Mountainbike: – Es ist noch nicht so ganz wie vor Corona. Der VBC Waldshut-Tiengen brachte aber seinen 17. Waldhaus Bike-Marathon mit seinem neuen Organisations-Chef Jonathan Schmid hervorragend über die Bühne.

Das könnte Sie auch interessieren

Musste allerdings das Anmeldeportal früher sogar vorzeitig geschlossen werden, da bei 850 Teilnehmern Schluss ist, waren es diesmal etwas über 600 Bikerinnen und Biker, die den klassischen Marathon über 42,195 Kilometer oder die neu angebotene Kurzstrecke über 30 Kilometer, für die es auch eine separate Wertung für E-Biker gab, in Angriff nahmen. Wolfgang Kornberger aus dem OK-Team brachte es auf den Punkt: „Die Anmeldungen liefen schleppend. Es ist noch nicht alles wie vor der Pandemie.“

Das könnte Sie auch interessieren

Dennoch war die Freude groß, nach zwei Absagen in den vergangenen Jahren endlich wieder die beliebte Panoramafahrt quer durch den Südschwarzwald anbieten zu können. Es waren auch viele treue Teilnehmer am Start, für die der Waldhaus Bike-Marathon in all den Jahren ein lieber Pflichttermin war. Einer von ihnen fehlte: Michael Fenske vom RSV Bad Säckingen. Er war bei allen 16 Marathons bisher dabei, ist aber vergangenes Jahr gestorben. Für ihn wurde es in einer Gedenkminute vor dem Start ganz ruhig.

Moderator Nico Denz

Am Mikrofon: Radprofi Nico Denz aus Albbruck ist neuer Schirmherr des Waldhaus Bike-Marathons und stand als Co-Moderator Rede und Antwort.
Am Mikrofon: Radprofi Nico Denz aus Albbruck ist neuer Schirmherr des Waldhaus Bike-Marathons und stand als Co-Moderator Rede und Antwort. | Bild: Ralf Schäuble

Das Rennen selbst, das von Radprofi Nico Denz aus Albbruck als neuem Schirmherr mitmoderiert wurde, gewann auf der klassischen Marathon-Strecke Vinzent Dorn vom „Stopp & Go Marderabwehr Team“. Der Student aus Freiburg hatte auch zu den Favoriten gehört. Dass er allerdings seine Konkurrenten so distanzieren würde, war nicht zu erwarten. „Ich wollte den anderen weh tun und habe mich deswegen früh abgesetzt, bin fast die ganze Strecke allein gefahren. Das ist schwer, weil du immer mit Vollgas fahren musst“, sagte er im Ziel. Dorn ist auch Stammgast in Waldhaus, hat das Rennen vor sechs Jahren sogar schon einmal gewonnen. Die Strecke liebt er: „Sie ist traumhaft. Bisschen kurz für mich – vielleicht.“ Normalerweise favorisiert der Freiburger die Ultra-Bike-Marathons, die drei Mal so lang sind als der „Sprinter-Marathon“ in Waldhaus.

Interview mit Nico Denz Video: Welte, Gerd

Dorn war übrigens nach 1:22:02 Stunden im Ziel und war damit fast drei Minuten schneller als der Schweizer Emilien Barben, der Sieger von 2019. Im Ziel hatte Dorn einen Vorsprung von 1:24 Minuten auf Matthias Bettinger vom Singer Racing Team. Dritter wurde weitere fast drei Minuten dahinter Patrick Rieger vom RSC Kempten.

Gut dabei: Wolfgang Mayer aus Niederhof wurde hervorragender Fünfter im Gesamtklassement auf der klassischen Marathon-Strecke und ...
Gut dabei: Wolfgang Mayer aus Niederhof wurde hervorragender Fünfter im Gesamtklassement auf der klassischen Marathon-Strecke und Zweiter der Senioren. | Bild: Ralf Schäuble

Auch die Lokalmatadoren setzten sich auf der klassischen Marathon-Strecke gut in Szene. So fehlten Wolfgang Mayer aus Niederhof als Fünfter in 1:27:32 Stunden nur etwas mehr als eine Minute zum Podest in der Gesamtwertung. In seiner Klasse Senioren 1 war er sogar Zweiter hinter Bettinger.

Kornberger Sechster hinter Mayer

Lukas Kornberger, VBC Waldshut-Tiengen: „Ich hatte heute eben keine guten Beine. Vor allem bergauf hat es gehapert.“
Lukas Kornberger, VBC Waldshut-Tiengen: „Ich hatte heute eben keine guten Beine. Vor allem bergauf hat es gehapert.“ | Bild: Ralf Schäuble

Lukas Kornberger vom VBC Waldshut-Tiengen, der vor kurzem hervorragender 16. bei den Deutschen Meisterschaften im Cross Country geworden war, hatte auf seiner Hausstrecke mit einem Podestplatz geliebäugelt, musste sich aber – drei Sekunden hinter Mayer – mit einem sechsten Platz zufrieden geben. Vor drei Jahren hatte es ihm übrigens zum vierten Platz gereicht. Der 24-Jährige war aber nicht enttäuscht: „Ich hatte heute eben keine guten Beine. Vor allem bergauf hat es gehapert.“ Jetzt stehe für ihn erst einmal eine Rennpause an, ehe er beim Swiss-Cup in Basel wieder einsteigen werde.

Starke Leistung: Jan-Niclas Zebisch von der SG Rheinfelden wurde beim Waldhaus Bike-Marathon Zweiter in der Klasse der Junioren.
Starke Leistung: Jan-Niclas Zebisch von der SG Rheinfelden wurde beim Waldhaus Bike-Marathon Zweiter in der Klasse der Junioren. | Bild: Ralf Schäuble

Noch in die Top Ten fuhr Marc Spörndle vom VBC Waldshut-Tiengen, der in 1:30:55 Stunden Neunter wurde. Noch unter die besten 20 fuhren der Niederhofer Mike Woland und Jonas Ebner vom VBC Waldshut-Tiengen als gemeinsame 16. des Klassements.

Laura Queyreau siegt

Dünn besetzt waren die Frauen-Klassen. Schnellste auf der klassischen Strecke war Leonie Sobiera vom SV Kirchzarten in 1:45:48 Stunden vor Julia Polley vom Team2Beat (1:50:28) und Daniela Kuß vom SC Urach (1:53:37). Der Schnellste auf der Kurzstrecke über 30 Kilometer war Darius Eichin vom SC Todtnauberg in 1:09:31 Stunden. Böris Stöcklin von der SG Rheinfelden wurde Vierter in 1:16:46 Stunden. Schnellste Frau war eine Bikerin des VBC Waldshut-Tiengen, die auch oft als Leichtathletin der LG Hohenfels unterwegs ist: Laura Queyreau. Als Jugend-Bikerin gewann sie die Gesamtwertung der Frauen in 1:22:56 Stunden vor Teamkollegin Paula Ziegler (1:27:59).