SGV Freiberg – FC 08 Villingen 3:2 (1:1). „Die Leistung war, von der ersten halben Stunde abgesehen, nicht schlecht. Aber noch längst nicht gut genug, um auch im Pokal beim Bahlinger SC zu bestehen“, macht Marcel Yahyaijan eine klare Ansage nach der Niederlage beim Regionalligisten. Wie allein daraus zu erkennen ist, gab es für den Trainer positive wie negative Aspekte bei seinen Erkenntnissen.
Um beim Film des Spiels zu bleiben, muss zunächst das herhalten, was dem Chef-Coach sauer aufstieß. „Gerade in der Anfangsphase haben mir Intensität, Konzentration und die absolute Bereitschaft gefehlt. Noch dazu hatten wir eine hohe Fehlerquote. Das darf gegen eine solche Mannschaft nicht passieren, sonst kannst du auch ganz schnell untergehen“, sagt Yahyaijan deutlich. Und fügt an: „Hätte uns Dennis Klose nicht ein ums andere Mal gerettet, wären wir deutlicher als nur mit 0:1 in Rückstand geraten.“
Doch statt zusammen mit seinem Trainer-Team einzugreifen und taktische Umstellungen vorzunehmen (Yahyaijan: „In einem Liga-Spiel hätten wir dies wahrscheinlich getan.“), ließen sie ihre Mannschaft machen. „Dies war genau der Plan. Unabhängig vom Ergebnis wollten wir sehen, wie die Spieler selbst reagieren und sich am eigenen Schopf aus dem Schlamassel befreien“, betont Yahyaijan und verteilt ein Kompliment: „Das haben sie gut gemacht, denn in der Folge war es ein Spiel auf Augenhöhe.“ So erzielte Tevfik Ceylan nach schöner Vorarbeit durch Ergi Alihoxha und Jonas Brändle noch vor der Pause den Ausgleich.
Zwar war wieder ein individueller Fehler dafür verantwortlich, dass Freiberg erneut in Führung ging, doch der FC 08 hielt dagegen und stellte nach dem Treffer von Nico Tadic nur zehn Minuten später das Ganze wieder auf Null. „Auch der war von uns schön herausgespielt“, hebt Yahyaijan hervor. Dann hätte Villingen seinerseits sogar vorlegen können, doch der eingewechselte Ibrahima Diakité – er war für Leon Albrecht gekommen – traf nur den Innenpfosten. Der Einsatz von Albrecht war ohnehin fraglich, nachdem er zuvor das Training abbrechen musste. Doch weder bei ihm noch bei Georgios Pintidis, der das Feld für Tim Zölle räumte, oder bei Brändle nach einem rüden Foul geht Yahyaijan von schlimmeren Folgen aus.
Dass Freiberg kurz vor dem Ende doch noch zum Sieg kam, ist zwar aus Villinger Sicht bitter, doch für ein Testspiel eher zweitrangig. „Mich ärgert, dass das Tor nach einer Standardsituation fiel, die wir schlecht verteidigt haben.“ Im Vergleich zum ersten Test gegen den VfB Stuttgart II seien gegen Freiberg deutliche Forstschritte zu erkennen gewesen. „Wir haben weniger Fehler gemacht, aber immer noch einige zu viel. Es muss von uns mehr kommen, wollen wir die Hürde im Viertelfinale überspringen“, sagt Yahyaijan. Für ihn ist klar, „dass bei uns in Sachen Personal nicht viel passieren darf“. In Freiberg hatte er 14 Feldspieler dabei, die alle zum Einsatz kamen.
Tore: 1:0 (10.) Sökler, 1:1 (32.) Ceylan, 2:1 (50.) Ozkaya, 2:2 (60.) Tadic, 3:2 (88.) Velagic.
FC 08 Villingen: Klose, Bruno, Busam, Stüber (78. Cristilli), Boulachab (70. Yilmaz), Brändle, Pintidis (65. Zölle), Tadic, Alihoxha, Albrecht (46. Diakité), Ceylan.
