Fußball-Landesliga: So oft wie Torhüter Patrick Eichin in den vergangenen vier Spielen den Ball aus dem eigenen Tor fischen musste, war das für den Torwart-Kollegen des Liga-Zweiten FC Waldkirch Lukas Lindl während der gesamten Saison nicht notwendig. 23 Gegentore aus vier Spielen – die Waldkircher haben insgesamt nur 22 Tore kassiert – sind schon eine niederschmetternde Bilanz, die den 20-Jährigen aus Kadelburg auch etwas sprachlos macht. „Ja das ist nicht so schön. Da fehlen mir ein wenig die Worte und sollte auf keinen Fall so weitergehen“, stellt Patrick Eichin leicht frustriert fest. Dabei trifft ihn die geringste Schuld. Im Gegenteil, er kann sich zu Gute halten noch Schlimmeres verhindert zu haben. „Man verzweifelt da schon etwas zwischen den Pfosten, aber wir sind ein Team und versuchen als Mannschaft das Maximale herauszuholen“, stellt er klar.
Neuzugang aus der A-Jugend des VfB
Erst in dieser Saison von der A-Jugend des VfB Waldshut zur Landesliga-Mannschaft aufgerückt, ist es eine Erfahrung, auf die er gerne verzichtet hätte. Patrick Eichin begann in der D-Jugend beim SV Rheintal mit dem Fußballspielen und wechselte in der C-Jugend zum FC Tiengen 08. Er ist Torwart mit Leib und Seele und hat sich während seiner Ausbildung zum Naturwerksteinmechaniker in Efringen nur aus Spaß ein Jahr lang beim SV Istein als Feldspieler versucht. „Das war nichts für mich, das habe ich schnell gemerkt“, und wechselte wieder ins Tor der Waldshuter A-Jugend.
Für den Absturz des VfB Waldshut in den vergangenen vier Spielen gibt es handfeste Gründe. Starke Gegner und ein Kader, dem im Heimspiel gegen den SV Weil wegen Osterferien und Sperren neun Stammspieler fehlten, sind für einen Aufsteiger in die Landesliga nicht zu kompensieren.

Vier Spieler zurück im Kader
„Am kommenden Wochenende in Herbolzheim wird wieder eine andere Mannschaft auf dem Platz stehen“, versprach Trainer Danijel Kovacevic bereits nach der 0:7-Heimniederlage. Noch ist nicht ganz klar, wie der Kader endgültig aussehen wird, aber mit Erdal Kizilay, Max Le und Marjan Jelec werden wohl drei wichtige Eckpfeiler in Abwehr und Mittelfeld wieder dabei sein. Auch der A-Jugendliche Gabriel Nolte, der zuletzt viel Schwung in die Waldshuter Offensive brachte, dürfte wieder zur Verfügung stehen.
Ziel drei Punkte
Die Vorgabe für das Auswärtsspiel in Herbolzheim ist klar: Punkte sammeln. „Das Ziel sind auf jeden Fall drei Punkte“, sagt auch Patrick Eichin. Die Stimmung in der Mannschaft sei jedenfalls weiterhin intakt. „Der Wille und der Ehrgeiz sind da, von Resignation ist nichts zu spüren. Wir glauben fest daran, dass wir als Team aus dieser Situation wieder herauskommen und werden alles daran setzen, nicht noch weiter abzurutschen“, gibt sich die Nummer eins kämpferisch. Im Training – bei dem der Kader fast komplett war – sei in dieser Woche viel Optimismus für die kommende Aufgabe zu spüren gewesen, berichtet er. „Wichtig ist, dass wir zusammen trainieren und uns gegenseitig pushen, dann kommt auch der Erfolg zurück“, ist er sich sicher.
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Der FC Tiengen 08 will im Heimspiel punkten
Am Sonntag trifft der FC Tiengen 08 im Langenstein-Stadion auf die U23 des Freiburger FC. Zwei junge, spielstarke Mannschaften versprechen ein intensives Spiel. Das erwartet auch der Trainer des FC Tiengen 08, Erkan Kanli: „Es ist für beide Mannschaften ein wichtiges Spiel, das sehr offen ist. Aber zu Hause haben wir uns zuletzt immer sehr gut präsentiert.“
Bei der Nachwuchsmannschaft des Freiburger FC weiß der Gegner nie so genau auf was für ein Team er treffen wird. Es wäre nicht verwunderlich, wenn der Verbandsligist Spieler für die „Zweite“ abstellen würde, zumal die „Erste“ in ihrer Liga weder mit dem Auf- noch mit dem Abstieg etwas zu tun hat. „Ja wir rechnen mit einer stärken Besetzung als in der Vorrunde“, bestätigt Erkan Kanli diese Mutmaßung. Betrachtet man die Bilanz der letzten Begegnungen der Freiburger, ist eindeutig ein Aufwärtstrend zu erkennen. Die letzten drei Spiele wurden gegen besser positionierte Teams deutlich gewonnen.
Dennoch ist Erkan Kanli nicht bange. „Wenn wir unsere spielerischen Qualitäten auf den Platz bringen und mit dem nötigen Selbstvertrauen in die Partie gehen, können wir das Spiel für uns entscheiden“, so Kanli. Die Stimmung im Team war beim letzten Training jedenfalls sehr gut. Und auch die zuletzt angeschlagenen Spieler wie Nori Dylan Bächle, Urs Isele und Tammo Heinzler sind wieder fit. Die Vorzeichen für ein spannendes Heimspiel stehen also gut.

SV 08 Laufenburg will wieder gewinnen
In den bisherigen Spielen der Rückrunde 2024 gelang es dem SV 08 Laufenburg nur phasenweise – meist im letzten Spieldrittel – sein spielerisches Leistungsvermögen abzurufen. „Das reicht nicht“, stellte Trainer Michael Hagmann nach der Niederlage in Wyhl unmissverständlich fest.
Dennoch sieht er keinen Grund, alles in Frage zu stellen. „Wir wissen, warum es nicht zum Sieg gereicht hat und haben das analysiert. Wir wären nicht da, wo wir jetzt sind, wenn wir jetzt an unserem System, an unserer Philosophie oder an unserer Qualität zweifeln würden. Wir haben eine sehr intensive und gute Trainingswoche hinter uns. Jetzt gilt es, die Energie und die positive Stimmung mit ins Wochenende zu nehmen“, blickt er optimistisch auf die Partie gegen den abstiegsbedrohten SV RW Ballrechten-Dottingen.
Unterschätzen dürfen die Laufenburger die Gäste aber nicht. Das weiß auch Hagmann, der von Anfang an gewarnt hat, dass in dieser Liga jeder jeden schlagen kann. Und gerade gegen die vermeintlich schwächeren Gegner, die meist sehr tief stehen, hat sich der SV 08 Laufenburg in dieser Saison immer sehr schwer getan.
Fehlen wird beim Heimspiel Simon Hilpert. Paul Mendy und Daniel Langendorf sind angeschlagen, ihr Einsatz ist noch fraglich. Der in Wyhl kurzfristig ausgefallene Stammtorhüter Fatih Er ist wieder mit von der Partie.