Tennis: – Die Fußball-Profis sind schon fleißig mit Geisterspielen im Geschäft, die Amateure des Sports befinden sich noch in der Warteschleife. Letztere kommen aber langsam aus der Deckung. Den Anfang in Sachen Wettkampfsport, der bei Erfüllung der Corona-Auflagen erlaubt ist, machen die vielen Freizeittennisspielerinnen und -spieler.

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Die Mannschaftsrunde im Tennis startet gewissermaßen als Pilotprojekt für den gesamten Amateursport – wenn auch in abgespeckter Form. Die Spielpläne sind schon publiziert worden, nur das offizielle „Go“ fehlt noch.

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„Es sieht aber ganz gut aus, dass es losgehen kann“, sagt Stefan Bitenc (Eppelheim), Präsident des Badischen Tennisverbands (BTV), der am Hochrhein aufgewachsen ist und dort auch einmal für den TC RW Tiengen das Racket geschwungen hat. Was jetzt noch fehlt, ist die behördliche „Absegnung“ des vom Verband erarbeiteten Hygienekonzepts. Bitenc: „Das könnte jetzt schnell vonstatten gehen.“

Stefan Bitenc, BTV-Präsident: „Gut, dass wir nicht zu Beginn der Krise gleich alles abgesagt haben.“
Stefan Bitenc, BTV-Präsident: „Gut, dass wir nicht zu Beginn der Krise gleich alles abgesagt haben.“ | Bild: Archiv

Wenn dem so ist, könnte die Saison zwar nicht wie ursprünglich geplant an diesem Wochenende, aber in einer Woche beginnen. Die Spielpläne würden also noch einmal aktualisiert werden. Bitenc: „Gut, dass wir nicht zu Beginn der Krise gleich alles abgesagt haben. Wir wussten, dass wir bei entsprechenden Lockerungen eine Tennissaison durchziehen können.“

Keine trostlosen Bedingungen

Intensive Gespräche mit Landesregierung, Gesundheitsämtern und den Behörden seien, so Bitenc, zuletzt positiv verlaufen. Seit vergangener Woche sind auch Doppel erlaubt. Das war eine der Bedingungen des Verbands für die Aufnahme des Spielbetriebs. Geklärt ist, dass Spieler, die gerade nicht auf dem Platz ihr Match bestreiten, in der Pause auf der Anlage bleiben dürfen. Bitenc: „Keiner muss auf dem Parkplatz auf seinen Einsatz warten.“ Auch das Umziehen in der Kabine ist nicht tabu.

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Nur Zuschauer sind nicht erlaubt. Jeder, der sich auf der Anlage befindet, muss eine Funktion als Trainer, Betreuer oder eben Spieler haben. Das mussten auch die Ausrichter des Turniers in Überlingen erfahren, wo seit Donnerstag bis Sonntag gespielt werden darf. Zunächst gestattete man beim Vorrundenturnier der DTB Pro Series einer begrenzten Zuschauerzahl den Eintritt, musste dann aber wegen der Corona-Auflagen zurückrudern. Jetzt findet das Turnier ohne Zuschauer statt.

Nicht alle Tennisvereine haben das Angebot des BTV, sich für die Medenrunde anzumelden, auch genutzt. Bis Anfang Juni hatte der Verband seinen Vereinen die Möglichkeit eingeräumt, Mannschaften abzumelden. Davon haben einige Vereine auch Gebrauch gemacht, da ihnen die Corona-Auflagen zu hoch waren und die Gefahr eines Spiels unter trostlosen Bedingungen zu groß erschien.

Fünf Vereine in der Badenliga

Ein paar Beispiele: Von den neun Vereinen in der Badenliga sind fünf übrig geblieben, die eine Runde starten wollen. Vier Mannschaften haben zurückgezogen: der TC RW Tiengen, der TC Grenzach, der TC Markdorf und der TC BW Schwetzingen. In der Gruppe 2 der Oberliga bestreitet nur ein Dreier-Häuflein mit dem TC Überlingen, dem TC BW Donaueschingen und der TSG TC Lahr/TC GW Emmendingen die Mini-Runde. Zurückgezogen haben fünf Mannschaften, darunter der TC BW Villingen.

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Abgemeldet haben sich auch die Villinger Badenliga-Frauen. In ihrer Liga bleiben noch fünf Teams für den Spielbetrieb übrig. In der Oberliga der Frauen haben fünf Vereine kein Interesse auf Spiele unter Corona-Auflagen. Dazu zählen der TC Radolfzell, der TC Markdorf und der TC BW Donaueschingen. Übrig bleiben TC Tengen, TC Grenzach und TC Wolfsberg-Pforzheim.

Im Bezirk 4 (Schwarzwald-Bodensee) ist die Resonanz unterschiedlich. Kleine Dreier-Gruppen gibt es ebenso wie reichlich bestückte Sechser-Ligen. In den Altersklassen kommt in den meisten Ligen kein Wettbewerb zustande. Bei der Jugend ist die Situation ähnlich. Hier kommt hinzu, dass die Jüngsten-Wettbewerbe, die nicht auf dem Großfeld stattfinden, schon vom Verband abgesagt wurden.

Jetzt geht es also für die angemeldeten Vereine los, wenn dem Hygienekonzept – wie erwartet – zugestimmt wird. Für alle gilt als Besonderheit in dieser Saison: Es gibt keinen Auf- und Abstieg. Ausnahme: In den Wettbewerben der Badenliga wird ohne Abstieg, jedoch mit Aufstieg gespielt. Die Meister der Wettbewerbe Frauen, Männer und Männer 30 qualifizieren sich für die Aufstiegsrunde zur Regionalliga Südwest. Die Meister aller anderen Wettbewerbe steigen in die Südwest-Liga auf.