Fußball-Kreisliga A, West: - Angetreten waren sowohl der SV Todtmoos als auch der FV Tumringen, um mit einem Sieg ins Abenteuer „Kreisliga A“ zu starten. Allein schon, weil es zum Auftakt gegen einen Mit-Aufsteiger ging, rechneten sich die beiden Neulinge etwas aus: „Besser als gleich gegen einen Top-Favoriten aufzulaufen“, hatte SVT-Trainer Simon Niesner die Bruchlandung des Aufsteigers SV Albbruck beim 1:8 gegen die Spvgg. Wutöschingen in der Nachbarstaffel im Hinterkopf.
Ganz so schlimm kam es am Ende nicht, denn nach dem 1:1 in einer unterhaltsamen Partie war auf beiden Seiten die Erleichterung groß, dass die Premiere nicht noch in die Hosen ging. Schließlich hatten beide Mannschaften die Chance zum „Lucky Punch“.

So wähnten sich die Gäste gleich zwei Mal am ersten Sieg in der neuen Liga seit dem Abstieg vor 16 Jahren. Doch beim Schuss (63.) von Robin Pude rettete Patrick Wetzel für seinen bereits ausgespielten Schlussmann Johannes Kaiser und als das „Pfund“ (77.) von Julius Maier an den Todtmooser Pfosten knallte, war das Echo aus dem Wehratal deutlich zu hören.
So wäre es eine wunderbare Schlusspointe aus Sicht der Gastgeber gewesen, wenn Fabian Malzacher in der Nachspielzeit die Kugel versenkt hätte: „Ich frage mich nicht, wieso ich drüber geschossen habe, sondern vielmehr, weshalb das Ding nicht rein ging.“ Des Rätsels Lösung war der große Zeh von Dominik Fink. Der Tumringer war einen Bruchteil vor Malzacher am Ball und verhinderte so, dass der kurz zuvor eingewechselte Todtmooser den Ball richtig und entscheidend traf.
Fußball-Kreisliga A, West in Zahlen
So blieb es bei einem Unentschieden der besseren Art. „Hier muss man erstmal bestehen“, gewann Daniel Stöcklein dem 1:1 viel Positives ab: „Die Todtmooser haben ihre Heimstärke aufgezeigt“, betonte der Trainer des FV Tumringen: „Mit dem Punkt bin ich sehr zufrieden.“

Seine Elf hatte in der Startphase schnell die Initiative übernommen, machte das Spiel und ging fast folgerichtig in Führung. Pascal Schwarz stieg bei einer Flanke am höchsten und überwand Johannes Kaiser im Todtmooser Kasten.

Dieser Treffer schien die Hausherren geweckt zu haben. Alle Nervosität fiel nun von der Elf um Kapitän Patrick Sachs ab. Plötzlich lief der Ball durch die Reihen. Dabei zeichnete sich vor allem Neuzugang Chris Matt, der vom FC Dachsberg gekommen ist, aus.
Der wieselflinke Stürmer entwischte seinen Gegenspielern mehrfach und krönte sein Solo in der 27 Minute mit einem lupenreinen Zuspiel auf den mitgelaufenen Benedikt Schmidt, der für den Ausgleich nur noch den Fuß hinhalten musste.

Schmidt war sofort klar, dass es ein historischer Treffer für den SV Todtmoos war. Das erste Tor in dieser Liga nach 42 Jahren: „Als Andreas Schmidt das Tor mit meinem Namen durchs Mikrofon durchgesagt hat, war das ein Gänsehaut-Moment“, gab der Torschütze offen zu: „Ich bin ja jetzt auch nicht gerade als Tormaschine bekannt – umso schöner ist es, ausgerechnet dieses Tor erzielt zu haben.“

Dass es am Ende bei einem Punkt geblieben ist, verschmerzte Schmidt ebenso wie sein Teamkollege Adrian Malzacher, der dieses Mal ohne Abschluss geblieben ist. Seine vor 15 Jahren gemachte Ansage hat der Routinier allerdings schon längst erfüllt: „Mit 17 habe ich unserem damaligen Vorstandsteam versprochen, dass ich den SV Todtmoos eines Tages in die Kreisliga A schieße. Es hat zwar gedauert – aber es hat ja auch geklappt“, verriet der Torjäger nach dem Abpfiff, weshalb er in all den Jahren den Verein nie verlassen hat: „Anfragen gab es immer wieder, aber mir war der Verein immer wichtiger.“ Und da war ja noch das Versprechen.
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