Eishockey: Auch am vergangenen Wochenende gab es für die Wild Wings in der DEL nichts zu holen. Zwar zeigten sie zumindest am Sonntag in Ingolstadt eine sehr ansprechende Leistung bei der 3:4-Niederlage, doch ist das letzte sportliche Ziel mittlerweile kaum mehr erreichbar. Angesichts von zehn Punkten Rückstand auf den Vorletzten Iserlohn und noch sechs ausstehenden Spielen, muss man sich wohl am Neckarursprung erneut mit der „Roten Laterne“ anfreunden.
Umso mehr rücken die Themen Vertragsverlängerungen, Zu- und Abgänge in den Vordergrund. Allerdings folgen die Verkündungen derselben in der DEL einigen ungeschriebenen Gesetzen. So ist zwar bereits klar, dass Torhüter Dustin Strahlmeier die Schwenninger verlässt und zu den Grizzlys Wolfsburg wechseln wird. Offiziell verkündet wird diese Personalie aber vermutlich noch länger nicht werden, denn in der Liga gilt: Der aufnehmende Verein macht die Verpflichtung öffentlich. Dies wären im Falle von Strahlmeier die Wolfsburger. Deren etatmäßige Nummer eins im Kasten, Felix Brückmann, wechselt aber ebenfalls. Schon seit Monaten ist es ein offenes Geheimnis, dass der 29-Jährige aus Breisach zu den Adlern nach Mannheim geht. Doch auch hier sind in diesem Fall die Kurpfälzer am Zug, die sich aber zu Brückmann noch nicht geäußert haben. Das ganze „Wechselspiel“ hat also auch etwas von Domino-Effekt. Es geht nur darum, wann der erste „Stein“ fällt. Dustin Strahlmeier erklärte auf Nachfrage zu seinem Wolfsburg-Wechsel: „Ich werde dazu nichts sagen.“
Einige „Noch-Teamkollegen“ des 27-jährigen Torhüters können da entspannter sein. Zuletzt wurde am Freitag die Vertragsverlängerung mit Benedikt Brückner bekanntgegeben. Der Verteidiger wird dann in seine sechste Saison bei den Schwänen gehen. „Ich spiele einfach gerne für den Verein und wir haben mittlerweile sehr viele Freunde hier. Ja, wir sind wieder Letzter und es mag sich irgendwie komisch anhören, aber ich komme immer noch jeden Tag gerne hier zum Training“, kommentierte Brückner, der im Nachwuchs bei den Wild Wings Future eingebunden ist und nebenher auch seine ersten Trainerscheine macht.
Somit haben die Schwenninger für die kommende Saison im Moment Colby Robak, Dylan Yeo, Brückner, Christopher Fischer, Boaz Bassen, Max Hadraschek, Alex Weiß, Cedric Schiemenz, Troy Bourke, Daniel Pfaffengut und Andreas Thuresson unter Vertrag. Gerade Letzterer zeigt seit seinem Comeback nach einer schweren Gehirnerschütterung, wie wertvoll er sein kann. Schon in seinem ersten Spiel gegen Köln war er der Siegtorschütze, am Sonntag in Ingolstadt traf er gleich zwei Mal. In den vergangenen fünf Partien erzielte der Schwede vier Tore und ist damit bislang bester Wild Wings-Torschütze im Februar. Der Flügelstürmer gefällt durch seine Übersicht und seine intelligenten Pässe, zudem schießt er variabel. Thuresson ist damit sicherlich ein Grundpfeiler für das Team der kommenden Saison.
Eine solche Stütze der Neckarstädter war jahrelang auch Simon Danner. Der gebürtige Freiburger wechselte Ende Januar zurück zu seinem Heimatverein, bereitet sich mit den Wölfen bereits auf die Playoffs vor. Zumindest einmal aber kommt der ehemalige Kapitän noch in die Helios Arena zurück. Am Donnerstag vor dem Heimspiel der Schwenninger gegen Wolfsburg (19.30 Uhr) wird Danner offiziell von den Wild Wings verabschiedet werden. Eine „Ehre“, die der 33-Jährige nach fast sechs Jahren im Schwenninger Trikot auch verdient hat.
Krupp neuer Coach in Köln
Einen Trainerwechsel gab es am Montag bei den Kölner Haien. Uwe Krupp ist mit sofortiger Wirkung neuer Chefcoach der Rheinländer. Er übernimmt das Amt von Mike Stewart, der nach der wochenlangen Pleiten-Serie (17 Niederlagen in Folge) freigestellt wurde. Krupp steht bereits beim morgigen Heimspiel der Rheinländer gegen Wolfsburg an der Bande. Der zweifache Stanley-Cup-Sieger trainierte die Haie bereits von 2011 bis 2014. Im Januar wurde er als Trainer von Sparta Prag entlassen. Verlieren die Kölner gegen Wolfsburg würden sie den DEL-Negativrekord einstellen. Diesen halten die Wild Wings und der frühere Erstligist Freiburg mit 18 Niederlagen in Folge.