Radsport: – Fragt man Nick Urich nach seinem langfristigen sportlichen Ziel, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „Mountainbike-Profi werden“ und das am besten so, wie sein großes Vorbild Nino Schurter. Dazu muss man wissen, dass die Schweizer Mountainbike-Ikone zehnfacher Weltmeister, 35-facher Weltcupsieger ist und als einziger männlicher Mountainbiker einen kompletten olympischen Medaillensatz zu Hause hat.

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Trainingsintensiv: Nick Urich: „Im Schnitt trainiere ich 12 bis 14 Stunden pro Woche.“
Trainingsintensiv: Nick Urich: „Im Schnitt trainiere ich 12 bis 14 Stunden pro Woche.“ | Bild: Ralf A. Schäuble

Faszination Mountainbike Rennsport

Hochgesteckte Ziele, ist vielleicht ein spontaner Gedanke. Aber Visionen sind wichtig, besonders im Sport. Denn die Entbehrungen sind groß, ganz besonders im Mountainbike-Rennsport. Kaum eine andere Sportart ist trainingsintensiver und gnadenloser als der Kampf im Gelände mit dem Mountainbike. „Es ist die komplexe Mischung aus Kraft, Ausdauer, Technik und mentaler Härte im Rennen, die entscheidet, ob ich erfolgreich bin“, sagt Nick Urich über die Faszination des Mountainbike-Rennsports. „Außerdem ist das Training sehr abwechslungsreich und macht viel Spaß“, so der 14-jährige Schüler zu seiner Motivation.

Gerade die Beherrschung des Bikes im schwierigen Gelände liegt dem Öflinger besonders gut. „Derzeit liegt mein Schwerpunkt im Training vor allem bei der Fahrtechnik und Athletik“, berichtet Nick Urich, der vom Trainer der SG Rheinfelden, Rainer Beck in Kooperation mit der Crossklinik Basel betreut wird. Mit zunehmendem Alter werden dann Kraft und Ausdauer immer wichtiger.

Teamwork: Vater Stephan Urich (links) ist für Sohn Nick der wichtigste Unterstützer. Er begleitet ihn zu allen Wettkämpfen.
Teamwork: Vater Stephan Urich (links) ist für Sohn Nick der wichtigste Unterstützer. Er begleitet ihn zu allen Wettkämpfen. | Bild: Ralf A. Schäuble

Support durch SG Rheinfelden und Vater

Neben Rainer Beck, der das Training verantwortet, ist auch sein Vater Stephan Urich ein wichtiger Teil des Umfelds von Nick. Er ist bei allen Rennen dabei, kümmert sich um die Logistik und das Material. Und das ist beim Mountainbiking von großer Bedeutung.

Im Training ist Nick Urich ein echter Musterschüler. „Im Schnitt trainiere ich 12 bis 14 Stunden pro Woche“, erzählt der Schüler der THG Schopfheim. Das Training ist den jahreszeitlichen Anforderungen entsprechend sehr unterschiedlich und soll vor allem auch Spaß machen. Rainer Beck ist dabei voll des Lobes für seinen Schützling. „Nie zuvor habe ich einen Sportler betreut, der sein Training so konzentriert absolviert und auch entsprechendes Feedback gibt“, freut sich der Trainer aus Rheinfelden, der bei der SG Rheinfelden die gesamte rund 25-köpfige Trainingsgruppe leitet. „Er hat die Chance, im Mountainbikesport ganz nach oben zu kommen“, ist Rainer Beck mit seiner langjährigen Erfahrung überzeugt.

Vision: Rainer Beck, Trainer der SG Rheinfelden: „Er hat die Chance ganz nach oben im Mountainbikesport zu kommen.“
Vision: Rainer Beck, Trainer der SG Rheinfelden: „Er hat die Chance ganz nach oben im Mountainbikesport zu kommen.“ | Bild: Alexander Stamm

Aktuell steht er vor der Herausforderung, sich nach dem „Aufstieg“ von den U15 zur nächsthöheren Altersklasse U17 an das nun stärkere Konkurrenzumfeld anzupassen und sich an die höhere Belastung zu gewöhnen. „Es ist jetzt schon eine Herausforderung, bei den Älteren die längeren Wettkampfdistanzen optimal zu bewältigen“, sagt Trainer Rainer Beck.

Zur Person

Schwieriger Start: Zum Auftakt des hochkarätig besetzten Swiss-Cups in Gränichen erwischte Nick Urich keinen guten Tag und musste sich ...
Schwieriger Start: Zum Auftakt des hochkarätig besetzten Swiss-Cups in Gränichen erwischte Nick Urich keinen guten Tag und musste sich mit Rang 33 begnügen. | Bild: Ralf A. Schäuble

Holpriger Saisonstart

In den ersten Rennen geht es darum, das Gefühl und die richtige Dosierung zu finden. Beim ersten Lauf zum stark besetzten Swiss Cup vor drei Wochen hat Nick Urich schon einen Vorgeschmack bekommen, was das bedeutet. Nach einer guten ersten Runde verlor er immer weiter an Boden und musste sich mit Rang 33 begnügen. „Das war wirklich nicht mein Tag“, erinnert sich Nick Urich. Jetzt am Wochenende soll es besser werden. Beim ersten Lauf zur Deutschen Mountainbike-Nachwuchssichtungsserie in Hausach im Schwarzwald wird er erstmals auf alle deutschen U17-Starter treffen. Im letzten Jahr noch Sieger bei den U15 ist auch Trainer Rainer Beck gespannt, wie es ihm ergehen wird. „Es ist das erste wichtige Rennen in diesem Jahr für ihn. Danach werden wir wissen, wo er steht“, sieht es Rainer Beck als echte Standortbestimmung. Nick Urich hält beim ersten nationalen Vergleich der U17 auf Anhieb eine Top Fünf-Platzierung für realistisch. Im weiteren Saisonverlauf hat er sich sogar vorgenommen, es bei den Europameisterschaften unter die besten fünf zu schaffen. Hohe Ziele eben. Aber wer es bis zum Mountainbike-Profi bringen will, braucht die Herausforderung mit ambitionierten Zielsetzungen, das weiß Nick Urich jetzt schon.