Eishockey: Die missglückte Saison 2019/20 der Wild Wings neigt sich dem Ende entgegen. Fünf Hauptrunden-Partien müssen die Schwenninger in den nächsten eineinhalb Wochen noch hinter sich bringen. Das erste dieser fünf Spiele ist am Donnerstag. In der heimischen Helios-Arena empfangen die Neckarstädter um 19.30 Uhr die Grizzlys aus Wolfsburg.
Da die Wild Wings (wohl) vom letzten Tabellenplatz nicht mehr wegkommen werden, ist die Partie vor allem eine Frage der Ehre. Zudem dürfte es für Schwenningens Torhüter Dustin Strahlmeier eine besondere Begegnung sein. Der 27-Jährige trifft auf seinen künftigen Arbeitgeber. Wild Wings-Coach Niklas Sundblad wollte den Strahlmeier-Wechsel nach Wolfsburg zwar nicht bestätigen, seine Aussagen „Ich hoffe Dustin wird heiß sein“ und „die Chance, dass wir einen ausländischen Torhüter verpflichten werden, ist groß“, sprechen aber für sich.
Sundblad erwartet im vorletzten Heimspiel einen Gegner, „der defensiv sehr stark ist“. Zudem seien die Wolfsburger nach der 0:5-Niederlage am Dienstag in Köln „besonders motiviert“. Von seinem Team erwartet er, „dass wir Strafzeiten vermeiden“. Die Strafen waren für ihn mitentscheidend, dass seine Mannschaft am vergangenen Sonntag mit 3:4 in Ingolstadt verlor.
Mit der Tatsache, dass die Wild Wings die rote Laterne bis Saisonende mit hoher Wahrscheinlichkeit behalten werden, dürfte sich auch Sundblad mittlerweile abgefunden haben. „Natürlich ist alles möglich. Aber ich kann auch rechnen. Zehn Punkte Rückstand auf Iserlohn und das schlechtere Torverhältnis bei fünf ausstehenden Spielen. Das wird sehr schwer“, sagt der 47-jährige.
Sundblad ist überzeugt, dass seine Mannschaft dennoch gegen Wolfsburg „100 Prozent geben wird“. Dies erwartet Angreifer Alex Weiß ebenfalls. Für ihn sind die bevorstehenden fünf Spiele auch eine Charakterfrage. „Jeder sollte den nötigen Anstand haben, die Farben des Vereins würdig zu vertreten und sich deshalb den Allerwertesten aufreißen“, spricht der 33-Jährige Klartext. Wenig Hoffnung hat Weiß, dass er kommende Saison gemeinsam mit seinem Bruder Daniel in Schwenningen spielen wird. „Jeder weiß, dass das ein Traum von mir ist. Aber so wie die Gespräche derzeit laufen, wird dies kommende Saison wohl nicht der Fall sein“.
Gegen Wolfsburg wird Kai Herpich aufs Eis zurückkehren. Er nimmt in der Offensive den Platz von Mirko Sacher ein, der zuletzt als Stürmer im Einsatz war, gegen die Grizzlys jedoch wieder in seinem Kerngebiet, der Verteidigung, eingesetzt wird.
In der nächsten Woche wollen die Wild Wings eine weitere Vertragsverlängerung bekanntgegeben. Es gibt nur noch wenige Spieler aus dem aktuellen Stammkader, deren Vertrag in Schwenningen am Saisonende ausläuft. Dies sind die drei Ausländer Pat Cannone, Mark Fraser und Mike Blunden sowie Kai Herpich, Mirko Sacher, Marcel Kurth, Julian Kornelli und Kyle Sonnenburg. Es deutet einiges darauf hin, dass die Vertragsverlängerung mit Sonnenburg sein wird.