Überrascht haben dürfte das Ergebnis keinen. Mit 0:4 verliert der FC 08 Villingen im DFB-Pokal als Regionalligist gegen den 1. FC Heidenheim aus der Bundesliga. Zu groß war der Klassenunterschied. „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze.“ Die oft gerade in der ersten DFB-Pokalrunde bediente Phrase war im Villinger Fall dann doch nur ein Fall fürs Phrasenschwein.

Überraschung schien kurz möglich

Dass man auf Villinger Seite nach dem Spiel aber dennoch mit der ein oder anderen Situation haderte, zeigte dann doch, dass man nicht nur für die Teilnehmerurkunde angetreten war. „Wir bekommen in der 43. Minute das Gegentor. Das ist sehr bitter, gerade mit der Leistung, die wir in der ersten Hälfte gezeigt haben“, sagte 08-Trainer Mario Klotz direkt nach dem Spiel.

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Gerade diese erste Halbzeit machte Hoffnung, dass doch so etwas wie eine Pokal-Überraschung möglich gewesen wäre. Der FC 08 spielte mit, versuchte sich spielerisch aus dem Heidenheimer Pressing zu lösen. Zugegeben oft mit viel Risiko, das die Grenze zwischen Mut und Leichtsinn verschwimmen ließ – aber durchaus unterhaltsam und beeindruckend.

Ob das daran lag, dass Villingen so gut war oder ob die Heidenheimer in ihrem ersten Pflichtspiel und mit runderneuerter Mannschaft einfach noch nicht im Rhythmus waren, dürfte aus 08-Sicht egal sein. Kurz vor der Halbzeit, als es noch 0:0 stand, hatten die Villinger sogar die Chance auf die Führung. Postwendend fiel aber das 1:0 für Heidenheim. Der Rest, die 10 Minuten nach Pause mit drei Toren, kennzeichneten die Klasse des Bundesligisten, die sich durchsetzte.

Lob allein reicht nicht

„Wir sind stolz darauf, dass wir uns mit einem Bundesligisten messen durften“, so Klotz, der sein Lächeln nach dieser Niederlage nicht verloren hatte. Und stolz dürfen die Villinger auch sein, denn Lob gab es auch von Heidenheim-Trainer Frank Schmidt, der den Nullachtern vor allem Stärken im Spiel mit dem Ball attestierte. Doch von dem Lob kann sich der FC 08 nichts kaufen, gerade mit Blick auf die anstehenden Aufgaben. Am Dienstag geht es weiter in der Regionalliga gegen die Reserve des 1. FSV Mainz 05.

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Und im Gegensatz zum DFB-Pokalspiel wäre eine Niederlage in dieser Partie schwer zu verkraften. Denn nach drei Regionalliga-Spielen, einem Punkt und einem Tor bringen auch die guten Leistungen wie in der ersten Halbzeit gegen Heidenheim nichts mehr. Punkte müssen her, auch wenn es noch früh in der Saison ist; denn das Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt.

Immerhin konnten die Villinger ihren Kader noch einmal verstärken, zumindest indirekt: Ex-Kapitän Tevfik Ceylan konnte sich am Mittwoch mit der Vereinsführung einigen und ist wieder Teil des Kaders der ersten Mannschaft. Das bringt zusätzliche Ruhe und ist ein positives Zeichen, das der Mannschaft bei der Aufgabe Regionalliga-Klassenerhalt Auftrieb geben kann – und wird.