Sein Heimatverein ist der SV Nöggenschwiel. Dort ist Robert Villinger (39) groß geworden, dort spielte er als Jugendlicher und Aktiver, dort lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Jungs, die auch schon in der Nöggenschwieler Jugend kicken. Nach einer kurzen Zwischenstation als Trainer der A-Junioren der SG Weilheim in der Saison 2018/19 wurde Villinger, der als Zöllner arbeitet, im Sommer 2019 Trainer des SV Berau, der gerade in die Kreisliga B abgestiegen war. Erst half er noch als Spieler aus, doch wollte er schon bald „nur“ noch Trainer sein.
Robert, in der Staffel 4 der Kreisliga B ist der SV Berau Zweiter. Am Sonntag hat Ihre Mannschaft das Spitzenspiel bei Tabellenführer SV Eggingen mit 1:4 verloren. Jetzt sind es zehn Punkte Rückstand auf die Egginger. Ist die Enttäuschung groß?
Überhaupt nicht. Der SV Eggingen gehört in die Kreisliga A. Sie sind gnadenlos effizient, vor allem im Sturm. Da kommen wir nie hin. Wir haben ganz andere Ansprüche.
Ihr wollt nicht in die Kreisliga A? Als Zweiter locken doch Aufstiegsspiele?
Wir haben keinen Druck. Das große Ziel, unbedingt in die Kreisliga A aufsteigen zu müssen, gibt es nicht. Der SV Berau fühlt sich in der Kreisliga B wohl. Wir nehmen aber die Herausforderung an, wenn wir aufsteigen würden.
Sie haben die Mannschaft nach ihrem Abstieg aus der Kreisliga A im Sommer 2019 übernommen und werden nach dieser Saison aufhören. Warum?
Ich denke, dass das nach vier Jahren der richtige Schritt ist. Die Mannschaft braucht etwas Neues und ich brauche etwas Neues. Natürlich sind mir beim SV Berau alle ans Herz gewachsen. Das ist ein intakter Verein. Alles ist herzlich.
Hören Sie als Trainer ganz auf?
Ein Jahr lang mache ich mal Pause. Dann könnte ich es mir vorstellen, wieder eine Mannschaft zu trainieren.

Zurück zum SV Berau: Der SV Eggingen hat alle seine 18 Spiele gewonnen. Ihr habt in 19 Spielen 14 Siege, drei Niederlagen und zwei Remis. Da gab es also doch mal einen Ausrutscher.
Ja, wir sind da etwas wankelmütiger. Dazwischen haben wir immer mal ein schlechtes Spiel. Wir haben auch nicht den typischen Torjäger. Bei uns verteilt sich das alles auf mehrere Spieler. Wir sind ein eingeschworener Haufen.
Welche Stärken habt ihr noch?
Die Verteidigung war immer gut. Schwächen gibt es eher im Spielaufbau.
Es gibt auch nicht viele Wechsel beim SV Berau. Kaum Abgänge, aber auch kaum Zugänge. Stimmt der Eindruck?
Ja. In den kommenden Jahren wird schon noch der ein oder andere Jugendspieler zu den Aktiven aufrücken, aber externe Zugänge gibt es eher weniger.
In der Winterpause der vergangenen Saison musste der SV Berau seine zweite Mannschaft abmelden.
Ja. Wir hatten sehr viele Verletzte und Ausfälle in der ersten Mannschaft. Das war ein notwendiger Schritt. Eine „Zweite“ wird es in nächster Zeit wohl auch nicht mehr geben.