Mountainbike: – Bei den Europameisterschaften in Anadia/Portugal lief es für Finja Lipp von der SG Rheinfelden im Einzelrennen nicht gut. Im 36-köpfigen Starterfeld belegte die Bikerin des Ghost Factory Racing Team nach einem technischen Problem nur Rang 15 und blieb hinter den Erwartungen.
Zwei Tage zuvor durfte sie sich allerdings über den Gewinn der Bronzemedaille mit dem deutschen Team im Team-Relay freuen. Gold und Silber holten die Niederlande und Italien. Dabei fuhr Lipp die viertbeste Zeit aller gestarteten Frauen und trug damit wesentlich zum Gewinn der Medaille bei.
Damit schienen die Voraussetzungen für das Einzelrennen perfekt. Auf dem toll gebauten, technisch anspruchsvollen und schnellen 3,6 Kilometer langen Rundkurs 100 Kilometer südlich von Porto kam sie sehr gut zurecht.
Ein Handicap war allerdings, dass die Startaufstellung nach Weltrangliste erfolgte. Das bedeutete für Finja Lipp, dass sie aus Startreihe drei ins Rennen gehen musste.
Das muss nicht zwingend ein Nachteil sein, erhöht aber das Risiko, in Startturbulenzen verwickelt zu werden, was bei der deutschen U23-Meisterin ler Fall war. Sie wurde eingeklemmt und fand sich nach der Startphase erst einmal jenseits der Top 20 wieder.
Schnell schaffte sie den Anschluss an die Top Ten. Doch genau in diesem Moment fiel ihr beim Schalten in einem Steilanstieg die Kette vom Kettenblatt. Absteigen, Kette auflegen und den Anstieg zu Fuß bewältigen kostete Zeit und vor allem den Rhythmus. „Ich habe gut eine Runde gebraucht, bis ich wieder in Schwung gekommen bin“, schilderte sie die Situation.
Damit waren alles Chancen auf eine Top-Platzierung dahin, und sie musste sich mit Rang 15 bei 5:43 Minuten Rückstand auf Siegerin Puck Pieterse aus den Niederlanden zufrieden geben. Völlig unglücklich war die junge Rheinfelderin trotzdem nicht. Denn auch das EM-Wochenende hat gezeigt, dass die Form grundsätzlich stimmt. Neues Glück und ein neues Rennen gibt es schon am Sonntag beim Weltcup in Lenzerheide.