte den Strafstoß.
Wenige Minuten später rückte Wissam Kassem mit seinem Treffer zum 4:0 (72.) die Machtverhältnisse wieder zurecht.
Zwar wurden die Gastgeber in der Folge etwas mutiger, doch mehr als zwei gute Chancen für Steffen Huber und Raphael Otteny wollten nicht herausspringen.
In der Schlussphase brandete dann doch noch Jubel auf. Nach einem abgewehrten Freistoß flankte Daniel Bächle den Ball nochmals in den Strafraum. Simon Gantert war vor Leon Riede zur Stelle, überwand Marc Philipp per Kopf.
Doch die Freude verebbte schnell, denn draußen wedelte Marco Redmann mit der Fahne. Der Assistent meinte, Simon Gantert – wenn auch nur hauchdünn – in Abseitsposition gesehen zu haben.
Die Enttäuschung der SG Mettingen/Krenkingen über das nicht anerkannte Ehrentor nutzte Aramis Rohner auf der anderen Seite mit seinem Schuss in den Winkel zum 5:0-Endstand eiskalt aus.
Für Georg Isele gab es nach dem beherzten Auftritt seiner Mannschaft, die auf den erkrankten Freddy Happle verzichten musste, nichts zu meckern. Über weite Strecken wurde dem Favoriten das Leben schwer gemacht: „Wir hätten ein Tor verdient gehabt“, haderte Isele mit der Belohnung für seine Jungs: „Die Chancen waren da.“