Fußball-Landesliga: – Zu gern hätten sich die Null-Achter in einer anderen Stimmung in die Weihnachtspause verabschiedet. Doch nach dem 1:2 beim FSV Rheinfelden lagen Außentemperatur und Laune auf ähnlich frostigem Niveau: „Wir haben jetzt bis 20. Januar genug Zeit, die Vorrunde zu analysieren und unsere Lehren daraus zu ziehen“, gab Trainer Michael Hagmann seinen Spielern mit auf den Heimweg.
Im Derby vor magerer Kulisse im Rheinfelder Stadion gelang es dem SV 08 Laufenburg in keiner Phase des Spiels, seine Ansprüche geltend zu machen. Der Ball rollte auf dem Geläuf ohne festes Ziel, die Abläufe stimmten nicht. Letztlich blieb der Gast ohne echte Torchance. Bezeichnend, dass der Anschlusstreffer in der fünften Nachspielminute einem Nachwuchsspieler vergönnt war.
Der erst kurz zuvor für Sebastian Schmidt eingewechselte Luan Azemi mogelte die Kugel an Marco Buonacosa vorbei ins Netz. Der A-Junior feierte gemeinsam mit Vincent Grießer sein Aktiv- und Landesliga-Debüt: „Es zeigt, dass wir personell am Limit waren“, so Michael Hagmann, der zwar eine lange Liste mit angeschlagenen Spielern vorlegte, aber betonte, dass „unser Kader die Qualität hat, diese Ausfälle zu kompensieren.“ Bujar Halili, Fatih Er, Benedikt Illmann, Eduard Nowak und Simon Hilpert waren nicht einsatzbereit, Sandro Knab quälte sich mit seiner Verletzung stolze 50 Minuten: „Eigentlich hätte ich gar nicht spielen sollen“, so der 31-Jährige.
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Zumindest bis zur Rheinfelder Führung, die Ylber Lokaj nach 27 Minuten mit einem sehenswerten Distanzschuss in den Winkel besorgte, bewegten sich die beiden Teams auf seifigem Untergrund auf gleichem – dürftigen – Niveau. Danach kontrollierten die Gastgeber das Geschehen, was angesichts der Umstände keine zu unterschätzende Leistung war: „Das Spiel war ein Spiegel der Vorrunde“, so FSV-Trainer Anton Weis: „Richtig mühsam.“
Wiedmann hält Null-Achter im Spiel
Einfacher wäre es vielleicht geworden, hätte nicht Jan Wiedmann kurz vor dem Halbzeitpfiff den Kopfball von Vincent Kittel so glänzend pariert. Entschieden war das Spiel nicht erst durch das zweite Saisontor von Jeremy Stangl zum 2:0. sondern schon in der 64. Minute. „Ich musste ihn vom Platz nehmen, das Risiko, dass er Gelb-Rot kassiert, war zu hoch“, begründete Michael Hagmann die Auswechslung von Sandro D‘Accurso, des agilsten Null-Achters. Spätestens jetzt geriet die Rheinfelder Defensive gar nicht mehr in Gefahr – abgesehen vom Azemi-Treffer. Allerdings schien die Rheinfelder Abwehr zu diesem Zeitpunkt bereits in der warmen.

Angesichts der drei Punkte und der engagierten Leistung, war er aber zufrieden: „Ich ordne das Derby in die letzten vier Wochen ein“, so Weis: „Wir hatten uns geschworen, alles raus zu hauen. Das ist uns heute gelungen und in den drei Spielen zuvor.“ Selbst beim 0:1 beim SV Mundingen sei er Auftritt zu seiner Zufriedenheit ausgefallen. „Wir gehen zuversichtlich in die Pause und streben im Frühjahr den maximalen Erfolg an“, krempelte Mittelfeldspieler Ali Kassem auch nach Spielende nochmal die Ärmel hoch: „Der Blick geht wieder nach vorn.“
Nahezu identisch klang das Fazit von Michael Hagmann: „Mit unserem Kader brauchen wir nicht nach hinten schauen. Aber wir müssen mehr tun – und da nehme ich mich als Trainer nicht heraus.“
Es gelte nun, über die Bücher zu gehen: „Wir haben zuletzt vier Unentschieden eingespielt. Da blieben sieben, acht Punkte liegen. Es läuft einfach nicht rund“, so Hagmann: „Wir sind maximal bei 75 Prozent“, deutet er an, wo es nach der Winterpause anzusetzen gilt.
SV 08 Laufenburg: Wiedmann – Zölle, De Cassan (81. Grießer), Hackenberger, Langendorf (73. Al Bayati) – Gläsemann, L. Schmidt, Esser, S. Schmidt (86. Azemi) – D‘Accurso (64. Armenio), Knab (50. M. Schmidt).