Zu gern wäre Ersin Demircan (28) in der Winterpause vom Kreisligisten SV BW Murg zum Lokalrivalen SV 08 Laufenburg gewechselt. Der Landesligist meldete dieser Tage zwar schon Vollzug, doch die Murger verweigerten ihrem Mittelfeldspieler die Freigabe. Demircan bleibt also – zumindest bis Sommer. Mit dem SÜDKURIER sprach er über den gescheiterten Wechsel und sein Versprechen an die Murger.
Ersin, warum scheiterte Ihr Wechsel?
Der SV BW Murg hat mir – im Gegensatz zu vier anderen Spielern – die Freigabe verweigert. Es wurde mir vom Verein signalisiert, dass man nicht bereit sei, einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg zu stärken.
Sie wollten doch aber in der Landesliga-Elf beim SV 08 Laufenburg spielen?
Richtig. Ich hätte ja nicht freiwillig in der „Zweiten“ gespielt, um den Murgern zu schaden. Das haben wohl nicht alle Beteiligten so gesehen. Es wurde mir signalisiert, dass sie befürchten, es könnte nichts mit dem Aufstieg werden, wenn ich in Laufenburg bin – selbst wenn ich nicht in der „Zweiten“ spiele.

Wieso wollten Sie überhaupt weg?
Einerseits fragt der SV 08 Laufenburg schon seit ein paar Jahren regelmäßig bei mir an, ob ich komme. Jedoch war mir früher der Aufwand für die Landesliga zu groß. Andererseits hat es für mich – trotz der sportlichen Erfolge – beim SV BW Murg nicht mehr gepasst.
Was meinen Sie konkret?
Mir fehlte der Teamgeist und damit auch der nötige Spaß am Fußball. Wir sind zwar Tabellenführer und spielen einen richtig geilen Fußball – aber die Erfolge haben einiges übertüncht. Deshalb habe ich auch eine Mannschaftssitzung initiiert, in der alles auf den Tisch sollte. Aber diese Aussprache ist nicht so verlaufen, wie ich und einige andere Spieler uns das gewünscht hätten. Deshalb hatten wir uns entschlossen, in der Winterpause zu gehen.
Nun sagt Trainer Giuseppe Stabile, dass der Verein Sie davon überzeugt habe, zu bleiben?
Nun ja. Nachdem klar war, dass ich als einziger Spieler, der gehen will, keine Freigabe erhalte, machte ich mir erstmal Gedanken um die Situation. Wenn ich bis August nicht spiele, bringt das keinem der Beteiligten was. Also hatten wir nochmals ein Gespräch. Das ist aus meiner Sicht sehr gut verlaufen und ich denke, die Probleme wurden offen angesprochen und konnten gelöst werden.
Also ist alles wieder in Butter?
Ich habe zugesagt, bis Sommer alles für den SV BW Murg zu geben – und dann aber zum SV 08 Laufenburg zu gehen. Allerdings erwarte ich im Gegenzug von Mannschaft, Trainer und Verein den gleichen Respekt – sonst lassen wir es.
Was erwarten Sie von der Rückrunde?
Dass ich mich mit dem Aufstieg in Murg verabschieden kann. Dann sehen auch alle Zweifler, die vielleicht glauben, ich würde mich nicht voll reinhängen, wie ich ticke. Gebe ich einem Verein mein Wort, dann halte ich es – ganz nach dem Motto: Entweder richtig, oder gar nicht!