Zum zweiten Mal in Folge begann für die Wild Wings am Sonntagabend das Abenteuer Playoffs. Spiel eins der „Best-of-Three“-Serie stieg für die Schwenninger bei den Nürnberg Ice Tigers. Um 16.42 Uhr fuhr der Mannschaftsbus an der Arena vor, hochkonzentrierte Spieler stiegen aus. Es waren dieselben Akteure wie zuletzt am Freitag beim 4:0 in Ingolstadt, das den Einzug in die erste Playoffrunde bedeutete.
Um 18.19 Uhr betraten die Schwäne das Eis in der Nürnberger Arena zum Aufwärmen, bereits lautstark gefeiert und angefeuert vom gut gefüllten Schwenninger Fanblock. Um 19 Uhr dann galt es. Das erste Spiel der Endrunde konnte für Schwenningen und Nürnberg beginnen.
Ritchie sorgt für den Führungstreffer
Es begann wie eine Playoff-Partie beginnen muss. Von Anfang an gingen beide ein hohes Tempo und hart auf den Körper. Nach nur 88 Sekunden hatten die Gäste die erste brenzlige Situation zu überstehen, als Alexander Karachun für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Doch das zweitbeste Powerplay der Liga kam kaum zum Zug. Dafür das der Wild Wings wenig später. Brett Ritchie schob die Scheibe clever an die Schulter von „Eistigers“-Torhüter Leon Hungerecker, von dort tropfte sie über die Linie und es stand 1:0 in der siebten Minute.
Der Jubel währte nur 29 Sekunden. Ryan Stoa nutzte eine kleine Unaufmerksamkeit in der SERC-Defensive und presste den Puck an Joacim Eriksson vorbei zum 1:1. Beide ließen eine weitere Überzahl ungenutzt und sich gegenseitig wenig Luft zum Atmen. Etwas gefährlicher waren die Gastgeber, auch durch ihr bedingungsloses Körperspiel, das manches Mal über der Grenze des Erlaubten war. So auch vor dem 1:2 durch Owen Headrick in der 17. Minute, dem eine klare Behinderung seitens der Franken vorausging.
Der zweite Abschnitt begann ein klein wenig ruhiger, doch es war eher ein Vorspiel für weitere nervenaufreibende Szenen. Zunächst blieben gute Chancen aus. Nürnberg versuchte das Spiel breit zu machen, agierte mit langen Diagonalpässen und weiter hartem Körpereinsatz. Die Schwaben hatten dadurch immer wieder mit kleinen Fehlern zu kämpfen, so auch in der 28. Minute, als Cole Maier zum 1:3 traf.
Die Schwenninger hingegen vergaben Chancen, waren nicht druckvoll genug und konnten sich zu selten durchsetzen. In der 34. Minute tat Zach Senyshyn genau das und schloss fein zum 2:3 ab. Es folgten wilde 59 Sekunden. Erst erhöhte Maier 44 Sekunden später auf 2:4, weitere 15 Sekunden danach vollendete Karachun ein tolles Solo zum 3:4.
Heimspiel am Dienstag
Auch im dritten Drittel wechselte das Momentum hin und her, die Hausherren versuchten es mit mehr Tempo, die Wild Wings nun mit mehr Schüssen. Allerdings zeigte Hungerecker im Tigers-Tor ebenso eine Top-Leistung wie Eriksson auf der anderen Seite. Die Schwarzwälder erhöhten den Druck, kamen aber zu selten gefährlich vors Tor. Nürnberg suchte nun die Entscheidung, versuchte so, die Neckarstädter in der Defensive zu halten. Schwenningen gab alles, lief Angriff um Angriff, am Ende aber musste man sich geschlagen geben und ist am Dienstag zuhause zum Siegen verdammt.