Läuft eine Saison nicht nach Wunsch, muss der Trainer gehen. So lautet ein ehernes Gesetz im Sport. Seit Wochen stemmen sich die Verantwortlichen der Wild Wings gegen diesen vielerorts praktizierten Mechanismus. Was haben sie am Neckarursprung nicht schon alles unternommen, um dem Coach den Rücken zu stärken. Zunächst kündigte Jürgen Rumrich frühzeitig seinen Abschied als Manager an. Damit nahm er reichlich Druck aus dem Kessel, der sich im Verhältnis zwischen Mannschaft und Fans aufgestaut hatte.
Doch es dauerte nicht lange, da baute sich das explosive Gemisch wieder auf. Die selbst verschuldete 4:5-Niederlage gegen Köln und das desolate 1:4 gegen Nürnberg sorgten dafür, dass die Stimmung wieder in den Keller rauschte. Prompt griffen die Wild Wings zu neuen Maßnahmen und suspendierten Jamie MacQueen. Wer seinen besten Torschützen vom Hof jagt, muss gute Gründe dafür haben. Ein untrügliches Zeichen, dass innerhalb der Mannschaft einiges im Argen lag. Womöglich ließen sich – auch nach Meinung des Trainers – nur so die atmosphärischen Störungen in der Kabine beheben.
Zwar muss Paul Thompson künftig auf seinen Topscorer verzichten, doch diesen Verlust wird er leicht verschmerzen. Schließlich bekam er im Gegenzug gleich zwei neue Spieler seiner Wahl. Trainerherz, was willst Du mehr! Jetzt hat der Brite endgültig seine Wunschmannschaft beisammen.
Mit der personellen Rochade dürften die Aufräumarbeiten rund um den Coach allerdings beendet sein. Jetzt ist Paul Thompson gefordert. Alle Augen richten sich nun auf den Briten. Thompson muss liefern, ohne Wenn und Aber. Sollten die Wild Wings weiterhin ihren eigenen Ansprüchen hinterher hecheln, gibt es auch für die Schwenninger nur noch eine logische Maßnahme: den Austausch des Trainers. Ganz nach den Gesetzen des Sports.