Fußball-Landesliga: – Es war das „allerletzte Aufgebot“, laut Trainer Danijel Kovacevic, das der VfB Waldshut im Heimspiel gegen den SV Weil auf den Platz brachte..

Bezeichnend: Mit der Nummer 20 stand der Trainer selbst in der Aufstellung als Ersatzspieler. Vorsichtshalber trug er wohl deshalb die kurze Fußballhose in der Coachingzone, um im Falle eines Falles selbst aktiv werden zu können. Dazu kam es zum Glück nicht
Ausgedünnter Kader beim VfB Waldshut
Ob es nur daran lag, dass der VfB Waldshut innerhalb von zwei Wochen das zweite Heimdebakel hinnehmen musste, ist schwer zu sagen. Aber wenn neun Stammspieler fehlen, ist das sicher ein großes Problem und nicht zu kompensieren. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen.

Die A-Jugendlichen und die Spieler aus der zweiten Mannschaft haben ihre Sache gut gemacht. Aber gegen eine spielerisch so starke Mannschaft wie den SV Weil kann man in dieser Besetzung einfach nicht bestehen. Das ist ein anderes Niveau“, sagte Danijel Kovacevic nach dem Spiel.
Einbruch nach 0:2
Tatsächlich hielt sich der VfB Waldshut bis zum 0:2 in der 27. Minute sehr wacker. Es war so etwas wie der Knackpunkt des Spiels, als der Weiler Marvin Stöhr aus einer Abseitsposition den Ball ins Waldshuter Tor beförderte. Das sah auch der Linienrichter so und hob die Fahne. Die Waldshuter warteten auf den Pfiff des Schiedsrichters, doch der kam nicht. Der Unparteiische Sven Pacher war der Meinung, dass der Ball von einem Abwehrspieler des VfB Waldshut zum Weiler Stürmer kam und hob die Entscheidung des Linienrichters auf. Das Tor zählte. Ab diesem Moment schien die Moral der Waldshuter Elf gebrochen.

Fußball-Landesliga in Zahlen
Die Abwehr des VfB Waldshut stand bis zu diesem Zeitpunkt recht kompakt und ließ bis auf das 0:1 kaum echte Torchancen zu, obwohl der SV Weil eine klare Feldüberlegenheit hatte. Allerdings gelang es der Waldshuter Elf in der gesamten ersten Halbzeit nicht, auch nur eine einzige Torchance herauszuspielen. Lediglich nach dem ersten Gegentreffer ergab sich nach einem Freistoß die Chance zum direkten Ausgleich. Diese blieb jedoch ungenutzt.
Klare Überlegenheit SV Weil
Im weiteren Spielverlauf war die spielerische Überlegenheit des SV Weil eklatant, so dass die weiteren Tore nur eine logische Folge waren. Der Wille, die spielerische Unterlegenheit durch Kampfgeist zu kompensieren, schien beim VfB Waldshut nicht wirklich vorhanden zu sein, so dass der 0:4-Pausenrückstand auch in der Höhe völlig in Ordnung ging. „Mit dem Zweikampfverhalten war ich heute nicht zufrieden, da hatten wir uns viel mehr vorgenommen“, bestätigte Danijel Kovacevic nach dem Spiel den Eindruck von außen.
Leichtes Aufbäumen in der zweiten Spielhälfte
Obwohl das Spiel nach den ersten 45 Minuten eigentlich schon entschieden war, muss man dem VfB Waldshut zugute halten, dass er in der zweiten Spielhälfte zumindest versuchte, noch etwas Ergebniskosmetik zu betreiben. Zwei, drei gute Chancen nach Freistößen und eine schön herausgespielte Möglichkeit, bei der Nexhdet Gusturanaj am Sechzehner zum Schuss kam, aber nur die Latte traf, waren zu verzeichnen.
Allerdings tat der SV Weil auch nur noch das Nötigste und erzielte trotzdem noch drei Treffer, um das Torverhältnis etwas aufzubessern. Insgesamt war es viel zu wenig, was der VfB Waldshut zeigen konnte, so dass die Niederlage in dieser Höhe durchaus gerechtfertigt war.