Fußball-Kreisliga A, Ost Als Lucas Jehle in der Nachspielzeit das 3:2 für den SV Albbruck erzielt hatte, brachen beim Aufsteiger fast alle Dämme. Kaum einer der zahlreichen Zuschauer hätte nach der 0:2-Führung für die Gäste durch Benjamin Streuff noch einen Pfifferling auf das Team von Daniel Moll und Hannes Rüther gesetzt. Selbst Hannes Rüther wirkte nach dem zweiten Gegentor konsterniert: „Das scheint es gewesen zu sein.“ Doch es kam anders. Die Einwechslungen von Routinier Moritz Kirves und Tobias Hoffmann zeigten Wirkung.
Der SV Eggingen hatte bis dahin alles richtig gemacht, wirkte homogener. Nach einem anfänglichen Abtasten, in einer für ein Kellerduell eher braven Partie – Schiedsrichter Ralf Brombacher zeigt keine Gelbe Karte – entstanden auf beiden Seiten immer wieder gefährliche Aktionen. Nico Gerteiser prüfte Gästetorhüter Aaron Birsner. Auf der Gegenseite war SVA-Keeper Ludwig Jehle bei einem Schuss von Nick Baumann zur Stelle.
Fußball-Kreisliga A, Ost in Zahlen
In der 38. Minute gingen die Gäste nach einem Fehlpass von Lucas Jehle in Führung. Louis Schanz hatte die Chance gewittert und auf Benjamin Streuff gepasst. Der Egginger wurde zunächst von Ludwig Jehle abgedrängt, spielte den Ball dann aber doch in die Mitte, wo Nick Baumann die Kugel im zweiten Versuch via Pfosten und Torhüter über die Linie bugsierte. „Was wir uns vorgenommen hatten, haben wir bis dahin gut umgesetzt“, war Gästetrainer Mario Kurth beim Kabinengang zufrieden. Als Benjamin Streuff das 2:0 für die Gäste erzielt hatte, schien sich die Partie zu Gunsten der Wutachtäler zu wenden.
Doch nach dem 1:2 durch Felix Stadler ging plötzlich ein Ruck durch den SV Albbruck, während der SV Eggingen immer verunsicherter wirkte. Die eingewechselten Moritz Kirves und Tobias Hoffmann gaben dem Spiel neue Impulse.
Benjamin Streuff vergibt das 1:3
Benjamin Streuff hatte nach einem schnellen Gegenzug den dritten Treffer für die Gäste auf dem Fuß, doch er scheiterte an Ludwig Jehle. „Wenn wir da das 1:3 kassieren, wäre es vorbei gewesen“, atmeten Daniel Moll und Hannes Rüther durch.
Nun waren die Gastgeber waren dem Ausgleich nah. Ein Freistoß von Tobias Hoffmann krachte an die Latte, Torhüter Aaron Birsner war mehrmals reaktionsschnell zur Stelle, doch bei Marco Vögeles verdecktem Flachschuss war auch er machtlos.
Es lief bereits die Nachspielzeit als Aaron Birsner erneut einen Schuss von Nico Gerteiser auf die Seite abwehrte. Doch der eingewechselte Amara Camara brachte den Ball erneut vors Tor. Lucas Jehle erzielte mit dem Rücken zum Tor, aus der Drehung heraus, das vielumjubelte 3:2.
Die Egginger Spieler sanken nach dem Schlusspfiff enttäuscht zu Boden. Auch Trainer Mario Kurth war fassungslos: „Wir haben bis zum 2:0 alles richtig gemacht und geben einen sicher geglaubten Sieg noch her. Nach dem Anschlusstreffer war plötzlich die Ordnung dahin, wir wirkten wie gehemmt.“ Kurth bemängelte, dass die Konter „unsauber zu Ende gespielt“ wurden: „Mit einem Unentschieden hätten wir den SV Albbruck auf Distanz halten können, mit zwei Punkten Vorsprung. Doch selbst nicht einmal dafür hat es mehr gereicht.“
Hannes Rüther sah es ähnlich: „Ich bin ganz ehrlich. Nach dem 0:2 hätte ich nicht gedacht, dass wir das Ding noch einmal umbiegen. Entscheidend war, dass der Gegner nach dem 1:2 plötzlich in der Defensive zu fahrig war. So kamen wir immer häufiger zu Chancen.“
Auf Platz 14 ist zwischen Rettung und Abstieg noch alles möglich
Der SV Albbruck gastiert am Samstag bei der nunmehr geretteten SG Höchenschwand/Häusern/St. Blasien und empfängt am letzten Spieltag, 15. Juni, den FC 08 Bad Säckingen. Der SV Eggingen muss schon am Freitag zum FC Erzingen und gastiert zum Saisonfinale beim Schlusslicht VfR Horheim-Schwerzen. Im Kampf um den 14. Tabellenplatz, der Rettung oder Relegationsplatz – und im schlechtesten Fall – ein Abstiegsplatz sein kann, hat der SV Albbruck nun wieder die besseren Karten in der Hand.
Alles Wichtige und sämtliche Spielberichte zur Kreisliga A gibt es hier
