Trotz seiner erst 31 Lenze darf Thomas Halmer mit Fug und Recht als Urgestein des FC Hochrhein bezeichnet werden. Als F-Junior begann er einst beim FC Eintracht Stetten, der 2011 mit dem SC Hohentengen zum neuen Verein fusionierte. Nach vielen Jahren als Aktiver und Trainer der „Zweiten“ trat er im Sommer 2022 die Nachfolge von Philip Brandl als Trainer der „Ersten“ des FC Hochrhein an. Trotz des Abstiegs im Sommer hat er sichtlich Spaß an seiner Tätigkeit.

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Der FC Hochrhein grüßt die Konkurrenz von der Tabellenspitze: „Mit dem bisherigen Verlauf der Saison bin ich auf jeden Fall zufrieden“, so Halmer. Seine Mannschaft müsse ihre Leistung konstant abrufen und den gewissen Ehrgeiz und Willen von Spiel zu Spiel auf den Platz bringen. Ohne diese Tugenden werde es gegen jeden Gegner schwer, verweist Halmer auf die Partie beim SV Waldhaus, die mit 1:3 verloren wurde: „Wenn der Ehrgeiz erhalten bleibt, ist für uns in dieser Saison viel möglich“, sagt er.

Thomas Halmer im Gespräch Video: Jan Zipfel

Thomas Halmer managt die Informationssicherheit bei einer Schweizer Versicherung und wohnt im Hohentengener Ortsteil Herdern. Auch in seiner Freizeit steht der Sport im Fokus. Zum Wandern zieht es den 31-Jährigen oft in die Alpen. Gern ist er auf dem Rennrad unterwegs oder geht – durchaus ambitioniert – joggen. Die Halbmarathon-Distanz beim Bodenseemarathon in Kressbronn absolvierte er in 1:51,40 Stunden, lief auf Platz 16 seiner Altersklasse.

Hindernisse überwinden: Nicht nur im Trainerleben, sondern auch beim Skiwandern im Gebirge sind die Wege manchmal beschwerlich, weiß ...
Hindernisse überwinden: Nicht nur im Trainerleben, sondern auch beim Skiwandern im Gebirge sind die Wege manchmal beschwerlich, weiß Thomas Halmer. | Bild: Thomas Halmer

Halmer ist in Hohentengen aufgewachsen, machte sein Abitur in Waldshut, studierte danach Volkswirtschaftslehre in Freiburg. Ein unbestätigtes Gerücht ist es, dass das Thema seiner Masterarbeit regelmäßig im Training beim FC Hochrhein besprochen wird. Dank einer Kooperation mit dem SC Freiburg beschäftigte sich Halmer nämlich dabei mit der „Erfolgswahrscheinlichkeit von Eckbällen im Fußball“. Ein schöner Nebeneffekt war, dass Thomas Halmer beim Bundesligisten prägende Eindrücke sammelte und Kulttrainer Christian Streich etwas näher kennen lernte.

Zwei, die sich verstehen: Thomas Halmer (links) und sein Co-Trainer Dirk Zipfel arbeiten in der zweiten Saison zusammen.
Zwei, die sich verstehen: Thomas Halmer (links) und sein Co-Trainer Dirk Zipfel arbeiten in der zweiten Saison zusammen. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Wie Streich hält auch Halmer seinem Verein die Treue. Als Sechsjähriger begann er beim FC Eintracht Stetten, spielte in allen Altersklassen und übernahm nach der als 18-Jähriger das Training der E-Junioren. Nach der Fußballpause während des Studiums kehrte er zum FC Hochrhein zurück und feierte unter Trainer Philip Brandl im Sommer 2019 die Rückkehr in die Bezirksliga.

Gemeinsam ans Ziel: Trainer Thomas Halmer (links) im Gespräch mit Routinier Sebastian Meier vom FC Hochrhein.
Gemeinsam ans Ziel: Trainer Thomas Halmer (links) im Gespräch mit Routinier Sebastian Meier vom FC Hochrhein. | Bild: Ralf A. Schäuble

Im Sommer 2019 stieg Thomas Halmer als Trainer beim FC Hochrhein ein, übernahm die gerade in die Kreisliga C abgestiegene Reserve-Elf. Auf Anhieb gelang ihm die Rückkehr in die Kreisliga B. In der Folge sicherte er mit dem Team zwei Mal den Ligaverbleib.

Thomas Halmer im Gespräch Video: Jan Zipfel

Vor einem Jahr, mit der 2019 an der Sportschule Steinbach erworbenen B-Lizenz, folgte Thomas Halmer als Trainer der „Ersten“ auf Philip Brandl, der mittlerweile die SG Mettingen/Krenkingen trainiert. Gemeinsam mit Co-Trainer Dirk Zipfel und Torwarttrainer Roger Stelter sammelte Thomas Halmer erste Erfahrungen in der Bezirksliga. Seit Saisonbeginn gehört Marcus Ullrich als weiterer Co-Trainer zum Trainerteam.

Wie haben wir das gemacht? Thomas Halmer und sein Co-Trainer Dirk Zipfel (rechts) klatschen sich ab.
Wie haben wir das gemacht? Thomas Halmer und sein Co-Trainer Dirk Zipfel (rechts) klatschen sich ab. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Nach dem Abstieg setzte sich Thomas Halmer als Ziel, möglichst viele junge Spieler zu integrieren und der Mannschaft den Spaß am Fußball zu vermitteln. Die ersten Früchte seiner Arbeit sind allwöchentlich zu sehen: „Drei Spieler, die im Sommer von den A-Junioren gekommen sind, spielen bereits tragende Rollen“, freut sich der Trainer, dass es sich auszahlte, diese Jungs schon in der vergangenen Saison bei personellen Nöten schon einzusetzen.

Aktiv beim FC Hochrhein: Zumindest in der vergangenen Saison schnürte Thomas Halmer (vorn, gegen den Lauchringer Lars Haag) zur Not in ...
Aktiv beim FC Hochrhein: Zumindest in der vergangenen Saison schnürte Thomas Halmer (vorn, gegen den Lauchringer Lars Haag) zur Not in der „Zweiten“ die Schuhe. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Für Thomas Halmer ist das Ende der Fahnenstange als Trainer noch längst nicht erreicht: „Wenn ich Möglichkeiten zur Weiterbildung bekomme, versuche ich auf jeden Fall, die auch wahrzunehmen“, blickt Halmer in seine sportliche Zukunft.